06.06.2005 | Mannschaft |
Martin Boquist. |
Nicht zurück in seine schwedische Heimat, sondern zum aufstrebenden dänischen Hauptstadtklub FC Kopenhagen. Dort unterschrieb Boquist einen Zwei-Jahresvertrag. Beim FC stehe er als Spieler auf dem Wunschzettel von Trainer Magnus Andersson. "Das ehrt mich sehr. In Kopenhagen soll etwas Großes entstehen, ich darf helfen." Außerdem, so der Nationalmannschaftspieler, rücke er noch ein wenig näher an seine Heimatstadt Göteborg heran.
In die offensive THW-Stammsieben schaffte Boquist es zumeist nur bei Verletzungen oder Unpässlichkeiten von Spielmacher Stefan Lövgren. Und nie wurden die Zuschauer das Gefühl los, dass es bei ihm am besten klappte, wenn Lövgren gar nicht auf der Bank saß. Dann hatte er seine besten Szenen - ohne Druck. So in den fünf, sechs Wochen von November bis Dezember 2004. Die Verletzung von Kapitän Lövgren verkrafteten die Zebras nur verlustpunktfrei, weil Boquist den Spielmacher-Ausfall tadellos über brückte. "Da habe ich allen gezeigt, dass ich es kann", sagt er trotzig. Noka Serdarusic ist überzeugt, dass ein besserer Boquist den THW verlässt als der, der 2003 in Kiel anheuerte. "Martin hat sich in der Abwehr enorm gesteigert. Da konnte Stefan Lövgren nicht dran klingeln."
Der Abschied aus Kiel fällt Boquist trotz der sportlichen Enttäuschung nicht leicht. "Das ist ein super Team mit prima Jungs. Ich werde vieles vermissen." Freundin Jenny kullerten beim großen Abschiednehmen in der Ostseehalle Tränen über die Wangen, das Dankeschön ans Publikum ging Freund Martin ebenfalls nur mit brüchiger Stimme über die Lippen. Gerührt nahm der Astrid-Lindgren-Fan eine Pippi-Langstrumpf-Puppe aus Kinderhänden entgegen und freute sich wie ein Schneekönig über die eigens auf ihn umgeschriebene Pippi-Hymne, die ihm Tiffany-Sängerin Hanne Pries mit Chor kredenzte.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 02.06.2005)
(06.06.2005) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |