17.12.2004 | Medien / Handball international |
Montpellier trauert um den Weggang von Nikola Karabatic |
Trainer und Manager Patrice Canayer habe zwischen der Hinspielniederlage gegen Kolding und der Entscheidung Karabatics für Kiel sehr bewegende Tage erlebt. Nikolas Abschied habe bei ihm unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen:
Zum einen fühle er sich als sein Trainer angesprochen. Erst neulich habe man mit Karabatic einen Dreijahresvertrag abgeschlossen, durch den sich der Spieler dem Entwicklungsprojekt des Vereins verschrieben habe. Infolge des Weggangs müsse das ganze Projekt jetzt neu durchdacht werden, und das sei schon ein wenig frustrierend.
Wenn er zweitens aus der Sicht des Managers die Entwicklung des französischen Handballs betrachte, gäbe es eine neuerliche Quelle für Frustration: In letzter Zeit kämen ausländische Vereine besonders früh auf Talente zu, die noch in der Entwicklung stünden, um sich nach deren Freigabe zu erkundigen. Aus seiner Sicht sei dies ein Problem für den französischen Handball. In Zukunft müsse man daher darauf achten, daß französische Talente nicht zu früh und zu zahlreich ins Ausland wechselten. In Montpellier werde viel dafür getan, Talente zu formen und dann auch zu behalten.
Seine dritte Reaktion schließlich laufe auf der menschlichen Ebene ab. Er verstehe, daß Karabatic den ausgeprägten Wunsch habe, sich in der Bundesliga als der vielleicht angesehendsten Liga Europas bei einem großen Verein wie dem THW weiterzuentwickeln. Und Nikola habe das Zeug zum Erfolg.
(Von Dr. Oliver Schulz)
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