Aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra", von living sports:
Auch mit 35 Jahren ist
Stefan Lövgren nicht aus dem
jungen Team des THW Kiel wegzudenken. In der schwedischen Nationalmannschaft
erklärte der Kapitän der Zebras allerdings kürzlich seinen Rücktritt.
Über das Alter würde man innerhalb der Mannschaft nicht diskutieren, versichert
Stefan Lövgren lächelnd, "zumindest ich mache das nicht."
Der Kapitän, der im Dezember seinen 36. Geburtstag feiern wird und damit gut neun
Jahre älter als der Durchschnitt seiner Teamkollegen ist, fühlt sich sichtlich wohl
in der Rolle des Routiniers beim THW Kiel. Die Vorbereitung habe er schließlich
auch im reiferen Handballer-Alter gut überstanden. "Jetzt wird es Zeit, dass es
endlich losgeht. Zeigen wir unsere Leistung, wird das eine lustige Saison", verspricht
Lövgren froh gelaunt.
Weniger lustig hingegen erwiesen sich für ihn und seine Schweden die WM-Qualifikationsspiele
in diesem Sommer. Lövgren und Co. scheiterten nach zwei Spielen
und zehn verschlafenen Minuten gegen Island, der Traum von der Weltmeisterschaft in
Deutschland zerplatzte jäh. "Das schmerzt sehr, insbesondere, da wir in der heimischen
Ostseehalle hätten spielen sollen", gibt Lövgren unumwunden zu.
"Dafür gibt es keine Entschuldigung. Die Isländer waren besser oder wir zu schlecht."
Rücktritt aus der Nationalmannschaft
In
Lövgren reifte später im Urlaub der Entschluss, seine
Nationalmannschaftskarriere nun zu beenden. "Ich denke, jetzt passt es einfach", sagt
er, "mein Körper kann ein paar mehr Pausen gut vertragen. Schließlich wird es nicht
einfach, je älter man wird." Trotzdem kann der Welt- (1999) und viermalige Europameister
(1994, 1998, 2000 und 2002) auf eine positive Bilanz in blau-gelb zurückschauen. "Darauf
bin ich sehr stolz, auch wenn ein anderes Ende mit der Weltmeisterschaft in Deutschland
perfekt gewesen wäre", sagt
Lövgren dennoch zufrieden.
Fortan kann er sich nun ganz auf den THW Kiel konzentrieren. "Ich möchte noch die
nächsten zwei Jahre auf hohem Niveau spielen", blickt Lövgren
voraus. Die Reduzierung der Belastungen kommt ihm da entgegen. "Nun habe ich ein wenig
mehr Urlaub und kann besser trainieren." Seinen Kieler Trainer wird es freuen, denn der
möchte nicht auf seinen Kapitän verzichten. "Stefan ist ein Vorbild in vielen Belangen,
egal ob in Bezug auf Pünktlichkeit, Benehmen, Einsatz oder Können", urteilt
Noka Serdarusic. Auch in seinem Alter hat
Stefan Lövgren nichts von seiner Klasse eingebüßt.
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)