23./24.03.2005 - Letzte Aktualisierung: 24.03.2005 | Mannschaft |
Update #2 | Aktualisierung vom 24.3. und vom 23.3. |
Martin Boquist. |
Lesen Sie auch den Bericht der Kieler Nachrichten zum Wechsel.
Nun hat der kommende Trainer, mit Magnus Andersson einer der alten Garde Schwedens mit besonders reichhaltiger Erfahrung als Spieler, gleich doppelten Grund zur Freude. Vor einigen Wochen unterschrieb mit Skövdes Kristian Svensson erst ein Landsmann für den halbrechten Rückraum, dem im blaugelben Dreß große Zukunftsperspektiven als Mann neben Kim Andersson vorausgesagt werden. Mit 126/0 Treffern belegte er in der Torschützenliste der erst vor ein paar Tagen beendeten Grundserie Platz 17 und wurde in der Assistwertung mit 100 Vorlagen sogar Dritter hinter Staffan Olsson und Kim Andersson.
Es sei ihm nicht einfach gefallen, Skövde als den Verein, in dem das Handballspielen quasi erlernte, zu verlassen, wird Svensson vom dänischen Portal "sportenkort.com" zitiert.Der Schritt Richtung Dänemark zusammen mit der verlockenden Aussicht, sich unter Magnus Andersson handballerisch weiter zu entwickeln, sei zum jetzigen Zeitpunkt aber einfach ganz natürlich. Außerdem habe er vom FC Kopenhagen einen guten Eindruck, meint Svensson. Der 35-fache Nationalspieler wird in der Hauptstadt einen Zweijahresvertrag erhalten.
Svensson wird in der nächsten Spielzeit einen besonders routinierten Mittelmann neben sich haben: Martin Boquist bringt nicht nur die Erfahrung von rund 160 Länderspielen mit, sondern dürfte auch aus seiner Zeit beim THW profitieren.
Wie "sportenkort.com" berichtet, wolle Boquist gern nach Skandinavien zurück und freue sich jetzt, zu einem Verein zu stoßen, der sich gut entwickle. Auch die dänische Liga habe sich in letzter Zeit weiterentwickelt. Der FC Kopenhagen biete neben einer guten Mannschaft und einem ebensolchen Trainer einige spannende Zukunftsperspektiven an, an deren Verwirklung er gerne beteiligt sei, bilanziert Boquist, der gemäß "Ekstrabladet" ebenfalls einen Zweijahresvertrag erhält.
(Von Dr. Oliver Schulz)
Gestern verkündete der 28-Jährige mit Wirkung vom 1. Juli 2005 seinen Wechsel zum dänischen Erstligisten FC Kopenhagen, bei dem er für zwei Jahre unterschrieben hat. Der Abschied vom THW erfolgt ein Jahr früher als vertraglich geregelt.
"Ich bin 28 Jahre alt, voller Tatendrang und will einfach nur Handball spielen", begründet Boquist. Wenn der Kader komplett sei, sehe er sich im Angriff nur als fünftes Rad am Wagen. "Dann spiele ich nicht. Die Konkurrenz ist natürlich sehr stark, das muss ich akzeptieren, und deswegen habe ich die Entscheidung getroffen, etwas Neues auszuprobieren." Vorwürfe an THW-Trainer Noka Serdarusic gibt es nicht. "Mit ihm habe ich kein Problem."
Kontakte zum FCK habe es bereits im vergangenen Herbst über die schwedische Handball-Legende Magnus Andersson gegeben. Der ehemalige Mittelmann des Weltmeister-Teams der 90er Jahre heuert im Juli als Trainer in Kopenhagen an und hat viel vor mit dem börsennotierten Verein. Er sei der Wunschspieler von Andersson gewesen, sagt Boquist. "Das ehrt mich sehr. In Kopenhagen soll etwas Großes zusammenwachsen, außerdem ist es eine wunderschöne Metropole, und ich rücke noch ein wenig näher an meine Heimatstadt Göteborg heran." Unterstützt wird Boquist von seiner Lebensgefährtin Jenny Lindblom, die als schwedische Nationalspielerin selbst erfolgreich war. "Jenny weiß, wie ich mich fühle und hat mir Mut gemacht, die unbefriedigende Situation zu verändern."
Noka Serdarusic bringt Verständnis auf. "Ich kann Martins Entscheidung nachvollziehen. Er ist nicht richtig glücklich bei uns geworden und wir nicht mit ihm." Der Wechsel nach Kopenhagen sei nur konsequent, so Kiels Trainer, der außerdem darauf verweist, dass in der kommenden Saison eine noch größere Konkurrenzsituation zu erwarten sei. "Nikola Karabatic kommt neu hinzu, da wäre es für Martin noch schwerer geworden."
Die vorzeitige Vertragsauflösung geht mit dem Terminus "beiderseitiges Einverständnis" über die Bühne. "Von uns aus gab es kein Bestreben, den Vertrag vorzeitig aufzulösen, aber wir legen Boquist auch keine Steine in den Weg", betont Manager Uwe Schwenker. Finanziell sei man sich einig geworden. Der Schwede muss zwar eine Gehaltseinbuße in Kauf nehmen. Das sei aber zu verkraften, so Boquist. Er habe künftig etwas weniger Geld, dafür spiele er mehr. Leicht falle ihm die Entscheidung trotzdem nicht: "Ich werde die Mannschaft vermissen, ein super Team, außerdem die unglaubliche Ostseehallen-Atmosphäre."
Auf der Suche nach Ersatz gilt der 24-jährige Norweger Kristian Kjelling von Ademar Leon als erste Adresse. "Wir verhehlen nicht, dass wir ihn gerne hätten", sagt Uwe Schwenker. Als größtes Wechselhindernis baut sich indes die für Handball-Verhältnisse gigantische Ablösesumme auf. Der spanische Spitzenklub fordert eine Million Euro. "Völlig utopisch", winkt Schwenker ab. Allerdings spielt der Faktor Zeit den Kielern in die Hände: Am 30. Juni 2006 ist Kjelling ablösefrei zu haben. "Wenn Ademar bis dahin wartet, gehen sie völlig leer aus", spekuliert Schwenker. "Ich denke, es wird noch genügend Verhandlungsspielraum geben."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.03.2005)
(23./24.03.2005) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |