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03.09.2004 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Klaus-Dieter Petersen will Cheftrainer werden

35-Jähriger möchte Talente aus Schleswig-Holstein ins Nationalteam führen

Aus den Kieler Nachrichten vom 03.09.2004:

Klar, die Enttäuschung über die verlorene Goldmedaille saß tief. Doch Klaus-Dieter Petersen ist keiner, der seine Zukunft mit der Vergangenheit blockiert. Der erfolgreichste deutsche Handballer der Gegenwart blickt stets voraus. Und da sieht der 35-Jährige mehr als den Co-Trainer des Bundesligisten THW Kiel.
Er sieht auch einen Petersen, der 2008 einen Marathon in London läuft und einen Petersen als Cheftrainer. "Ganz klar, ich will einmal selbständig arbeiten." Dafür bastelt der Hannoveraner seit eineinhalb Jahren an seiner A-Lizenz, die er Anfang nächsten Jahres in der Tasche haben will. "Die nötige Hospitanz habe ich gerade bei den Olympischen Spielen unter Heinar Brand absolviert." Jetzt, so der 339-fache Nationalspieler fehle ihm nur noch ein letzter Lehrgang. Das Ziel, den Rostocker Frank Michael Wahl (343 Länderspiele) als Rekordnationalspieler abzulösen, hat Petersen nicht. "Damit ist Feierabend."

Chef werden und dabei Kiel als Lebensmittelpunkt erhalten - die Patentlösung für diesen Spagat bietet der Deutsche Handball-Bund, für den er voraussichtlich im Juli 2005 als Jugendkoordinator arbeiten wird. Sein Fernziel: Ein, zwei Jugendliche aus Schleswig-Holstein in die Nationalmannschaft führen. "Mit diesem Job bin ich rund 120 Tage im Jahr unterwegs", hat Petersen bereits ausgerechnet, dass unter dem Strich genügend Zeit für Familie, den THW Kiel und seinen Nebenjob als Trainer in einem Fitnesscenter bleibt. "Da ich erst im nächsten Sommer beim DHB anfange, könnte ich sogar noch ein Jahr spielen." Möglich, dass "Pitti" sogar beim Weltrekord- Spiel in der Arena "AufSchalke" gegen den TBV Lemgo dabei ist. Derzeit plagt ihn zwar eine im olympischen Finale erlittene Leistenzerrung, doch bis zum 12. September will er wieder fit sein. Mehr als 30 000 Karten wurden bereits für das Handballspiel im Fußballstadion verkauft. Der Sonderzug des THW Kiel ist mit 1000 Fans restlos ausverkauft. Einen zweiten Zug wollte der Bundesligist nicht aufs Gleis setzen, da die Bahn nur für jeweils tausend Personen ihre Waggons zur Verfügung stellt. "Wird der zweite Zug nicht voll", so THW-Geschäftsstellenleiterin Sabine Holdorf-Schust, "hätten wir den Fahrpreis für alle Fans erhöhen müssen. Das Risiko wollten wir nicht eingehen." Der Sonderzug fährt am Sonntag um 7.30 Uhr in Kiel los und kommt um 23.09 Uhr zurück. Auf dem Weg nach Gelsenkirchen (Ankunft 12.09 Uhr/Abfahrt 18.21 Uhr) hält die Bahn in Neumünster (7.50 Uhr/22.42 Uhr) und Hamburg-Dammtor (8.44 Uhr/21.53 Uhr).

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.09.2004)


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