04.07.2006 | Medien / Mannschaft |
Die "Handball-Woche". |
Die Chemie stimmt zwischen Marcus Ahlm und dem THW. |
In der Kieler Ausnahme-Mannschaft ist der Chemiestudent Marcus Ahlm das wichtigste Element der sicheren Abwehr und im Angriff eine hochexplosive Mischung am Kreis. "Ein Kreisläufer mit Torgarantie und in der Abwehr eine Bank" beschrieb deshalb das Kieler Vereinsmagazin "Zebra" das Kraftpaket, das im Jahr 2005 zum "Handballer des Jahres" in Schweden gekürt wurde und seit drei Jahren bei Kiel unter Vertrag steht.
Bei der EM 2002 gehörte Ahlm zur schwedischen Mannschaft. Im Finale, das die Schweden vor heimischer Kulisse gegen die deutsche Mannschaft mit 33:31 nach Verlängerung gewinnen konnten, wurde er allerdings nicht eingesetzt. Bereits während der EM hatte Kiels Manager Uwe Schwenker erste Kontakte mit dem Kreisläufer aufgenommen. Aber nicht nur die Kieler, auch andere Bundesligamannschaften und selbst der große FC Barcelona waren an der Verpflichtung des jungen Mannes interessiert, der in Schweden 2002 zum Aufsteiger des Jahres gewählt worden war. Doch die Verantwortlichen von Ystad waren nur bei Zahlung einer Ablösesumme von 250000 Euro bereit, Marcus Ahlm vorzeitig aus seinem Vertrag zu entlassen. Da der Vertrag aber im Jahre 2003 auslief und Schwenker die Ansicht vertrat, dass der THW kadermäßig gut gerüstet in die Saison 2002/03 gehen würde, war man in Kiel nicht bereit, die geforderte Summe zu zahlen.
Bereits in seinem ersten Jahr an der Kieler Förde wusste der Kreisspieler sowohl Fachleute als auch Publikum zu überzeugen. In der Saison 2003/04 lief er in 34 Spielen für den THW auf, erzielte 159 Tore, war der beste Feldtorschütze und wurde zum besten Kieler Spieler der Saison 2003/04 gewählt. Die von mancher Seite an ihn herangetragene Frage, ob er Nachfolger von Magnus Wislander werden wolle, beantwortete er knapp und offen: "Ich habe ein ganz anderes Spiel".
In seiner zweiten Saison (2004/05) konnte Ahlm dann mit dem THW Kiel die Meisterschale wieder an die Ostsee holen und wurde erneut zum wertvollsten Spieler der Saison gekürt. Für ihn sei ein Meistertitel "am wertvollsten", sagte er, "denn diese Auszeichnung für eine ganze Saison ist immer riesengroß zu bewerten". In der Champions League hingegen reiften die Träume des THW (noch) nicht. Im Viertelfinale hatte man sich erneut dem Dauerrivalen FC Barcelona mit einem Tor Unterschied beugen müssen, in diesem Jahr dem Erzrivalen aus Flensburg.
Das Chemiestudium von Marcus Ahlm ruht derzeit. |
Privat gilt der 27-Jährige Ahlm als ein ruhiger, zurückhaltender Charakter, kann aber bei Bedarf auch sehr temperamentvoll werden. Vor allem auf dem Parkett und im Spiel. Und genau diese Chemie macht ihn zu etwas Besonderem.
(Aus der Handball-Woche 26/2006)
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