Das DHB-Team hat die bei den beiden Testspielen im Rahmen des Nationalmannschafts-Lehrgangs
gegen Weltmeister Spanien nicht gewinnen können. Allerdings boten die Deutschen den
Iberern, die auf einige Stars verzichteten, in beiden Spielen Paroli und konnten
nach dem
30:31 am Samstag in Mannheim zumindest ein Unentschieden
beim
25:25 am Sonntag in Offenburg erkämpfen.
Vor einer beeindruckenden Kulisse von 10.173 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena
verlor das Team von Bundestrainer Heiner Brand denkbar knapp mit 30:31 (14:15). Beste
Torschützen waren Wetzlars Lars Kaufmann (4), der ehemalige Kieler
Sebastian Preiß sowie Kapitan Markus Baur, der bei seinem
Nationalmannschaftscomeback alle 4 Strafwürfe verwandelte, Neu-Zebra
Dominik Klein traf einmal. Bei den Spanien war
Julio Fis mit 8 Treffern am erfolgreichsten.
Von Anfang an sahen die Zuschauer eine unterhaltsame und vollkommen ausgeglichene
Begegnung. Die Gäste aus Spanien waren mit einer stark verjüngten Mannschaft angereist,
gleich vier Spieler feierten ihr Debüt im Nationaltrikot der Iberer. "Mit Blick auf
den engen Spielkalender bis zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking testen wir
unseren kompletten Kader von 28 Spielern. Auch die jüngeren müssen internationale
Spielerfahrung sammeln", erklärte Juan Carlos Pastor gegenüber dhb.de.
Auch Bundestrainer Heiner Brand gab einigen jungen Spielern die Chance, die diese
auch zu nutzen wussten. "Es macht mir Spaß diese jungen Leute im Spiel zu beobachten.
In Zukunft könnte die Auswahl etwas größer werden", freute sich Brand über den
Auftritt seiner jungen Spieler.
Nachdem die deutsche Mannschaft vor allem dank des gut parierenden Carsten Lichtlein
in der ersten Halbzeit stets auf Tuchfühlung blieb, konnte sie durch den stark
auftrumpfenden Lars Kaufmann nach dem Wechsel gar mit 20:18 in Führung gehen.
Die deutsche Auswahl zeigte gute Ansätze, doch zu häufig wurden gut angefangene
Spielzüge zu früh abgeschlossen oder zu risikoreiche Pässe versucht. Die Spanier
wussten dies zu nutzen, ging wieder in Front und gab den Vorsprung bis zur
Schlusssirene nicht mehr ab.
"Da müssen wir etwas ruhiger und überlegter zu Werke gehen", schaute Bundestrainer
Heiner Brand auf den nächsten Vergleich voraus. Rückblickend auf den Abend zeigten
sich unterdessen beide Trainer beeindruckt von den Zuschauern und der Atmosphäre
in der Halle: "Es freut mich, dass der Auftrieb im Handball anhält", so Brand.
(Sascha Krokowski)
- Deutschland:
-
Lichtlein, Heinevetter (bei einem Siebenmeter); Jansen (3/1), Klein (1),
Hens (2), Haaß (1), Glandorf (3), Preiß (4),
Tiedtke, von Behren, Hermann (1), Kaufmann (4), Baur (4/4), Klimovets (2),
Kraus, Kehrmann (3), Schröder (2)
- Spanien:
-
Sierra, Alamo; Fis (8), Comas (6/5), Rod (4),
Arenas (3), Viana (3), Vaquero (3), Asbert (1), Compin (1), Akizu (1),
Parrondo (1), Ugalde, Morros, Ruesga
- Schiedsrichter:
-
Herczeg/Südi (HUN)
- Zeitstrafen:
-
Deutschland: 2 (2x Klimovets)
Spanien: 3 (Ugalde, Puig, Prieto)
- Siebenmeter:
-
Deutschland: 6/5 (Jansen an die Latte)
Spanien: 4/4
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 8:8, 10:12 (23.), 14:15;
2. Hz.: 17:16 (34.), 23:23 (46.), 26:28 (54.), 28:30, 30:31.
- Zuschauer:
-
10.173 (SAP-Arena, Mannheim)
Auch am Sonntag wurde es eine enge Partie zwischen dem
Europameister von 2004 und dem Weltmeister von 2005. Die deutsche Mannschaft
hatte leichte Vorteile im ersten Durchgang, was sie auch SCM-Torhüter
Silvio Heinevetter verdankten, der in seinem zweiten Länderspiel einige
gute Paraden zeigte. Da die Gastgeber vor über 4.000 Zuschauern in
Offenburg mit der unangenehmen 5:1-Abwehr der Iberer nicht
klarkamen, konnten sie keinen größeren Vorsprung herausarbeiten und mussten
nach einer zwischenzeitlichen 11:9-Führung zur Pause gar noch den
Ausgleich hinnehmen.
Auch nach dem Wechsel konnte sich zunächst kein Team vorentscheidend absetzen,
nach 45 Minuten stand es 18:18. Doch binnen der nächsten fünf Minuten
zog Spanien auf 22:19 davon. Heiner Brand reagierte, brachte nicht nur Lichtlein
für Heinevetter, sondern auch FAG-Mittelmann Michael Kraus für den
Düsseldorfer Haaß. Der Göppinger setzte nun in der Schlussphase die Akzente, erzielte
die letzten vier DHB-Treffer selbst und sicherte seiner Mannschaft zumindest
das Unentschieden. "Mimi" Kraus avancierte sogar noch - neben Kaufmann und Baur -
zum besten Torschützen mit 4 Treffern, Sebastian Preiß traf dreimal,
Dominik Klein einmal. Bei den Spaniern
überzeugte Morros mit 5 Treffern, Julio Fis
erzielte diesmal nur ein Tor.
"Sicherlich war das ein glücklicher, aber nicht unverdienter Punkt für uns.
Aber wir konnten heute nicht mit der Frische und Begeisterung wie gestern
ins Spiel gehen. Zudem fehlte uns in vielen Aktionen die Ballsicherheit",
analysierte der Bundestrainer. "Aber ich bin dennoch zufrieden, denn
mittelfristig und für die weitere Zukunft tun sich doch ein paar Alternativen
auf. Die Spiele gegen Spanien haben uns gut getan."
(Sascha Krokowski)
- Deutschland:
-
Lichtlein (1.-50. Minute), Heinevetter (50.-60. Minute); Hens (3), von Behren,
Klein (1), Glandorf (1), Haaß, Preiß (3),
Tiedtke, Hermann, Kaufmann (4), Baur (4/4), Jansen (3/1), Klimovets, Kraus (4),
Kehrmann (2), Schröder
- Spanien:
-
Sierra (31.-60. Minute), Alamo (1.-30. Minute); Ortigosa (1), Ugalde, Fis (1),
Morros (5), R. Entrerrios (4), Rodriguez, Ruesga (1), Puig (3), Malmagro (2),
Roca (1), Garcia (4/2), Prieto, Garabaya (3), Aguinagalde
- Schiedsrichter:
-
Brunosky/Canda (SLK)
- Zeitstrafen:
-
Deutschland: 4 (Klimovets, Preiß, Glandorf, Hermann)
Spanien: 4 (2x Garcia, Entrerrios, Aguinagalde)
- Siebenmeter:
-
Deutschland: 8/5 (Baur drüber, Jansen an die Latte, Kehrmann scheitert an Sierra)
Spanien: 2/2
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 2:3 (14.), 4:3 (6.), 4:6 (11.), 8:7 (21.), 11:9 (28.), 11:11;
2. Hz.: 18:18 (45.), 19:22 (50.) 25:25.
- Zuschauer:
-
4.053 (Offenburg)