Dass Frode Hagen ein Lichtblick ist, wussten die Verantwortlichen des Handball-Bundesligisten schon lange. Schließlich spielte der Norweger fünf Jahre lang in Flensburg und Nordhorn. Am Sonnabend stand der 29-Jährige erstmals nach einer fünfwöchigen Verletzungspause (Muskelfaserriss im Fuß) wieder auf der Platte. In der sechsten Minute kam er in die Partie - da führten die Gäste mit 2:1. Als der Rechtshänder eine Viertelstunde später wieder auf der Bank saß, hatte Barca vor lediglich 3000 Zuschauern die Partie gedreht (17:11).

"Wir wollen uns mit einem Platz in der Champions League verabschieden", weiß Hagen, dass beim Traditionsklub nur die Königsklasse zählt. Nach dem Punktverlust von San Antonio 28:28 gegen Barakaldo) ist Barca wieder Dritter. Das würde reichen. Wichtiger als der Sieg gegen Cantabria war für Hagen allerdings der Tag danach - dann endlich kam seine Frau Helle zurück, die ihren gemeinsamen Sohn Henrik vor zwei Wochen in Norwegen auf die Welt brachte. Nach zwei "tollen" Jahren freut sich die ganze Familie Hagen auf Kiel. Helle will im Sommer in Norwegen weiter als Anwältin arbeiten, Frode mit dem THW Titel gewinnen. Erwartungen, dass er künftig die leichten Tore werfen werde, schraubt er schnell runter. "Ich bin kein Nenad Perunicic." Er sei vielmehr einer, der mit der Mannschaft spielt. Klar ist aber, dass einer wie er als Spieler und Mensch ein Gewinn für die Zebras sein wird.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.05.2004)

Frode greift wieder an

Nach seiner fünfwöchigen Pause ist Frode Hagen zurück. Kiels norwegischer Neuzugang hat seine während der Copa del Rey erlittene Fußverletzung weitgehend auskuriert. Beim 36:27-Sieg gegen Cantabria erzielte der 29-jährige binnen 20 Minuten vier Treffer für Barcelona, bevor er das Parkett wieder verließ.

Es sei schön, nach der längsten Verletzungspause seiner Karriere wieder dabei zu sein. Er habe während der Zwangspause gut auf eine etwas andere Weise als sonst trainieren können, verriet Hagen "Drammens Tidende" Redakteur Jostein Nilsen. Zudem erlebte er währenddessen erstmals Vaterfreuden: Sohn Henrik erblickte das Licht der Welt.

Pünktlich zu den beiden wichtigen WM-Qualifikationsspielen gegen Ungarn am 30. Mai in Sandefjord bzw. am 6. Juni auswärts ist der ehemalige Spieler von Drammen HK, der aus Svelvik stammt, damit wieder einsatzfähig. Und auch für Barcelona, das noch um einen Platz in der Champions League kämpft, stehen noch zwei entscheidende Partien aus. Dann heißt es für den zukünftigen Kieler, Abschied nehmen von der Liga Asobal.

(Von Dr. Oliver Schulz)