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08./17.09.2004 - Letzte Aktualisierung: 17.09.2004 TV / Bundesliga

Handball im Kino-Format - Weltpremiere im NDR

NDR sendet Flensburg gegen THW im 16:9-Format

Update #1

Aktualisierung vom 17.9.

Interview der KN ergänzt...

Aus www.handballimfernsehen.de:

Erstmals sendet der NDR ein Handballspiel im 16:9-Format.
Erstmals sendet der NDR ein Handballspiel im 16:9-Format.

Der NDR wird am 18. September mit einer weiteren Neuerung in der Live-Übertragung von Handballspielen aufwarten: Erstmals wird mit dem Spiel SG Flensburg-Handewitt vs THW Kiel eine Partie aus der Bundesliga im 16:9-Format übertragen. Wer bereits einen Fernseher besitzt, der dieses Format ausdrücklich unterstützt, wird sehr viel mehr Handball sehen können, als mit einem herkömmlichen Fernseher.
Denn im 16:9-Format wirkt das Spielfeld nicht nur breiter, die Kameras können mehr vom Spielfeld aufnehmen. "Dieses Format eignet sich besonders für Sportarten wie Fußball oder Handball, weniger für Tennis", sagte ein zuständiger Redakteur des NDR zu handballimfernsehen.de. Der Zuschauer könne erheblich mehr vom Spielfeld sehen, was insbesondere beim Handball von Vorteil sei.

Der NDR, früher einer der meist gescholtenen Sender, dem es gelang, den Handball trotz sechs Bundesligisten weitgehend zu ignorieren, hat sich im vergangenen Jahr zum Handballsender Nummer 1 unter den öffentlich-rechtlichen Anstalten gemausert. "Handball macht Spaß", sagt beispielsweise Marcus Hansel vom NDR. Mit regelmäßigen Kurz-Berichten am Samstagnachmittag ab 17.00 Uhr von mindestens einem Spiel der 6 - und mit Hannover-Minden eigentlich sieben - Erstligisten wird der NDR auch in dieser Saison dort beginnen, wo er letzte Saison aufgehört hat. Handball hat im NDR als einzigen öffentlich-rechtlichen Sender mittlerweile einen Stammplatz, auf den sich die Zuschauer verlassen können. Die anderen Sender können gerne nachziehen...

(Von Olaf Nolden, aus www.handballimfernsehen.de)

Alle kommenden TV-Termine finden Sie unter TV-Infos: Live.

 

Aktualisierung vom 17.9.

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2004:

NDR setzt auf Handball-Krimi

Sender überträgt Derby zwischen Flensburg und Kiel im Breitband-Format
Hamburg - Als Jugendlicher spielte Gerhard Delling Fußball. Doch als gebürtiger Rendsburger erlebte er auch noch den Büdelsdorfer TSV in der Feldhandball-Bundesliga. Ein Erlebnis, das den 45-Jährigen prägte. Seit April letzten Jahres ist Delling Sportchef des NDR und in dieser Funktion setzt er sich stark dafür ein, dass Handball im Fernsehen stärker präsent ist.
Kieler Nachrichten:
Sie übertragen den Handball-Schlager zwischen der SG Flensburg und dem THW Kiel am Sonnabend ab 15 Uhr erstmals im 16:9-Breitbild-Format. Was erwartet den Zuschauer?
NDR-Sportchef Gerhard Delling:
Wer über die entsprechende Technik verfügt, wird Handball erstmals in Tatort-Qualität erleben. Brillanter und mit einer schöneren Totale. Das Bild geht mehr in die Breite.
Kieler Nachrichten:
Was bedeutet das für Zuschauer, die einen herkömmlichen 4:3-Bildschirm besitzen?
NDR-Sportchef Gerhard Delling:
Die werden eine leicht verzerrte Perspektive haben und schwarze Balken an den Seiten. Das sieht aus wie "Spiel mir das Lied vom Tod". Aber auch diesen Zuschauern gehen keine Bildinformationen verloren. Aber 16:9 ist die Technik der Zukunft, die wir jetzt erstmals im Sport ausprobieren.
Kieler Nachrichten:
Warum haben Sie sich dafür dieses Spiel ausgesucht?
NDR-Sportchef Gerhard Delling:
Um etwas Neues zu probieren, brauchen wir auch eine Resonanz. Wenn Flensburg gegen Kiel spielt, ist die garantiert. Zeitnah nach den Olympischen Spielen ist zudem Handball besonders geeignet für einen solchen Versuch. Wir werden mit 45 Leuten vor Ort sein und das Spiel aufziehen wie ein Fußball-Länderspiel. Neue Technik, Vorberichte, Analysen in der Pause.
Kieler Nachrichten:
Welche Schwerpunkte werden Sie setzen?
NDR-Sportchef Gerhard Delling:
Wir wollen die Rivalität der beiden Klubs darstellen. Dazu vergleichen wir die beiden Torhüter Henning Fritz und Jan Holpert. Außerdem greifen wir den Fall des Kroaten Blazenko Lackovic noch einmal auf, der am Sonnabend hoffentlich zum ersten Mal spielt (Lackovic sagte erst in Kiel zu, unterschrieb schließlich aber in Flensburg, Anmerk. der Red.). Als Experte steht uns Ex- Weltmeister Erhard Wunderlich zur Seite. Der ist handballverrückt und als Gummersbacher neutral. Das war uns bei diesem Spiel wichtig. Wir wollen auch versuchen, in den Gängen die Anspannung der Spieler vor dem Anpfiff einzufangen. Vielleicht gelingt uns sogar ein Blick in die Kabine.
Kieler Nachrichten:
Bei THW-Trainer Noka Serdarusic werden Sie damit aber auf Granit beißen.
NDR-Sportchef Gerhard Delling:
Wahrscheinlich. Ich habe Verständnis für ihn. Aber auch Noka muss lernen, dass er ab und zu ein Türchen öffnen muss. Wir wollen nicht in den Boulevard-Journalismus abrutschen, aber die meisten Zuschauer sind keine Experten. Die wollen Nähe und Emotionen sehen.
Kieler Nachrichten:
Sie würden sich also mehr Trainer wünschen, die wie Bob Hanning vom HSV Hamburg den NDR in der Pause in die Kabine ließen und ihre Anweisungen während des Spiels gleich live über den Sender schicken?
NDR-Sportchef Gerhard Delling:
Hanning ist einen mutigen Schritt gegangen. Der Blick in die Kabine hat Transparenz geschaffen. Nur so lassen sich die Massen gewinnen, und nur mit denen schafft der Handball den Sprung ins Fernsehprogramm. Klar ist aber auch, dass solche Schritte nicht übertrieben werden dürfen. Eine gute Sache war auch, dass viele Vereine Mikros während einer Auszeit zuließen.
Kieler Nachrichten:
Hat der Handball eine Chance, dauerhaft im NDR stattzufinden?
NDR-Sportchef Gerhard Delling:
Schwer zu sagen. Wir übertragen seit einem Jahr regelmäßig und bringen auch immer wieder Ausschnitte im "Sportclub aktuell" am Sonnabend zwischen 17 und 17.30Uhr. Bisher ist Handball ein Minusgeschäft für uns, aber der Trend ist positiv. Wir müssen die Menschen erst noch daran gewöhnen. Viele wissen gar nicht, dass der THW Kiel in der Bundesliga spielt. Das ist auch kein Wunder, schließlich wird völlig zu unrecht im Fernsehen und Zeitungen nicht täglich über diese Sportart berichtet. Eine Saison probieren wir noch, dann müssen die Zahlen stimmen.
Kieler Nachrichten:
Welche Quoten müssen Sie erreichen, um Handball als festen Programmpunkt aufz nehmen?
NDR-Sportchef Gerhard Delling:
Der NDR hat in Norddeutschland derzeit einen Marktanteil von 8,7 Prozent. In eine Region zwischen sechs und neun Prozent müsste der Handball schon verlässlich kommen. Eine eigene Sendung, wie die Fußball-Bundesliga sie hat, ist aber auch dann illusorisch. Dieses Risiko ist jedem Sender zu hoch. Das hätte wie im Fußball bereits vor Jahrzehnten etabliert werden müssen. Leider wurde das verschlafen.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2004)


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