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13.02.2006 Bundesliga / Interview

Sport1-Interview mit Uwe Schwenker: "Dumm gelaufen"

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Aus Sport1:

München/Kiel - Da musste man schon zweimal hinschauen, ehe man es glauben konnte: GWD Minden - THW Kiel 32:30. Mehr als nur ein Resultat. Eine Bundesliga-Sensation am ersten Spieltag nach der EM-Pause! Der Abstiegskandidat schlägt den Meister und Tabellenführer, der im vergangenen Jahr nur ein Bundesliga-Spiel überhaupt in der Rückserie der Saison 2004/2005 und der Hinserie der Spielzeit 2005/2006 verloren hatte.
Minden hat die Bundesliga wieder spannend gemacht. "Unser komfortabler Vorsprung ist dahin", gesteht Uwe Schwenker im Interview mit Sport1.de ein. Kiels Manager spricht über die Pleite und die Bedeutung für den Meisterschaftsverlauf.
Sport1:
Herr Schwenker, ihr THW hat eine Führung mit sieben Treffern bei einem Abstiegskandidaten verspielt. Haben Sie eine Erklärung für diese Pleite?
Uwe Schwenker:
Wenn ich die hätte, hätten wir vielleicht noch im Spiel handeln können. Nein, ich habe keine Erklärung.
Sport1:
Haben Sie solche Spiele schon erlebt?
Uwe Schwenker:
Schön des Öfteren. Ich bin ja schon 25 Jahre im Geschäft. So etwas gibt es immer wieder.
Sport1:
Wie kommen solche Niederlagen denn zu Stande? Minden hatte zuvor ja gerade einmal drei Spiele in dieser Saison gewonnen.
Uwe Schwenker:
Durch unseren Tempo-Handball haben wir schnell geführt. Aber im Positionsspiel hatten wir von Beginn an unsere Probleme. Da hat man die fehlende Abstimmung gesehen. Zudem konnten wir Henning Fritz wegen einer Bronchitis nicht einsetzen. Mattias Andersson hat zwar in der ersten Halbzeit gut gehalten, aber nach der Pause wäre es gut gewesen, wenn Henning fit gewesen wäre. Und als wir dann drei Siebenmeter verworfen haben, haben wir den Faden verloren.
Sport1:
Und Minden hat gekämpft, als ginge es um die Meisterschaft.
Uwe Schwenker:
Da kam eines zum anderen. Minden hat ohne Druck gespielt und ist über sich hinaus gewachsen.
Sport1:
Ist die Niederlage auch eine Konsequenz der EM-Pause?
Uwe Schwenker:
Natürlich brauchen wir ein paar Spiele, um uns wieder einzuspielen und unseren Rhythmus zu finden. Gerade nach so einer Pause sind die Spiele kein Selbstgänger. Es ist nicht leicht, in Gang zu kommen. Das war uns bewusst. Auch Flensburg und Lemgo hatten ihre liebe Mühe.
Sport1:
Und plötzlich ist die Meisterschaft wieder offen.
Uwe Schwenker:
Es ist nur eine Niederlage, es sind nur zwei Minuspunkte. Aber unser komfortabler Vorsprung ist dahin. Flensburg hat zweimal in der Hinserie gepatzt, in Großwallstadt und gegen Gummersbach. Wir jetzt einmal. Wir müssen jetzt schnell in Fahrt kommen. Mittwoch sind wir im Pokal in Dormagen gefordert. Danach kommt in der Bundesliga Wetzlar und dann reisen wir nach Göppingen. Dort haben wir uns noch nie leicht getan.
Sport1:
Der THW ist jetzt gefordert.
Uwe Schwenker:
Wir bleiben ruhig. Die Niederlage war mehr als unglücklich, keine Frage. Dumm gelaufen. Aber wir verfallen jetzt nicht in Panik. Noch ist nichts passiert.
(Das Gespräch führte Michael Schwartz, © 2006 Sport1)


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