Aus den Kieler Nachrichten vom 25.05.2004:

Klimek ist Lizenzinhaber des Handballklubs. In der vergangenen Woche wollte er noch ausstehende Gehälter auf die Spielerkonten überweisen. Nichts ist geschehen. Wieder einmal nicht. Klimek bat erneut um Aufschub. Die Hanse-Kogge gerät in ganz schwere See. Zusagen eines finanzstarken Retters - im Gespräch ist die Hamburger Sparkasse - sind ausgeblieben. Ferner verfestigen sich Gerüchte, dass der HSV jetzt auch Konkurs anmelden muss. Spieler hätten Ernst gemacht und hielten gerichtlich einklagbare Titel in Händen.

Heute wird sich zeigen, ob die HBL trotzdem die Lizenz herausrückt. In der Bundesliga regt sich laut Widerstand. Sollten die Zahlen stimmen, sei es ein großes Rätsel, wie Hamburg die Lizenz bekommen könne, schimpft Georg Ballmann, Handball-Chef vom TV Großwallstadt. "Das ist eine Wettbewerbsverzerrung, die die Liga nicht hinnehmen kann." Unterstützung erhält er von Noka Serdarusic. Gelinde gesagt, sei ihm der Ausdruck Wettbewerbsverzerrung zu milde, sagt der THW-Trainer. "Was ist das eigentlich für ein Verband, der 1,8 Millionen Schulden akzeptiert und als Belohnung die Lizenz an einen Klub verschenkt, der anderen Vereinen die Spieler mit falschen Versprechungen vor der Nase wegschnappt?", fragt er. Serdarusic fordert, endlich reinen Tisch zu machen. Wenn es ehrlich zuginge, müssten fünf oder sieben Vereine rausgeworfen werden. "Dann spielen wir in der Bundesliga eben mit zwölf Mannschaften ehrlich weiter."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.05.2004)

Aktualisierung vom 26.05.

Die für den 25. Mai angekündigte Bekanntgabe des Ergebnisses des Lizenzierungsverfahrens wurde auf heute, den 26. Mai, verschoben.