Aus den Kieler Nachrichten vom 21.10.2006:
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Viktor Szilagyi: "Im Dezember
stehen für uns die Kracher-Spiele an. Dann will ich der
Mannschaft unbedingt wieder helfen können."
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Kiel - Während die Kollegen am Mittwoch gegen Hildesheim (
34:25)
um Punkte in der Handball-Bundesliga kämpften, war
Viktor Szilagyi
im Städtischen Krankenhaus in anderer Funktion gefordert: Der Österreicher hielt
die Hand seiner Lebensgefährtin Nora Moosbrugger, die um 18.30 Uhr den 60 Zentimeter
großen und 4450 Gramm schweren Ben Szilagyi zur Welt brachte. "Ein unglaubliches
Gefühl", meinte ein stolzer Papa. "Das macht einfach riesigen Spaß mit ihm."
Der 28-Jährige hat sein Lager mittlerweile im Krankenhaus aufgeschlagen, um
seiner 26-jährigen Freundin (
Szilagyi: "Mutter und Kind
haben alles gut überstanden") und Ben ganz nah zu sein. Balsam für die Seele des
Rechtshänders, der nach seinem Kreuzbandriss Anfang Mai eine emotionale Achterbahnfahrt
erlebt. Als das rechte Knie vor knapp vier Wochen erneut operiert werden musste, weil
der Meniskus nicht wunschgemäß heilte, rutschte auch die Moral in den Keller. "Ich
habe unterschätzt, was dieser Eingriff in meinem Kopf anrichten würde", sagte
Szilagyi, der anschließend erneut eine Woche an Krücken
gefesselt war und in seinem Reha-Programm zurück geworfen wurde.
Die neue Empfindlichkeit des Gelenks verlangte wieder eine entsprechend feine Dosierung
der Übungen. "Diese Reha ist ein einziges Geduldsspiel", meinte der Nationalspieler, der
noch nicht wieder das gleiche Trainingspensum absolvieren kann wie vor der jüngsten
Operation. "An der Motivation scheitert es nicht", sagte Szilagyi.
"Aber zu erleben, dass ich jetzt Übungen machen muss, die ich vor einigen Wochen schon
einmal gemacht habe, ist einfach frustrierend."
Nach fünf Monaten ohne Handball kann Szilagyi sein Comeback
kaum erwarten. "Im Dezember stehen für uns die Kracher-Spiele an. Dann will ich der
Mannschaft unbedingt wieder helfen können."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.10.2006)