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03.09.2006 Mannschaft

Zebra: Premiere: "Das erste Mal war der Wahnsinn"

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Der ganz normale Wahnsinn: Tausend Lichter erleuchten das dunkle Rund der Ostseehalle, "Ole hier kommt der THW" singen die Fans und jubeln bei der Mannschaftsaufstellung - die Stimmung im Kieler Handballtempel kocht schon, bevor die Mannschaft überhaupt auf dem Feld steht. Lars Krogh Jeppesen, Dominik Klein und Thierry Omeyer werden sich zukünftig daran gewöhnen müssen. Beim "Unser Norden Cup" feierten die drei Neuzugänge der Zebras ihre Heimpremiere im THW-Trikot und wurden vom Publikum herzlich empfangen.
Eine gewisse Nervosität und das Gänsehaut-Gefühl konnten die drei während des ersten Einlaufens in die dunkle Ostseehalle nicht abstreiten. Die feuchten Hände wichen aber schnell dem Ehrgeiz, sich vor heimischem Publikum von der besten Seite zeigen zu wollen. Mit dem Spielen vor über 10.000 regelmäßigen Zuschauern ist für Lars Krogh Jeppesen, Dominik Klein und Thierry Omeyer ein Traum wahr geworden. In dieser Saison wurden 9.997 Dauerkarten an den Mann gebracht - die Begeisterung am Handball scheint größer als je zuvor und auch in dieser Spielzeit ist in der Ostseehalle nichts von der norddeutschen Kühle und Zurückhaltung zu spüren. Nicht umsonst sind die frenetisch feiernden und unterstützenden Fans auch ein Grund für viele Stars, im Dress des THW spielen zu wollen.

Lars Krogh Jeppesen, der schon fast vergessen hatte, wie schön es ist vor so vielen Leuten zu spielen, genoss jede Sekunde seines ersten THW-Auftritts in der Ostseehalle. "Auch wenn es auf Grund meiner Vergangenheit bei der SG Flensburg-Handewitt vielleicht nicht verständlich war, haben mich die Zuschauer in der Halle sehr gut aufgenommen und fair empfangen. Es war einfach ein geiles Gefühl in schwarz-weiß zu spielen", sprudelte es aus dem 27-Jährigen hinaus. Und genau dieses Gefühl hatte der Däne jahrelang vermisst. "In Spanien ist das Interesse am Handball viel zu gering. Ich hatte Sehnsucht nach der Stimmung und Spannung der Bundesliga." Und wo könne man die besser erleben als in der Ostseehalle!

Aber nicht nur Jeppesen freute sich über dieses herzliche Willkommen, auch Jungnationalspieler Dominik Klein war von seinem ersten Auftritt in der Kieler Festung überwältigt. "Das ist wirklich eine faszinierende Atmosphäre und dabei war die Halle zum "Unser Norden Cup" noch nicht einmal ausverkauft." Mit dem Wechsel zum THW Kiel wurde für den 22-jährigen Linksaußen ein Traum wahr. "Es ist großartig mit Spielern wie Stefan Lövgren, Henning Fritz und Co.in einem Team zu stehen. Mich reizt es, dass ich mich gegen all die Weltklassespieler beim THW durchsetzen muss", so Klein, der viel von seinen Lehrmeistern in Kiel lernen will. "In der Ostseehalle springt der Funke zwischen Publikum und Spielern über und das ist einfach unglaublich", erzählt Klein von seinen ersten Eindrücken aus der Halle. Beim "Unser Norden Cup" wollte er deswegen "die tolle Stimmung einfach aufsaugen und alles mitbekommen - genießen".

Als gestandene Bundesliga-Profis kannten sowohl Lars Krogh Jeppesen als auch Dominik Klein die Stimmung in der Ostseehalle eigentlich schon, hatten in der Vergangenheit das Publikum aller nie als stärkende Unterstützung auf ihrer Seite. Für den Dritten im Bunde, den französischen Europameister Thierry Omeyer, glich sein Debüt einer gänzlich neuen Erfahrung. "Kiel und die Handball-Bundesliga gelten in Handballerkreisen als größte Herausforderung schlechthin. Jedes Heimspiel vor der Kulisse von 10 000 begeisterten Zuschauern zu spielen, das ist ein echter Traum", sagte Omeyer schon, bevor er das erste Mal überhaupt Ostseehallen-Luft schnuppern konnte.

Nach seinem ersten Auftritt beim "Unser Norden Cup" vor zwei Wochen hatte sich an dieser Einstellung auch nichts geändert. "Es ist unglaublich, dass selbst bei einem Freundschaftsspiel 7.250 Zuschauer in der Halle sind. Wir wurden wunderbar empfangen und die Stimmung war einfach gigantisch." Besser hätten seine ersten Spiele vor heimischer Kulisse auch nicht laufen können. Die tolle Atmosphäre und die begeisterten Fans wurden dann von dem Turniersieg gegen den FC Barcelona und KIF Kolding gekrönt.

Dass auch die Fans begeistert waren, zeigte sich noch einmal nach der Siegerehrung: Die Autogramme der THW-Neulinge waren bei den wartenden Anhängen am begehrtesten. Und so schrieben Lars Krogh Jeppesen, Dominik Klein und Thierry Omeyer noch lange geduldig und fleißig ihre Unterschrift auf T-Shirts, Plakate und Karten. Am längsten stand Dominik Klein in mitten der vielen Fans: "Ich schreibe gerne Autogramme. Dadurch kann ich ein wenig das zurückzahlen, was die Zuschauer uns während des Spiels an Unterstützung geben", so Klein. Den "achten Mann" wissen die Zebras und er eben jederzeit zu schätzen.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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