Aus Sport1:
Kiel - Der THW Kiel hat zum zwölften Mal in der Vereinsgeschichte den deutschen Meistertitel
gewonnen.
Vor 10.250 Zuschauern in der ausverkauften Kieler Ostseehalle setzte sich der Titelverteidiger
mit
37:29 (20:18) gegen den TBV Lemgo durch.
Der THW ebnete mit dem 30. Saisonsieg auch Rekordmeister VfL Gummersbach den Weg in die
Champions League.
Gummersbach ist nach der Lemgoer Niederlage ebenso wenig von einem der ersten drei Plätze in
der Tabelle zu verdrängen wie die SG Flensburg-Handewitt, die ihre letzte theoretische
Titelchance mit einer 24:26 (10:12)-Pleite beim Neuling SG Kronau/Östringen vergab.
Für die SG geht es am Samstag (15 Uhr) in Köln darum, den zweiten Platz vom VfL Gummersbach
zurückzuerobern.
Jubel nach dem Kronau-Ergebnis
Der Jubel der Fans in der Ostseehalle brandete bereits kurz nach der Halbzeit auf, als das
Endergebnis vom Flensburger Spiel gegen Kronau vom Hallensprecher bekannt gegeben wurde.
Zu diesem Zeitpunkt lagen die Kieler bereits mit sieben Toren Vorsprung gegen Lemgo auch ohne
die Kronauer Schützenhilfe klar auf Titelkurs.
"Heute dürfen die Jungs die Nacht zum Tag machen"
"Dieses tolle Spiel hat unterstrichen, dass wir verdient Meister geworden sind. Wir haben eine
herausragende Saison gespielt. Da passte auch das Ergebnis aus Kronau dazu", sagte
THW-Geschäftsführer
Uwe Schwenker.
"Heute dürfen die Jungs die Nacht zum Tag machen", ergänzte
Schwenker nach der sechsten
erfolgreichen THW-Titelverteidigung seit 1963.
Titelrekord eingestellt
Die seit dem 18. November 2003 in der Bundesliga daheim ungeschlagenen Kieler haben mit dem
zwölften Titelgewinn den Gummersbacher Titelrekord egalisiert.
Gegen den EHF-Cup-Sieger Lemgo zeigte der THW nur in der Anfangsphase Nerven, als die Führung
bis zur zwölften ständig wechselte.
Danach zogen die Hausherren auf 12:9 davon und bauten die Führung kontinuierlich aus.
"Ich habe an meine Mannschaft geglaubt, sie hat gewusst, worum es geht", sagte Trainer
Noka Serdarusic, der vor dem Siegestrubel in die Kabinen floh.
Kronau als Meistermacher
Als Meistermacher hatte sich Kronau rund eine halbe Stunde vorher in Mannheim erwiesen.
Der Aufsteiger feierte einen verdienten Sieg gegen Flensburg und wahrte damit die Chance auf
einen Europacup-Platz.
Flensburgs Trainer Kent-Harry Andersson musste neben Christian Berge auch Sören Stryger und
Joachim Boldsen (Muskelverletzung) ersetzen. Für ihn agierte Kasper Nielsen in der Deckung.
"Irgendwie scheinen wir ein Seuchenjahr erwischt zu haben", sagte SG-Geschäftsführer
Thorsten Storm und schmunzelte: "Vielleicht bleiben wir dafür in der nächsten Saison von solchen
Problemen verschont."
Ausgleich will nicht fallen
Kronau deckte
Blazenko Lackovic mit einer 5:1-Variante wirkungsvoll. "Ohne Christian Berge und
Joachim Boldsen fehlten uns die Alternativen, die Kronauer Abwehr zu knacken", meinte SG-Coach
Andersson.
Nach ausgeglichener erster Hälfte zog Kronau-Östringen auf 14:10 davon. Die Gäste kamen noch
einmal auf 19:20 heran (49.), doch der Ausgleich wollte nicht fallen.
Glenn Solberg verkürzte zwar noch einmal auf 24:25 und die Gäste hatten Ballbesitz, vergaben
aber auch diese Chance. Im Gegenzug traf Christian Caillat zum Endstand.
Mariusz Jurasik traf neunmal für Kronau, ebenfalls neun Treffer gingen auf das Konto des
Flensburgers Lars Christansen.
(Von Michael Schwartz, © 2006 Sport1)