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21.03.2001 Bundesliga

Generalprobe mißglückt - Herbe 15:24-Niederlage bei der SG Wallau-Massenheim

In der zweiten Halbzeit nur fünf Tore - Allein Ege konnte überzeugen

Bundesliga, 28. Spieltag: 21.03.2001, Mi., 20.30: SG Wallau-Massenheim - THW Kiel: 24:15 (14:10)
Update #1

Er hielt das Debakel mit einer Weltklasseleistung in Grenzen: Steinar Ege.
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Die Generalprobe für das Champions League-Spiel am Sonntag gegen den FC Barcelona ist vollends mißglückt. Bei der SG Wallau-Massenheim setzte es eine herbe 15:24 (10:14)-Niederlage, bei der nur ein Weltklasse haltender Steinar Ege ein noch größeres Debakel verhinderte.
Zunächst sah es gar nicht schlecht aus. Steinar Ege, der trotz großer Schmerzen im Knie spielte, parierte drei Bälle, darunter einen Siebenmeter von Andreas Rastner und der THW ging durch Tore von Olsson und Wislander mit 2:0 (3.) in Führung und konnte den Zwei-Tore-Vorsprung bis zum 3:1 (5.) halten. Doch nach dem 3:3-Ausgleich (6.) gelang den Gastgebern trotz heftiger Gegenwehr des Kieler Keepers dann in der 10. Minute mit dem 5:4 die erste Führung.

Zeigte eine bescheidene Leistung: Das Gespann Jehle / Muser.
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Nenad Perunicic glich noch einmal aus, 5:5 (11.), doch trotz eines weiteren von Ege parierten Siebenmeters gelang es Wallau - in Überzahl - einen deutlichen 8:5-Vorsprung herauszuspielen (14.). Beim Stand von 11:7 für die Hessen in der 19. Minute mußte Ege dann für zwei Minuten vom Feld. Er war mit dem Tempogegenstoß laufenden Bengs zusammengeprallt und sah dafür völlig unverständlicherweise eine Zeitstrafe. Nicht die einzige merkwürdige Entscheidung des auf Abschiedstour befindlichen Schiedsrichtergespanns Jehle/Muser gegen den THW, wie auch selbst DSF-Co-Kommentator Jan-Olaf Immel (SG Wallau-Massenheim) meinte.

Wallau konnte nach 12:8-Führung (21.) dann den Vorsprung sogar in Unterzahl auf 14:8 ausbauen, doch nachde sich sowohl Ege (hielt einen weiteren Strafwurf) als auch sein Gegenüber Zoran Djordjic einige weitere Male auszeichnen konnte, ging man mit einer 14:10-Führung für die Hausherren in die Kabinen.

Nach Wiederanpfiff verkürzte Nenad Perunicic per Freiwurfsituation zum 11:14 (34.), doch dann waren nur noch die "jungen Wilden" der SG am Zuge. Über 16:11 (38.) erhöhten sie ihren Vorsprung auf sage und schreibe 20:12 (49.), das Spiel war praktisch entschieden. In der 57. Minute hatte das Team von Martin Schwalb dann mit dem 23:13 erstmals eine Zehn-Tore-Führung erreicht und spielte locker zum 24:15-Endstand auf.

Nur fünf Tore in der zweiten Halbzeit, das stieß dem THW und seinem Anhang bitter auf. Schuld am THW-Debakel war in erster Linie die Angriffsleistung. Eine Angriffsquote von 34 Prozent machte die Misere mehr als deutlich. Seine sonst schärfste Waffe, die Gegenstöße, ließ der THW ganz stecken: Nur zwei Konter hatte er zu Buche stehen und beide blieben ohne Torerfolg. Dazu kamen von 13 Würfen aus der Nahzone fünf verworfene Bälle. Nur Steinar Ege stach mit einer Quote von fast 50 Prozent gehaltenen Bällen heraus. Der Norweger machte 23 Würfe unschädlich, darunter vier Siebenmeter.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Ich kann mich nicht erinnern, daß wir einmal in der Liga so hoch verloren haben, seit ich Trainer in Kiel bin.

Wir haben vor dem Barcelona-Spiel solch ein Ergebnis nicht wirklich gebraucht. Wir wissen ja, daß wir in der Liga seit einigen Monaten nicht so gut sind, aber im Europapokal besonders gegen Barcelona werden wir mehr als 100 Prozent geben können.

Die Deckungsleistung war noch halbwegs in Ordnung, wir waren aber nicht in der Lage, die Anspiele von Hens auf Rastner zu unterbinden, so wie wir uns das vorgenommen hatten. Unser Torhüter hat mit 23 gehaltenen Bällen eine Weltklasseleistung gezeigt. Wir haben so hoch verloren, obwohl unser Torhüter so gut gehalten hat, so etwas gibt es sonst nicht.

In der zweiten Halbzeit nur fünf Tore zu werfen, das war erschreckend. Besonders was die Außen geleistet haben, war schlimm.

Ich bin trotzdem optimistisch, daß wir gegen Barcelona zu einer guten Leistung finden und sicher, daß wir gewinnen werden.


29. Spieltag: 21.03.01, Mi., 20.30: SG Wallau-Massenheim - THW Kiel: 24:15 (14:10)

Logo SG Wallau-Massenheim:
Djordjic (1.-57.), Rominger (57.-60.); Fuhrig, Hens (5), Rose (4/2), Bengs, Rastner (6), Weber (2), Schmetz (4), Meyer (2), Werum, Häusler (1); Trainer: Schwalb
Logo THW Kiel:
Ege (1.-19., 21.-60.), Geerken (19.-21.); Wislander (2), Ernelind, Jacobsen (2/1), Schwenke, Bjerre (1), Perunicic (6/1), Petersen, Lövgren (2), Schmidt, Olsson (2); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Jehle (Münstertal) / Muser (Kehl)
Zeitstrafen:
Wallau: 3 (zweimal Rastner, Werum);
THW: 4 (Wislander, Ernelind, Ege, Perunicic)
Siebenmeter:
Wallau: 6/2 (Ege hält gegen Rose, Rastner und zweimal gegen Schmetz);
THW: 3/2 (Jacobsen scheitert an Djordjic)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:2, 1:2, 1:3, 3:3, 3:4, 5:4, 5:5, 8:5, 8:6, 9:6, 9:7, 11:7, 11:8, 14:8, 14:10;
2. Hz.: 14:11, 16:11, 16:12, 20:12, 20:13, 23:13, 23:14, 24:14, 24:15
Zuschauer:
5000 (ausverkauft) (Ballsporthalle, Frankfurt)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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