Aus Sport1:
München - Keine Pause für die EM-Helden: Bereits am Wochenende
geht es in der Bundesliga weiter.
Nicht einmal eine Woche nach dem Finale der kontinentalen
Titelkämpfe am vergangenen Wochenende in Zürich müssen vier der
fünf französischen Europameister mit ihren Erstliga-Klubs wieder
ran.
Begeistert empfangen werden dürften aber nicht nur
Nikola Karabatic (Kiel), Guillaume und Bertrand Gille (Hamburg) sowie
Joel Abati (Magdeburg), sondern auch die deutschen
Nationalspieler nach Platz fünf sowie die dänischen Stars nach
Platz drei und die kroatischen Asse
Blazenko Lackovic und Goran
Sprem, die immerhin im Halbfinale standen.
Rückkehr nach sechs Wochen
Sechs Wochen lang pausierte die "stärkste Liga" der Welt. Jetzt
setzt Tabellenführer THW Kiel an, neue Rekorde aufzustellen:
Nach 32:2 Punkten in der Hinserie winken sowohl Punkte- wie auch
Tore-Bestmarke.
"Wir haben nach dieser
EM nur zufriedene Spieler", sagt Kapitän
Stefan Lövgren im Gespräch mit Sport1.de. Die deutschen
Nationalspieler
Henning Fritz und
Christian Zeitz sowie
Karabatic seien erfolgreich gewesen,
Vid Kavticnik könne auch
zufrieden sein und seine Schweden hätten immerhin die WM-Playoffs erreicht.
"Schauen nur von Spiel zu Spiel"
Deswegen blickt
Lövgren der zweiten Halbserie gespannt entgegen:
"Es ist nichts Neues, der Gejagte zu sein. Das kennen wir schon.
Dem Druck haben wir schon etliche Male standgehalten. Wir
schauen nur von Spiel zu Spiel. Wir wollen da weitermachen, wo
wir 2005 aufgehört haben, und jede Partie gewinnen."
Kiel tritt am 19. Spieltag am Sonntag bei GWD Minden an (siehe
Vorbericht). Bis
dahin könnte die SG Flensburg (29:5) bereits am spielfreien VfL
Gummersbach (30:6) vorbeigezogen und auf einem Punkt am
Erzrivalen dran sein. Der noch amtierende Pokalsieger trifft am
Samstag auf den TuS N-Lübbecke.
Vorteil für Kiel
Die Flensburger gehen jedoch auf dem Zahnfleisch. Ihre Stars
sind platt von der Belastung, haben Blessuren oder Krankheiten
aus der Schweiz mitgebracht.
Anders der THW. Die Kieler Schweden um
Lövgren spielten Anfang
Januar die WM-Qualifikation und konnten die vergangenen zwei
Wochen konzentriert trainieren.
Enorme Belastung
"Das war mal was ganz anderes", sagt
Lövgren, dem es allerdings
schwer fiel, die
EM nur aus der Ferne zu verfolgen. "Ich wäre
lieber dabei gewesen. Aber Schweden war einfach nicht gut genug.
Da hilft kein Jammern."
Dem THW wird es gut tun. Anders als bei den Bundesliga-Konkurrenten Flensburg oder Magdeburg wurde die EM-Pause als
Vorbereitung genutzt.
Lövgren weiß, wie wichtig das ist.
"Die Belastung wird enorm sein. Und es kann ganz schnell
Rückschläge geben", sagt der Spielmacher. "Deswegen ist noch gar
nichts entschieden. Es sieht gut aus für uns, aber wir sind noch
lange nicht durch. Wer anders denkt, hat keine Ahnung."
(Von Michael Schwartz, © 2006 Sport1)