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04.06.2006 Presse / Bundesliga

"Handball-World": Große Party in Kiel: "Schwarz und Weiß, wir stehn an Eurer Seite"

Die Meistermannschaft 2006 in ihren Feier-Outfits.
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Von Helge Buttkereit und Olaf Nolden, © 2006 www.handball-world.com:

Schwarz-weiße Konfettikanonade in der wie immer ausverkauften Ostseehalle, Riesenparty auf dem Rathausplatz mit singenden Spielern und tanzenden Fans - die Kieler haben in Hochstimmung die zwölfte deutsche Meisterschaft ihres THW gefeiert. Nach dem mühsamen 31:29-Erfolg über den VfL Gummersbach nahm die Mannschaft die Meisterschale, die in einem Fischernetz von der Hallendecke einschwebte, entgegen und fuhr wenig später mit einem Autokorso zum Rathausplatz, wo traditionell 15.000 Fans ausgelassen mit der Mannschaft die 12. Meisterschaft feierten.
Schon kurz vor dem Abpfiff wurden auf der Kieler Bank riesige gefüllte Biergläser bereitgestellt und Champagner-Flaschen verteilt. Als dann endlich der Schlusspfiff ertönte, feierten die Spieler und die Fans ausgelassen den Erfolg. Die Halle wurde abgedunkelt, ein kleines Indoor-Feuerwerk erstrahlte und - offensichtlich eine Panne - nichts passierte. Minutenlang warteten die Fans auf die Meisterschale, die dann endlich in einem Fischernetz vom Hallendach einschwebte. Die ersten Unmutsäußerungen wie "Macht das Licht an" verstummten wieder, stattdessen begann nun die Party.

Im Autokorso ging es von der Ostseehalle zum Rathausplatz.
Klicken Sie zum Vergrößern! Im Autokorso ging es von der Ostseehalle zum Rathausplatz.
Maskottchen Hein Daddel konnte es nicht mehr erwarten, winkte die Meisterschale nach unten und durfte sie als erster in die Arme schließen. Die Spieler standen derweil Arm in Arm in der Mitte des Feldes und schauten dem Treiben zu. Sie musten noch warten, denn erst übernahm DHB-Präsident Ulrich Strombach das Symbol für den wichtigsten Titel auf deutschem Handballboden. Als Strombach die Schale kurz darauf an Stefan Lövgren weiterreichte, kannte der Jubel aber keine Grenzen mehr. Sowohl auf dem Parkett als auch auf den Rängen stieg der Lautstärke-Pegel immer weiter.

Auch zuvor war die Lautstärke kaum zu übertreffen. Schließlich stand das ganze Spiel der Kieler unter dem Motto "Rekordmeisterschaft". Die Fans feierten schon vor dem Anpfiff eine Party, die im kühlen Norden ihres gleichen sucht. Schon der Einlauf des Teams wurde effektvoll gestaltet. Zwölf Gongschläge für zwölf Meisterschaften, dazu elf Fotos der Meistermannschaften auf der Videowand. Nach dem zwöften Ton ein Pfeil nach unten, der sagen will: Hier kommen die Kieler Helden des Jahres 2006. Besonders großen Applaus gab es dabei für diejenigen, für die das Spiel gegen den VfL Gummersbach das letzte im Trikot der "Zebras" war. Adian Wagner, Christoph Schindler, Frode Hagen und Dennis Klockmann wurden fast noch ein wenig mehr gefeiert als der Rest der Crew, die den zwölften Titel an die Kieler Förde geholt hat.

Christian Zeitz - verkleidet als Hein Daddel
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz - verkleidet als Hein Daddel
Das sollte auch so bleiben. Den größten Torjubel gab es, als Adrian Wagner seinen letzten Siebenmeter im schwarz-weißen Dress zum 9:8 versenkte und auch Klockmanns Einwechslung, um einen Strafwurf zu parieren (was nicht gelang) oder Schindlers Einsatz kurz vor Schluss wurden frenetisch gefeiert. Auch Frode Hagen durfte es noch einmal aus sieben Metern versuchen. Er scheiterte am Ex-Kieler Steinar Ege, dessen letztes Bundesligaspiel eines der besten seiner Karriere war.

Nach dem Spiel folgten tausende der Fans Lövgrens Einladung auf den Rathausplatz. Sie gesellten sich zu den über 2000 Anhängern, die bereits zuvor das letzte Spiel auf einer großen Videowand verfolgt hatten. Nach dem Schlusspfiff gab es Bier und Livemusik und mit etwas Verspätung auch die Meisterschale. Diesmal fiel sie allerdings nicht von der Decke. Riesenjubel brandete auf, als Kapitän Stefan Lövgren auf dem Balkon des Rathauses das Objekt der Begierte präsentierte. Zuvor war jeder Kieler Spieler einzeln mit Sprechchören gefeiert worden.

Nikola Karabatic überzeugte auch an der Gitarre.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikola Karabatic überzeugte auch an der Gitarre.
Die in schicken Anzügen gekleideten Spieler - einige präsentierten auch ein T-Shirt mit der Aufschrift "Kiel vs Flensburg 12:1", was ausdrücken sollte, dass Flensburg erst einmal Meister werden konnte - präsentierten nun ihren Fans nicht nur die Schale sondern auch das allgemeine Fan-Liedgut. Höhepunkt sicherlich die umgedichtete Fußball-WM-Hymne von Oliver Pocher "Schwarz und Weiß, wir stehn auf Eurer Seite". Auch auf der großen NDR-Bühne wurden noch einmal die vier Spieler verabschiedet. Von jedem Spieler wurden Höhepunkte im THW-Trikot auf der Videowand gezeigt. Während Dennis Klockmann seinen Eltern dankte und ihnen "Ich liebe Euch" zurief, versprach Adrian Wagner ein Wiederkommen. "Wenn es nächstes Jahr endlich mit der Champions League klappt, komme ich wieder, um mit Euch zu feiern!"

Am Morgen trafen sich dann die ausgelaugten Spieler und Fans zum traditionellen Frühschoppen im größten Kieler Biergarten "Forstbaumschule", um die Feierlichkeiten fortzusetzen.

(Von Helge Buttkereit und Olaf Nolden, © 2006 www.handball-world.com)


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