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30.12.2004 Karlchens Einwurf

Zebra: Karlchens Einwurf: Nichts ist unmöglich

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt ... Was ich früher für eine rein sprachliche Attitüde hielt, hat durch den Auftritt zweier HSV-Nachwuchsstars eine komplett andere Bedeutung gewonnen. Nun weiß ich, dass manchen Menschen auch das Unmögliche möglich ist.
Jan Schult und Sebastian Opderbeck wollten ihrem Team nach der Schule hinterher reisen, die bei Großwallstadt anzutreten hatten. Nun fängt wahrscheinlich für jeden Hamburger (und auch für die meisten anderen Nordlichter) südlich von Hannover bereits Italien an, aber dass die beiden Handball-Lehrlinge in den falschen Zug einstiegen und demzufolge nicht Richtung Aschaffenburg, sondern Richtung Münster rollten, ist schon ein starkes Stück. Und dass die HSVer dann auch noch gegen die abstiegsbedrohten Großwallstädter verloren, betont nur den Satz: "Erst hatten sie kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu."

Noch "riesiger" benahmen sich die Offiziellen von Wallau-Massenheim. Sie trugen statt zwölf gleich 14 Spielernamen in den Spielberichtsbogen ein und machten dann lange Gesichter. Ihr deutlicher Sieg gegen die Amateure wurde nämlich erst einmal "einkassiert" - wer nicht lesen kann, soll fühlen. Das erinnert fatal an den berühmten Satz von Fußballtrainer Alexander Ristic, der einmal meinte: "Ich habe absichtlich falsch ausgewechselt, damit wir nicht zu hoch gewinnen."

Aber was wäre der Sport ohne die kleinen Fallstricke des Zufalls. Vor kurzem wollte Fußball-Verteidiger Enrique Romero von Deportivo La Coruna mit seinem Team beim AS Monaco antreten. Daraus wurde aber nichts, weil er kurz zuvor bei einem Fahrradausflug einem Hund auswich, stürzte und mit einem Bluterguss am Allerwertesten ausfiel. Und da manche Menschen das Unglück anziehen wie die Erde den Mond und der Honigtopf die Biene, war es ein Jahr zuvor derselbe Romero der seinem Team längere Zeit fehlte. Auch damals war es eine Begegnung der tierischen Art. Auf dem Flughafen von Pamplona wurde Romero von einer Giftschlange gebissen, die einer seiner Kollegen gefunden hatte. Künstlerpech.

Aber auch den THW hat es schon erwischt bei so genannten "das-darf-doch-nicht-wahr-sein-Aktionen". Viele erfahrene alte "Ostseehallen-Hasen" erinnern sich sicher noch an den Januar 1991. Ein Nudelauflauf streckte die gesamte Mannschaft nieder: Salmonellenvergiftung! Fünf Spieler mussten damals sogar stationär behandelt werden. Was übrigens viele nicht wissen, Carsten Prehn, schnelllippiger THW-Entertainer aus einer Mischung von Monty Python und Oliver Hardy, gehörte als zarter Jüngling auch zu den damals Erkrankten. Hatte er sich doch, Gourmet der reichhaltigen Küche, über Umwege eine Portion vom THW-Gelage ergattert und wurde schließlich, weil er trotz erster Beschwerden den Weg in den Ski-Urlaub antrat, zu einem bekennenden Fan der Bahnhofstoiletten zwischen Neumünster und Garmisch.

Und so gibt es einige Geschichten von Michael Krieter, dem "Grill-Spezialisten", bis zu Santiago Canizares (spanischer Torhüter, der kurz vor dem Abflug zur WM 2002 im Badezimmer stürzte und verletzt zuhause bleiben musste), die alle zeigen: Im Sport ist auch das Unmögliche möglich.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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