THW-Logo
06.09.2006 Mannschaft

Zebra: Henning Fritz im aktuellen Portrait

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Trotz dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft lief es für Henning Fritz in der zurückliegenden Saison nicht rund. Der "Welthandballer des Jahres 2004" steckte in einer tiefen Formkrise und fand nur selten zu seiner alten Stärke. Doch die Sommerpause und ebenso die zusätzliche Verpflichtung des französischen Nationaltorhüters Thierry Omeyer scheinen dem gebürtigen Magdeburger von außen betrachtet gut zu tun.
Konkurrenz belebt das Geschäft? "Meine Form ist aufsteigend im Vergleich zur vergangenen Saison, ich kann aber noch mehr leisten und arbeite jeden Tag daran", erkennt auch Fritz und gibt sich kämpferisch. Auch wenn es für ihn und seinen vertrauten Torhüterkollegen Mattias Andersson keine ganz neue Situation ist - vor vier Jahren startete der THW Kiel ebenfalls mit drei Keepern in die Saison - so brachte die überraschende Verpflichtung eines weiteren Weltklasse-Mannes zwischen den Pfosten eine Umstellung mit sich.

"Thierry, Mattias und ich haben einen Mittelweg zwischen Konkurrenzkampf und Verständigung gefunden",beschreibt Henning Fritz die Lage im Team. Menschlich sei man sich trotzdem einander nahe. "Zwischen Mattias und mir hat sich nichts verändert. Wir sind auch weiterhin abseits des Feldes enge Freunde", sagt Fritz. "Und auch mit Thierry verstehe ich mich gut." Dennoch, eine langfristige Chance scheint Fritz auch diesmal nicht für drei Schlussmänner zu sehen. In der Saison 2002/2003 packte der Norweger Steinar Ege bereits im November vorzeitig seine Koffer, jetzt wird es jemand anderen treffen. "Die Sache ist klar: So geht es nicht lange. Jeder von uns hat seine Ansprüche. Irgendwann wird sich für Mattias oder mich entscheiden, wer geht", glaubt Fritz.

Kampflos wird sich die deutsche Nummer Eins aber nicht geschlagen geben. "Den Druck, der auf mir lastet, mache ich mir selbst. Ich bin immer hoch motiviert und ich nehme den Kampf an." Mit der entstandenen Situation müsse man lernen umzugehen und das Beste daraus machen. Nach der Vertragsunterzeichnung des Franzosen Omeyer keimte zwar das Gerücht auf, Fritz würde den THW wieder in Richtung seiner alte Wirkungsstätte Magdeburg verlassen, zumal Johannes Bitter den SCM zum Ende der Saison in Richtung Hamburg verlassen wird. Ausschließen wolle Fritz eine Rückkehr zwar nicht, doch erst einmal gelte seine ganze Konzentration dem THW. Einen kampflosen Abgang werde es nicht geben, versichert er.

Schließlich hat der zweifache Familienvater weiterhin große Pläne. Eine der größten Herausforderungen seiner Karriere steht kurz bevor: Die Weltmeisterschaft im eigenen Lande ist zweifelsohne ein Highlight. "Sicherlich wäre es schön und von Vorteil, im Vorfeld viele Spielanteile bei seinem Verein zu bekommen", so Fritz. "Aber der Trainer kann nicht darauf schauen, wer bald mit seiner Nationalmannschaft spielt, sondern entscheidet nur nach Leistung." Erfolg ist das, was zählt. Und Henning Fritz will allen beweisen, dass seine Zeit noch lange nicht abgelaufen ist.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


(06.09.2006) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite