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26.10.2004 Mannschaft

Zebra: Ostseehallen-Rekord

Piotr zeigte, dass er's kann

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Piotr Przybecki traf in der Ostseehalle für Nordhorn zehn Mal.
Klicken Sie zum Vergrößern! Piotr Przybecki traf in der Ostseehalle für Nordhorn zehn Mal.

Drei Jahre lang spielte Piotr Przybecki für den THW Kiel - drei Jahre immer wiederkehrender Rückschläge und Enttäuschungen. Vier schwere Operationen hinderten den wurfgewaltigen Polen wie ein fortlaufendes Band an Top-Leistungen, zu denen er normalerweise fähig ist. "Ich kann das Wort Pechvogel schon nicht mehr hören", zauderte der 32-jährige am Ende seiner Zebra-Karriere mit seinem, für einen Handballer schier unerträglichen Schicksal.
"Ich wollte endlich wieder Handball spielen - und zwar mehr als beim THW", sagt Piotr, "deshalb war der Wechsel nach Nordhorn auch ein willkommener Neuanfang für mich". Trotz ganzer 34 Bundesligaeinsätze in seinem dritten THW-Jahr brachte er es auf nur 68 Feldtore - zum Vergleich: Im Trikot von TUSEM Essen gelangen ihm in der Saison 2000/01 noch 125 Tore in nur 29 Einsätzen, was einer ordentlichen Quote von 4,3 Toren pro Spiel entspricht. Nur drei Mal genoss Piotr in der letzten Saison das Privileg, in der ersten Sieben aufgestellt zu sein, wirklicher Stammspieler war er nie. "Ich habe momentan weit mehr Spielanteile als in Kiel, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr", freut sich der Familienvater bei der HSG über seine neue Verantwortung und eine Führungsposition innerhalb der Mannschaft. Mit 45 Toren in sieben Spielen führt Przybecki mittlerweile die vereinsinterne Torschützenliste in Nordhorn an. Auch und gerade bei seinem letzten Gastauftritt in der Ostseehalle zeigte Piotr, wozu er fähig ist, wenn er gesund ist. Ganze zehn Kracher konnte er im Netz von Fritz und Andersson versenken, für ihn sein persönlicher Ostseehallen-Rekord. "Ich freue mich natürlich über meine eigene Leistung, ich wollte unbedingt auch dem Kieler Publikum noch einmal zeigen, dass ich zu guter Leistung imstande bin", so Piotr nach dem Spiel, "aber mehr ärgere ich mich darüber, dass es dennoch nicht für einen Punkt in Kiel gereicht hat" (Endstand 31:26). "Wir haben uns in der Abwehr immer wieder abgesprochen. Aber wenn Piotr trifft, dann trifft er", zog Johan Pettersson vor der Leistung seines ehemaligen Mannschaftskameraden den Hut.

Aus Kieler Sicht kann man nur sagen, dass wir wohl Glück hatten, dass nicht alle Nordhorner Spieler so gut aufgelegt waren wie unser Ex-Zebra, so konnten auch die THW-Fans Przybecki bei seinen Toren den gebührenden Beifall zollen. "Das habe ich dankbar aufgenommen" sagt Piotr später in den Katakomben der Ostseehalle, "ich bin froh, dass man mich hier noch nicht vergessen hat". Diesbezüglich braucht er sich wahrscheinlich die wenigsten Sorgen zu machen, wenn er auch gegen seine anderen Ligakonkurrenten aus Flensburg, Magdeburg oder Hamburg eine solch gute Leistung zeigt, könnte sich Piotr wohl sogar eines Ehrenplatzes in den THW-Herzen erfreuen. Wir wünschen dir viel Glück, Piotr!

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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