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09.10.2006 Medien

"Handball-Magazin": Was macht eigentlich Marek Panas?

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Das Handball-Magazin berichtete in seiner Ausgabe 09/2006 über den ehemaligen THW-Kapitän und -Trainer Marek Panas. Hier der Artikel mit freundlicher Genehmigung des Handball-Magazins.
Nach seiner aktiven Zeit beim THW war  Marek Panas von 1986 bis 1989 Trainer der Zebras.
Nach seiner aktiven Zeit beim THW war Marek Panas von 1986 bis 1989 Trainer der Zebras.
Dietrich Ziemer denkt liebend gern an die Zeit zurück, als Marek Panas beim THW Kiel noch als Regisseur auf dem Spielfeld glänzte. "Ich habe hier in all den Jahren so viele herausragende Handballer gesehen", sagt Ziemer, der zu Panas Zeiten als Mannschaftbetreuer der Zebras aktiv war. "Aber Marek ist immer noch einer meiner absoluten Lieblingsspieler. Sowohl sportlich als auch menschlich war und ist er ein ganz Großer."

Mit der Verpflichtung Panas', davon ist Ziemer auch heute noch felsenfest überzeugt, habe der THW nach langen Jahren der Stagnation wieder den ersten Schritt in Richtung Weltklasse gemacht. "Seine Zusage markiert den Beginn von dem, was wir hier heute haben."

In der Tat: Der 134-malige polnische Nationalspieler, der maßgeblich daran beteiligt war, das sein Land 1982 bei der WM in Deutschland die Bronzemedaille gewann, polierte das Image des in den siebziger Jahren zur grauen Maus geschrumpften Traditionsklubs wieder gewaltig auf. Von 1983 bis '87 führte der gewitzte Mittelmann Regie bei den Kielern, von 1987 bis '89 übernahm er dann sogar den Trainerposten. Zwar reichte es nie zum Titel, aber mit einigen zweiten Plätzen etablierte sich der Klub in Panas' Ära endlich wieder in der Bundesligaspitze.

In einem polnischen Dorf hat er sich einen Traum erfüllt
Marek Panas erzielte in 134 Bundesliga-Spielen für den THW 419/61 Tore.
Marek Panas erzielte in 134 Bundesliga-Spielen für den THW 419/61 Tore.
"Eine schöne Zeit war das", sagt Panas, der mittlerweile nur noch als Zuschauer aktiv ist. Dass allerdings leidenschaftlich wie eh und je. "Ich verfolge so viele Spiele im Fernsehen wie ich kann. Und dann fiebere ich richtig mit." Ein Wiedereinstieg in die Profiszene als Trainer ist übrigens keinesfalls ausgeschlossen. Ein Job auf der Bank würde ihn immer noch reizen, gesteht der gebürtige Elblager. Vor allem das Amt des polnischen Nationaltrainers übt einen großen Reiz aus. "Dieser Posten", sagt Panas augenzwinkernd, "war immer schon ein großer Traum von mir."

Einen anderen konnte er sich unlängst erfüllen. "Ich bin jetzt gewissermaßen Bauer", sagt Panas lachend. In dem kleinen Dörfchen Szteklin, in der Nähe von Danzig gelegen, hat sich der 55-Jährige einen alten Hof gekauft und liebevoll renoviert. Ein kleines Paradies mitten in der Natur. "Ich wollte einfach weg aus der Großstadt", sagt Panas. "Hier auf dem Land gibt es keinen Lärm und keinen Stress. Es herrscht einfach eine herrlich Ruhe."

Marek Panas errang als Trainer und Spieler mit dem THW drei Vizemeisterschaften: 1983, 1985 und 1989.
Marek Panas errang als Trainer und Spieler mit dem THW drei Vizemeisterschaften: 1983, 1985 und 1989.
Davon sollen auch seine Gäste profitieren, denn in seinem Gehöft betreibt der zweifache Vater (Sohn Bartek ist 27, Tochter Agata 22 Jahre alt) gemeinsam mit Ehefrau Gosia eine Pension (www.kociewiak.agro.pl). "Bei uns ist jeder willkommen", lautet die Devise der Familie. Ganz besonders natürlich handballinteressierte Gäste, die in Panas einen begeisterten Gesprächspartner finden. "Ich liebe es einfach, über die wunderbarste Sportart der Welt ein Pläuschchen zu halten."

So ist es auch wenig erstaunlich, dass sich viele andere Pläne in Panas' Kopf um den Handballsport drehen. "Ich würde bei mir gern ein Treffen mit den ehemaligen Mitspielern organisieren." Kontakte nach Kiel bestehen noch, mit Ziemer oder Mitstreitern wie Frank Dahmke, Frank Gersch oder Klaus Elwardt wird häufiger telefoniert. Wenn es nach Panas ginge, könnte aus seinem Bauernhof ohnehin bald ein Zentrum für Handballbegeisterte werden. "Das", sagt Panas, "wäre doch wirklich eine Supersache."

(Von Sebastian von Gehren, aus dem Handball-Magazin 09/2006)


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