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28.03.2006 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Wagner drei Jahre nach Dormagen

THW-Linksaußen ab Juli 2006 zum Handball-Zweitligisten

Aus den Kieler Nachrichten vom 28.03.2006:

Kiel - Erst die Handball-Bundesliga. Adrian Wagners nächster Blick bei der morgendlichen Zeitungslektüre gilt dann künftig der Tabelle der Zweiten Liga. Wie steht's um Bayer Dormagen? Der Grund liegt auf der Hand: Adrian Wagner hat am Wochenende einen Drei-Jahres-Vertrag beim Klub aus dem Rheinland unterzeichnet. Dienstantritt: 1. Juli 2006.
Das Rätselraten um die Zukunft des bald 28-jährigen Linksaußen, der beim THW Kiel nach drei Jahren kein neues Vertragsangebot erhalten hatte, ist damit beendet. Wagner hatte neben weiteren Angeboten aus der Bundesliga auch eines aus Spanien vorliegen. "Wir haben Dormagen vorgezogen, weil das gesamte Paket für uns die beste Lösung ist", so seine Entscheidung pro Dormagen. Neben der sportlichen Zukunft findet Wagner bei Bayer nämlich eine berufliche Perspektive für "das Leben nach dem Handball". Gerade in letzter Zeit habe er feststellen müssen, dass es mit Risiko behaftet sei, allein auf eine sportliche Karriere zu bauen, sagt er. "Deswegen war es mir wichtig, neben dem Sport die Möglichkeit für eine Berufsausbildung zu erhalten." Adrian Wagner beginnt in Westdeutschland eine Ausbildung zum Bankkaufkaumann. In das "Wir" ist Lebensgefährtin Nicola Kollwitz einbezogen. "Nici" ist Journalistin und sieht gute Perspektiven, im Großraum Köln weiter zu kommen.

In Dormagen findet Wagner eine junge Mannschaft mit vielen deutschen Talenten vor. Der noch 27-Jährige wird dort nach Peter Sieberger (31) zweitältester Spieler im Kader sein. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Ex-Zebra Florian Wisotzki, der über den Umweg Thun (Schweiz) den Weg ins Rheinland fand. Und Kjell Landsberg. Dormagens Abwehr-Spezi ist ein Wagner-Weggefährte aus Bad Schwartauer Zeiten "und auch über die räumliche Distanz hinaus mein Freund geblieben." Mit diesen beiden bildet Wagner die norddeutsche Allianz im Kader. "Der eine wird auf den anderen aufpassen", scherzt er, "dann rutschen wir auch nicht in diesen rheinischen Dialekt."

Über Landsberg kam es letztlich auch zu konkreten Kontakten mit den Bayer-Verantwortlichen. Dormagen belegt zurzeit Rang zwei in der Zweiten Bundesliga Süd: Ein Relegationsplatz mit Aussicht auf den Erstliga-Aufstieg schon in dieser Saison. Wenn es klappen würde, wäre es schön, sagt Wagner. "Ansonsten steigen wir auf, wenn ich dabei bin. Ich freue mich drauf, endlich wieder Verantwortung übernehmen zu können. Das hat mir zuletzt in Kiel gefehlt."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.03.2006)


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