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03.09.2006 Mannschaft

Zebra: Vom Lernen und Lehren eines Torwartes: Thierry Omeyer

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Neuer Zebra-Torhüter: Thierry Omeyer
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Torhüter sind besondere Menschen und gelten mitunter als ein bisschen verrückt. THW-Torhüter Henning Fritz beispielsweise ist so einer. Wenn Deutschlands Nummer eins laut und deutlich seine Emotionen auf dem Spielfeld auslebt, dann motiviert das nicht nur ihn, auch manch ein Gegner zuckt da schon einmal zusammen. Thierry Omeyer hingegen, sein neuer Mannschaftskamerad und Kollege zwischen den Pfosten, erscheint da etwas zurückhaltender, wenn auch nicht minder erfolgreich.
Eigentlich ein leiser Typ, ist der französische Welt- und Europameister darum bemüht, einen kleinen Wandel zu vollziehen, um auch mal lauter zu werden und seine Vorderleute in der Abwehr lautstark wachrütteln zu können.

Der Wendepunkt
Auf einen Rat von seinem alten Weggefährten Bruno Martini hin änderte sich "Titi", so Omeyers Spitzname, grundlegend. "Bruno kam eines Tages zu mir und sagte: 'Thierry, wenn du ein Tor kassiert, steckst du es einfach weg und nimmst die Schuld auf dich. Ein Fehler! Nicht du bist Schuld, sondern deine Abwehr. Schreie sie an, bekomm deinen Laden in den Griff und zeig dich.' Diese Ratschläge habe ich verinnerlicht und im Spiel umgesetzt. Ich bin mir sicher, dass es mich weitergebracht hat."

Doch in das Extrem, welches Henning Fritz zuweilen auf dem Parkett auslebt, verfällt Omeyer bislang noch nicht. "Gerade für mich als Franzosen sind Hennings emotionsgeladenen Duelle mit Bertrand Gille natürlich unvergessen", erinnert sich Omeyer an ein beinahe legendäres Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich. "Diese Aggressivität, das macht Henning stark, davon kann jeder Torhüter nur lernen." Und das ist es auch, was das Torwart-Trio der Kieler ausmacht: Jeder der drei Keeper hat seine eigene Weise zwischen den Pfosten und motiviert sich und den Rest der Mannschaft anders. Jeder kann sich von den Kollegen etwas Neues abschauen. Auch deshalb hat Omeyer den Schritt in ein neues Handball-Leben gewagt. "In Kiel kann ich mich weiterentwickeln."

Der Anführer der Nationalmannschaft
Auch in der französischen Nationalmannschaft musste Thierry Omeyer eine Entwicklung durchmachen und wuchs langsam in die zu einem der Anführer seiner Truppe. "Es ist eine Rolle, die ich übernehmen muss, besonders seit dem Weggang der drei 'Alten' Jackson Richardson, Gregory Anquetil und Gueric Kervadec." In diesem Jahr folgte dann die Krönung seiner Karriere in der "Equipe tricolore". Neben dem Europameistertitel wurde ihm noch eine große Ehre zuteil. Der Vater einer Tochter wurde zum besten Torhüter des Turniers gewählt und stand einmal ohne ein Team im Rücken im Rampenlicht.

Und vielleicht kann Thierry Omeyer seinen beiden Kollegen im Tor noch etwas anderes zeigen als seine Kniffe und Tricks zwischen den Pfosten. Beispielsweise, wie man die Champions League gewinnt. Diese Trophäe konnte er nämlich bisher als einziger der drei Schlussmänner während seiner Zeit bei Montpellier HB in seinen Händen halten.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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