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25.03.2001 Champions League

Reicht der Vorsprung fürs Rückspiel? THW schlägt Barcelona mit 28:24!

Champions League, Halbfinale, Hinspiel: 25.03.2001, So., 15.00: THW Kiel - FC Barcelona (ESP): 28:24 (12:11)
Update #3

Der THW zeigte gegen Barcelona eine tolle Leistung.
Der THW zeigte gegen Barcelona eine tolle Leistung.
Das war endlich wieder ein anderer THW! Mit 28:24 schlug der THW den FC Barcelona im Halbfinal-Hinspiel der Champions League und hat damit immerhin eine um ein Tor bessere Ausganglage als im CL-Final-Hinspiel des Vorjahres, als man mit einem 28:25-Sieg nach Barcelona reiste.
Der Aufkleber zum Spiel!
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Der THW hatte vor dem Spiel personelle Probleme der besonderen Art. Gestern abend mußte sich THW-Arzt Dr. Brandecker nicht - wie gewohnt - um einen Spieler kümmern, sondern Noka Serdarusic war erkrankt. Der THW-Trainer hatte durch einen Nierenstein starke Schmerzen, hatte hohes Fieber und Krämpfe. Durch starke Medikamente konnte er dann heute trotzdem sein Team dirigieren, auch wenn er mit starken Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte.

In den ersten Minuten der Partie setzte auf Kieler Seite zunächst Nenad Perunicic die Akzente. Nach dem 1:0 durch das sehr starke ungarische Supertalent Laszlo Nagy traf der Monetenegriner nach schöner Einzelaktion zum 1:1. Nenad war es auch, der nach dem 2:1 durch Xepkin seinen Kapitän Wislander am Kreis hervorragend in Szene setzte: Max traf ohne Probleme zum 2:2 (3.). Auf der Gegenseite demonstrierte Nagy dann mit dem 3:2 sein Können, doch Perunicic glich zum 3:3 (4.) aus.

Staffan Olsson trifft zum 4:3.
Staffan Olsson trifft zum 4:3.
Als Barcas Ex-Kapitän Enric Masip den ersten Strafwurf der Partie nur an die Latte setzte, konnten beide Teams zunächst keinen weiteren Treffer markieren, zu stark waren die beiden Abwehrreihen, doch mit einem überraschenden Gewaltwurf brachte Staffan Olsson sein Team erstmals in dieser Partie in Führung, 4:3 (7.). Olsson war es auch, der nach dem Ausgleich durch Masip (8.) zum 5:4 (8.) erneut zuschlug.

Das 6:4 durch den hoch motivierten Martin Schmidt.
Das 6:4 durch den hoch motivierten Martin Schmidt.
Der hochmotivierte Martin Schmidt war es dann, der den Vorsprung durch einen tollen Heber von Außen zum 6:4 (9.) erhöhte. Serdarusic hatte von Beginn an auf Martin gesetzt. Eine richtige Entscheidung, denn der Rechtsaußen brannte und machte insgesamt vier Tore.

Nun kam die Zeit der Torhüter, insbesondere die von Steinar Ege, der erstmals in der 10. Minute dem FCB einen Wurf abkaufen konnte. Auf der Gegenseite parierte kurz darauf Tomas Svensson gegen Perunicic und Ortega schaffte am Kieler Kreis per Nachwurf nach Postentreffer von Nagy den 5:6-Anschluß (11.). Doch der THW arbeitete weiter konzentriert und machte durch Lövgren das 7:5.
Steinar Ege pariert einen Strafwurf gegen Ortega.
Steinar Ege pariert einen Strafwurf gegen Ortega.
Nachdem Steinar Ege durch zwei tolle Paraden (darunter einen Siebenmeter gegen Ortega) zunächst den Anschluß verhindern konnte, schloß Barcelona in Überzahl (Perunicic hatte seine erste Zeitstrafe gesehen) dann doch durch Lozano und Nagy auf 7:7 (16.) auf.


Laszlo Nagy trifft zum 7:7.
Laszlo Nagy trifft zum 7:7.
Schmidt heizte mit dem 9:7 die Massen an.
Schmidt heizte mit dem 9:7 die Massen an.

Jacobsen verwandelt zum 11:7.
Jacobsen verwandelt zum 11:7.
Doch der THW blieb am Drücker: Jacobsen, der in der ersten Halbzeit keinen guten Tag erwischt hatte und sich einige unnötige Würfe nahm, verwandelte einen Strafwurf zum 8:7 (18.). Jetzt wurde Barcelona von der toll arbeitenden THW-Deckung bloßgestellt: Völlig hilflos präsentierte sich der spanische Meister vor dem Zebra-Bollwerk und verlor folgerichtig den Ball - "Schmidti" machte per Zweiter Welle von Außen das 9:7 (20.) und heizte per Gesten die Massen an. Steinar Ege zeigte im Kieler Tor weiter eine tolle Leistung, parierte gegen den frei am Kreis stehenden Xepkin, doch Jacobsen brachte den Gegenstoß nicht im spanischen Gehäuse unter. Dennoch gelang wenig später das 10:7, wieder war es Schmidt, der von Außen eiskalt in die kurze Ecke traf (22.).

22. Minute, 11:7: Barcelona nimmt eine Auszeit.
22. Minute, 11:7: Barcelona nimmt eine Auszeit.
Die THW-Deckung stand weiter großartig und so versuchte Nagy aus dem Rückraum seinen Club heranzubringen. Doch er hatte die Rechnung ohne Ege gemacht, der wieder parierte. Jacobsen startete zum Gegenstoß, und diesmal traf der Däne endlich wieder. 11:7 führten die Zebras, Barcelonas Erfolgstrainer Valero Rivera nahm eine Auszeit.

Masip trifft zum 9:11.
Masip trifft zum 9:11.
Entweder hatte Rivera seiner Mannschaft ein Zauberrezept mit auf den Weg gegeben oder der Timeout hatte den THW aus dem Rhythmus gebracht, jedenfalls lief in den nächsten Minuten weniger beim deutschen Meister zusammen. Nach dem 8:11-Anschluß durch Xepkin (23.) verlor Wislander den Ball und Masip machte per Zweiter Welle das 9:11 (24.). Der THW-Schwung war vorerst verpufft. Lövgren versuchte sich aus dem Rückraum, warf aber überweg.

Nachdem Nagy nach Foul an dem Schweden eine Zeitstrafe sah, trat Jacobsen zum Strafwurf an - und warf vorbei. Glück für den Dänen, daß der Siebenmeter wiederholt werden mußte. Doch der nun antretende Perunicic machte es nicht besser, er warf weit über das Tor. Stattdessen verkürzte Barcelona in Unterzahl auf 10:11 durch Masip aus dem Rückraum. Nun nahm Serdarusic eine Auszeit (26.).

Stefan Lövgren dynamisch zum 12:10.
Stefan Lövgren dynamisch zum 12:10.
Nach Wiederanpfiff entfaltete Stefan Lövgren all seine Dyamik und machte mit einer tollen Einzelaktion das 12:10 (27.). Der THW stand weiter stark in der Deckung und ein Verzweiflungswurf von Masip fand seine Endstation wieder bei Ege. Unglücklich war, daß Perunicic nach THW-Ballverlust wegen Blockens seine zweite Zeitstrafe sah, nun mußte Schwenke ab sofort die Deckungsposition des Montenegriners einnehmen. Schade, daß Steinar Ege zwar einen weiteren Wurf auf sein Gehäuse halten konnte, doch O'Callaghan in der 30. Minute den Barcelona zugesprochenen Strafwurf sicher zum 12:11-Pausenstand für die Zebras verwandelte.

Wie schon zu Beginn des ersten Durchgangs packte auch in Halbzeit zwei zunächst wieder der "alte Schwede" Staffan Olsson die Keule aus und markierte das 13:11 (31.). Nach Ballverlust von Lozano hätte der THW dann sogar wieder mit drei Toren in Führung gehen können, doch Schmidt traf per Konter nur die Latte und ausgerechnet Lozano traf dann zum 12:13 (32.). Nach dem 14:12 (erneut durch Olsson (33.)) glich Barca durch Tore von Xepkin und Ortega zum 14:14 (34.) aus. Bis zum 16:16 blieb die Partie nach Treffern von Lövgren (15:14, 35.), Lozano (15:15, 36.), Perunicic (16:15, 36.) und Nagy (16:16, 38.) zunächst ausgeglichen.

Dann aber traf Perunicic aus dem Rückraum zum 17:16 (39.) und ein von Ege parierter Nagy-Wurf gab dem THW die Chance auf eine erneute Zwei-Tore-Führung. Jacobsen wirkte nun sicherer als in Durchgang eins und machte nach schönem Rückhandanspiel von Schwenke von Außen das 18:16 (39.).

Aber noch gab sich Barcelona nicht geschlagen, zudem mußte der THW eine Zeitstrafe gegen Schwenke hinnehmen. So blieb das Spiel auf des Messers Schneide, der THW konnte keinen größeren Vorsprung herausspielen. O'Callaghan verkürzte per Siebenmeter zum 17:18 (32.), Jacobsen traf toll von Außen zum 19:17 (42.), wieder Lozano aus dem Rückraum zum 18:19 und nach Ballverlust des THW machte der Welthandballer des Jahres 2000, Rafael Guijosa, per Gegenstoß den 19:19-Ausgleich.

Aufmerksam: Olsson schnappt sich das Leder und macht das 20:19!
Aufmerksam: Olsson schnappt sich das Leder und macht das 20:19!
Als dann noch Perunicic verwarf, schienen die Felle der Zebras davonzuschwimmen, doch Olsson stand mehr als aufmerksam in der Deckung, spielte Barcelona den Ball weg und traf zum 20:19 (44.) per Konter - Riesenjubel in der Arena, nun kochte die Ostseehalle noch ein bißchen heißer. Der THW war nun noch einen Tick konzentrierter: Wolle Schwenke blockte einen Wurf von Lozano, Ege parierte einen Kracher von Nagy und Perunicic machte es nun besser und lochte zum 21:19 (46.) ein.

Nachdem auf beiden Seiten über mehrere Minuten das Wurfpech regierte (der Pfosten, Svensson und Ege verhinderten weitere Treffer) konnte Lövgren nach Ballverlust Barcelona endlich die Torflaute beenden und per Zweiter Welle seinen THW mit 22:19 (50.) in Führung bringen; nun nahm Rivera wieder eine Auszeit.

Bjerre zum 24:20.
Bjerre zum 24:20.
Doch die THW-Abwehr und insbesondere Ege nagelten weiterten das Zebra-Tor zu, Lozano und Nagy scheiterten. Stattdessen besorgte Perunicic per Gegenstoß mit dem 23:19 (51.) die erste Vier-Tore-Führung für den THW, eine akzeptable Ausgangsposition für das Rückspiel in Barcelona schien nun wieder in greifbarer Nähe. Zwar verkürzte wieder Masip per Einzelaktion zum 23:20 (51.), doch Morten Bjerre, der jeweils die zweite Hälfte des ersten und zweiten Durchganges auf der rechten Rückraumposition bestritt, stellte mit dem 24:20 (52.) wieder die alte Vier-Tore-Führung her, die nach Toren von Lozano und Lövgren (Strafwurf) beim 25:21 (53.) weiter Bestand hatte.

Das Publikum peitschte nun den THW noch lautstarker nach vorne, doch Barcelona ließ sich von der Kulisse nicht mehr beirren. Obwohl die Katalanen nach zweiter Zeitstrafe gegen Schwarzer in Unterzahl waren, holten sie auf: O'Callaghan verwandelte auch seinen dritten Strafwurf sicher (22:25, 54.) und Nationalkeeper Barrufet, der wegen einer Knieverletzung nur bei Siebenmetern zum Einsatz kam, parierte einen solchen gegen Lövgren und Nagy verkürzte auf 23:25 (56.) Gut, daß in dieser kritischen Situation Jacobsen alte Treffsicherheit zeigte und aus unglaublichem Winkel von Außen zum 26:23 (56.) traf. Nach Ballverlust der Spanier hatte der Däne die erneute Chance zum Torerfolg, doch Nagy bremste ihn durch ein Foulspiel. Eine Zeitstrafe gegen den Ungarn und ein Siebenmeter waren die Folge. Lövgren zeigte keine Nerven und ging trotz vorher vergebenem Strafwurf zum Strich: 27:23 hieß es in der 57. Minute.


Jacobsen macht das 26:23.
Jacobsen macht das 26:23.
Lövgren ohne Nerven: Tor zum 27:23.
Lövgren ohne Nerven: Tor zum 27:23.

Schmidt markiert das 28:24.
Schmidt markiert das 28:24.
Aber Barcelona gab nicht auf, wußten doch beide Teams, daß es auf jedes Tor ankommen könnte: Masip traf 150 Sekunden vor Abpfiff aus dem Rückraum zum 24:27. Doch auch Martin Schmidt zeigte keine Nerven und antwortete mit dem 28:24 von Außen. Die verbleibenden 120 Sekunden waren nervenaufreibend: Der inzwischen für den blaßgebliebenen Ortega eingwechselte Paredes traf nur den Pfosten, dich 40 Sekunden vor Schluß pfiffen die tschechischen Unparteiischen ein fragwürdiges Stürmerfoul gegen Stefan Lövgren Barcelona war wieder in Ballbesitz. Mit aller Macht stemmte sich nun die THW-Deckung gegen einen möglich 25. Treffer der Katalanen. Vier Sekunden vor dem Schluß mußte dann noch Petersen nach einer Zeitstrafe vom Feld, Barcelona hatte die letzte Chance zum Torerfolg per Freiwurf, doch Staffan Olsson blockte den Kracher Richtung Hallendecke, Abpfiff!

Nach dem Spiel war natürlich die meistgestellte Frage: "Reicht der Vier-Tore-Vorsprung für das Rückspiel in Barcelona?" Eine Frage, die am 31. März im Palau Blaugrana von Barcelona ihre Antwort finden wird.

Bester Spieler beim THW war Steinar Ege, der hinter einer tollen THW-Deckung ein großartiger Rückhalt war. Beste Schützen beim THW waren Nenad Perunicic mit 6/1 Toren und Stefan Lövgren mit 6/2 Treffern. Für Barcelona traf Masip (6 Treffer) am besten.

Im zweiten Halbfinal-Hinspiel gelang Portland San Antonio (ESP) ein 30:28-Heimsieg gegen Celje Pivovarna Lasko (SLO).

Hier geht's zu den Fotos des Heimspiels gegen Barcelona...

 

Stimmen zum Spiel:

Staffan Olsson:
Man hat gesehen, wir haben das Handballspielen nicht verlernt. Ich bin optimistisch für das Rückspiel. Im letzten Jahr haben wir bewiesen, daß wir mithalten können. Wir wissen vom letzten Jahr, was auf uns in Barcelona zukommt.
Nenad Perunicic:
Wir haben besser als im letzten Jahr gespielt. Wir haben 60 Minuten sehr konzentriert gespielt. Wir haben Charakter gezeigt und auf hohem Niveau gespielt. In der Champions League sind wir eine andere Mannschaft.

Vier Tore sind nicht zu wenig, aber auch nicht gerade viel. Die Chancen stehen 50:50. In Barcelona müssen wir auf Sieg spielen.

Wir alle wollen ins Finale und dort gewinnen. Und wir können es schaffen.

Stefan Lövgren:
Wir haben ein paar Chancen vergeben, aber insgesamt gut gespielt. Klar, wir hätten lieber mit zehn Toren gewonnen, aber der FC Barcelona ist eine Klasse-Mannschaft.

Der Biß und die richtige Stimmung war heute endlich wieder bei uns da. Das Rückspiel wird eine knappe Angelegenheit.

Warum wir uns gegenüber der Bundesliga so gesteigert haben? Schwer zu sagen, aber gegen Barcelona zu spielen, ist es immer etwas ganz Besonderes. Im Rückspiel wird es wieder sehr knapp werden.

Magnus Wislander:
Wir haben eine Chance, auch wenn wir ein, zwei Tore mehr hätten machen müssen, deshalb bin ich ganz zufrieden. Ich hoffe, daß wir in Barcelona von den Schiedsrichtern diesmal etwas fairer behandelt werden.
Steinar Ege:
Wir haben einige Tore zu einfach bekommen, das darf in Barcelona nicht passieren. Mit vier Toren Vorsprung haben wir aber ganz gute Chancen, noch ist nichts entschieden.

Mit meiner eigenen Leistung war ich ganz zufrieden. Die Abwehr hat hervorragend gearbeitet.

Martin Schmidt:
Martin Schmidt im Interview.
Martin Schmidt im Interview.
Vier Tore Vorsprung ist kein so schlechtes Ergebnis. Wir haben unser großes Ziel weiter vor Augen. Die Mannschaft ist auf den Punkt fit.

Man hat gesehen, wie schnell Barcelona Rückstände aufholen kann.

Unsere Mannschaft hat aufopferungsvoll gekämpft. Kompliment ans Publikum für die tolle Stimmung!

Letztes Jahr haben drei Tore Vorsprung nicht gereicht. Nun probieren wir es mal mit vier. Ich ärgere mich am meisten über meinen vergebenen Konter. Hätt' ich ihn doch einfach über die Hand abrollen lassen.


Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Uwe Schwenker, THW-Trainer Noka Serdarusic, Hallensprecher Rolf Körting, Dolmetscherin, Barcelonas Trainer Valero Rivera
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Uwe Schwenker, THW-Trainer Noka Serdarusic, Hallensprecher Rolf Körting, Dolmetscherin, Barcelonas Trainer Valero Rivera
Barcelonas Trainer Valero Rivera:
Ich glaube nicht, daß die vier Tore Vorsprung das Spiel widerspiegeln.

Die Kieler Spieler haben versucht, das Spiel langsam zu machen. Wir wollten natürlich das Spiel schnell machen, aber wir haben dann drei, vier Bälle in wichtigen Phasen verloren.

Im Vergleich zum letzten Jahr haben beide Mannschaften ein physisches Problem, d.h. sie können nicht die Leistung vom letzten Jahr bringen. Beide mußten der WM und den Olympischen Spielen Tribut zollen, dadurch ist die Spielqualität nicht mehr so hoch.

Um erfolgreich zu sein, müssen wir in Barcelona schnell spielen und alles geben. Das wird der Schlüssel sein: Alles zu geben. Der Palau Blaugrana wird für uns vielleicht entscheidend sein, so wie die Ostseehalle für den THW entscheidend ist. Gerade in den Europapokalspielen war Kiel in der Ostseehalle sehr stark.

THW-Manager Uwe Schwenker:
Uwe Schwenker im Interview.
Uwe Schwenker im Interview.
Wir haben fast am Limit gespielt. Man hat gesehen, daß auch Barcelona anfällig ist. Wir haben heute Selbstbewußtsein getankt und wissen, daß wir Barcelona schlagen können.

Wir haben im Vorfeld gewußt, daß wir eine Chance gegen Barcelona haben, auch wenn das Viele nach unserem Spiel gegen Wallau nicht glauben wollten. Die Mannschaft hat mit Engagement und Einsatzbereitschaft gespielt. Heute war nicht die Kür, heute war die Pflicht: Wir wollten nicht schön spielen, nicht schnell spielen, sondern wir wußten, daß wir gegen die Barca-Deckung uns zum Erfolg quälen mußten. Unsere Mannschaft hat das hervorragend gemacht.

Wir haben einige leichte Fehler gemacht, die Barcelona wieder ins Spiel gebracht hat, aber Barcelona hat uns durch Fehler auch wieder ins Spiel geholt.

Wir hätten höher gewinnen können, das Spiel hätte aber auch kippen können.

Wir können mit Selbstbewußtsein in die Partie in Barcelona gehen. Wenn wir uns ähnlich konzentrieren, haben können wir Barca in eigener Halle aus dem Rhythmus bringen.

[Frage: Wie kommt so ein Leistungsumschwung zustande?]
Kein Spieler hat sich in Wallau bewußt hängen lassen, aber klar, nach der Auslosung schwirrte Barcelona natürlich in allen Köpfen herum. Dazu kommt, daß jeder in der Lage ist, bei so einem besonderen Spiel noch ein wenig mehr Leistung aus sich herauszuholen.

Der heute gezeigte Kampf und das Engagement machen mich optimistisch für Barcelona.

Barcelonas Kreisläufer Andrei Xepkin:
Mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden, weil für uns viel mehr drin war. Nun müssen wir uns sehr bemühen, um das Finale zu erreichen. Kiel kann auch in Barcelona gewinnen.
Barcelonas Rückraumspieler Demetrio Lozano:
Das Finale zu erreichen ist viel schwieriger als im Vorjahr. Die Partie war sehr ausgeglichen. Mehr als vier Tore Differenz wären unverdient gewesen.
Barcelonas Rückraumtalent Lazslo Nagy:
Ich kann nicht verstehen, warum so ein großartiges Team wie Kiel in der Bundesliga so abgeschlagen ist. Dennoch bin ich sicher, daß wir mit der Unterstützung des Publikums ins Finale einziehen.
Barcelonas Ex-Kapitän Enric Masip:
Kiel hat uns mal wieder gezeigt, daß mit ihnen zu rechnen ist. Deshalb ist es gut möglich, daß sie das Endspiel erreichen. Ich denke, daß die Partie nicht so hochklassig war wie im Vorjahr.
Bundestrainer Heiner Brand:
Man hat heute gesehen, daß Barcelona keine Ausnahmemannschaft mehr ist. Sie stehen von der Leistung her auf keinen Fall mehr über dem THW, eher drunter. Die Kieler können mit Respekt, aber ohne Angst zum Rückspiel fliegen. Sie haben eine gute Chance, das Finale zu erreichen.
HSG Wetzlar-Spielmacher Markus Baur:
Viel mehr als vier Tore Vorsprung kann man gegen Barcelona wohl kaum herausspielen. Der THW-Sieg war hochverdient. In der Bundesliga muß ich lange zuückdenken, um mich an einen ähnlich starken THW zu erinnern.

TV-Tips:

  • TV: N3, So., ab 19.45: "Schleswig-Holstein-Magazin": Zusammenfassung des Spiels
     
  • TV: N3, So., 22.00: "Sport3": Berichterstattung. Gäste sind Stefan Lövgren und Christian Schwarzer
     

Champions League, Halbfinale, Hinspiel: 25.03.01, So., 15.00: THW Kiel - FC Barcelona: 28:24 (12:11)

Logo THW Kiel:
Ege (1.-60.), Geerken (n.e.); Wislander (1), Ernelind (n.e.), Jacobsen (5/1), Schwenke, Bjerre (1), Perunicic (6), Petersen, Lövgren (6/2), Schmidt (4), Olsson (5); Trainer: Serdarusic
Logo FC Barcelona (ESP Flagge ESP):
Svensson (1.-60.), Barrufet (fünf 7m); Xepkin (3), O'Callaghan (3/3), Masip (6), Schwarzer, Lozano (5), Paredes, Cavar, Guijosa (1), Nagy (4), Ortega (2); Trainer: Rivera
Schiedsrichter:
Kohout / Doljes (Tschechien)
Zeitstrafen:
THW: 4 (Schwenke, zweimal Perunicic, Petersen);
Barcelona: 4 (zweimal Masip, zweimal Nagy)
Siebenmeter:
THW: 5/3 (Jacobsen wirft vorbei, 7m wird aber wiederholt; Perunicic wirft überweg, Lövgren scheitert an Barrufet);
Barcelona: 5/3 (Masip an die Latte, Ortega scheitert an Ege)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 4:3, 4:4, 6:4, 6:5, 7:5, 7:7, 11:7, 11:10, 12:10, 12:11;
2. Hz.: 13:11, 13:12, 14:12, 14:14, 15:14, 15:15, 16:15, 16:16, 18:16, 18:17, 19:17, 19:19, 23:19, 23:20, 24:20, 24:21, 25:21, 25:23, 27:23, 27:24, 28:24
Zuschauer:
7250 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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