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29.07.2005 Vorbereitung / Interview

Kieler Nachrichten: Viktor Szilagyi schildert seine ersten Eindrücke beim THW

"Ich werde die Schwarzenegger-Reihe abspielen"

Viktor Szilagyi wechselte vom TUSEM Essen an die Förde.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 29.07.2005:

Ich kann es noch immer nicht fassen, dass ich heute hier bin. Im Trainingslager des THW Kiel, auf einem Zimmer mit Frode Hagen, Seilchenhüpfen neben Stefan Lövgren. Vor vier Wochen habe ich noch fest daran geglaubt, dass es mit meinem alten Klub, dem TuSEM Essen, weitergeht. Irgendwie würde dieser Traditionsverein schon die Lizenz behalten. Schließlich hatte es der HSV Hamburg im letzten Jahr auch geschafft. Vielleicht wollten wir auch einfach nicht genauer hinsehen.
Klar, es gab ein Angebot vom THW, das mich sehr ehrte. Aber ich hatte in Essen gerade bis 2007 verlängert, meine Freundin und ich waren im Februar nach Mülheim gezogen. Nora sollte am 1. September eine Stelle als Veranstaltungskauffrau in Bochum beginnen. Eine stabile Welt für einen Handball-Profi. Dann kam der 30. Juni. Der Tag, an dem in Essen alles zusammenfiel. Ich muss immer wieder daran denken. Der TuSEM ist jetzt ein Regionalligist, viele gute Leute haben ihren Job und auch einen Lebenstraum verloren. Bitter. Ich unterschrieb am Tag danach beim THW und flüchtete in die Heimat. Freunde besuchen, Kopf abschalten.

Kiel ist für jeden Handballer eine Top-Adresse. Außerdem hatte mir mein Freund Alexander Bommes, der heute beim TSV Altenholz und früher mit mir in Dormagen spielte, immer von der Stadt vorgeschwärmt. Als Österreicher kenne ich zwar Berge und Seen, aber am Meer habe ich noch nie gelebt. Also Kiel. Erst am Abend vor dem Golfturnier in Hohwacht bin ich schließlich hier angekommen. Ein Zimmer im Hotel "Maritim". Mit zwei Taschen voller Klamotten. Mehr nicht. Es war alles wie im Film. Wahnsinnig viele neue Gesichter, viele Termine. Inzwischen haben wir am Stadtrand eine Wohnung gefunden, in die wir in zwei Wochen einziehen können. Jetzt braucht Nora nur noch einen Job.

Meine neue Mannschaft macht einen guten Eindruck. Hier muss keiner angetrieben werden, die wollen alle von sich aus etwas erreichen. Außerdem gibt es eine klare Rangordnung. Wo Lövgren ist, da ist oben und das ist auch gut so. Das Camp hier ist zwar anstrengend, aber mein alter Trainer in Essen, Juri Schewzow, war auch ein harter Knochen. Die neuen Kollegen sind mit Spaß dabei, das macht die Qual leichter. Witzig finde ich, dass ich der neue Videowart bin. Da muss ich bei den Auswärtsfahrten wohl zuerst einmal die komplette Schwarzenegger-Reihe abspielen.

(aus den Kieler Nachrichten vom 29.07.2005)


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