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23.06.2005 Interview

KN-Interview mit Stefan Lövgren: "Ich möchte beim Neuaufbau helfen"

Stefan Lövgren: Eine Knöchelverletzung machte seinen Einsatz gegen Polen unmöglich.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 22.06.2005:

Kiel - Schwedens Handballer sind bei der Europameisterschaft 2006 in der Schweiz nur via TV-Schirm dabei. Der viermalige Europameister zog in der Qualifikation gegen Polen den Kürzeren (siehe Bericht). Das Scheitern seiner Landsleute verfolgte Schwedens Kapitän Stefan Lövgren in einem Handball-Jugendcamp in Nordschweden per Handy. Lövgren war wegen einer Knöchelverletzung nicht dabei. Die KN sprachen mit dem Regisseur vom THW Kiel.
Kieler Nachrichten:
Herr Lövgren, nach der verpatzten Olympia-Qualifikation ist Schweden bei einem großen Turnier erneut nur Zuschauer. Wie hat die Öffentlichkeit in Ihrer Heimat darauf reagiert?
Stefan Lövgren:
Die Leute sind natürlich sehr enttäuscht. Das Problem ist, dass Schweden seit 1988 immer in der Weltspitze vertreten war. Jetzt durchlaufen wir eine Talsohle, damit müssen die Fans erst fertig werden. Aber: die Konkurrenz wie Eishockey, Basketball, usw. schläft nicht.
Kieler Nachrichten:
Sind die Zeiten schwedischer Handballvormacht vorüber?
Stefan Lövgren:
Ich bin überzeugt, dass wir bald wieder bei den Großen mitmischen werden. Die Talente sind da, man muss ihnen nur die Zeit geben, sich zu entwickeln.
Kieler Nachrichten:
Es gibt Stimmen, die behaupten, dass sich Schweden mit Lövgren qualifiziert hätte. Schiebt man Ihnen den Schwarzen Peter zu?
Stefan Lövgren:
Es wird solche Stimmen geben. Wenn mir nur ein Arzt grünes Licht gegeben hätte, wäre ich dabei gewesen. Das war aber nicht so. Das Risiko wollte keiner tragen - ich auch nicht. Meine Gesundheit geht vor.
Kieler Nachrichten:
Wackelt jetzt der Stuhl von Trainer Ingemar Linnell?
Stefan Lövgren:
Die Frage, ob er der richtige Mann ist, wird gestellt werden. Aber wir müssen die Karre gemeinsam aus dem Dreck ziehen.
Kieler Nachrichten:
Heißt das, dass Sie in Zukunft wieder für Schweden spielen werden?
Stefan Lövgren:
Wenn ich wieder völlig fit bin, möchte ich gerne beim Neuaufbau als erfahrener Spieler helfen. Voraussetzung ist nur, dass mich auch der Trainer will.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 22.06.2005, das Interview führte Reimer Plöhn)


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