08.11.2006 | Mannschaft |
Ganz ausgeheilt sind seine Blessuren noch nicht, doch mit seinen ersten Spielen ist der Däne sehr zufrieden. "Es klappt besonders gut in der Abwehr mit Nikola Karabatic zusammen, das freut mich. Im Angriffsspiel fehlt mir aber noch die letzte Entschlossenheit", urteilt Jeppesen. Die Art des Handballspielens, die hier in Kiel praktiziert werde, gefalle ihm aber sehr gut, und dass "macht mir den Einstieg in das Spiel auch leichter". Verändert habe die Reihe an Verletzungen seine Spielweise aber nicht. "Mit Angst oder Bedenken gehe ich nun nicht in einen Zweikampf. Wenn man anfängt sich groß darüber Gedanken zu machen, dann passieren die meisten Unfälle", meint der 27-jährige.
Sportlich lagen bis jetzt viele Steine auf seinem Weg, doch die Sympathie, die "die Fans mir entgegengebracht haben, hat mich wirklich unterstützt". Die Zuschauer in der Ostseehalle seien sich zwar alle seiner sportlichen Vergangenheit bei dem Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt bewusst, doch "sie behandeln mich fair und wissen, dass ich immer alles für den Verein gegeben habe, bei dem ich unter Vertrag stand". Gerade das erste Einlaufen in die Halle beim "Unser Norden Cup" habe er sehr genossen. "Deshalb ist es auch schade, dass ich so lange der Mannschaft noch nicht richtig helfen und den Fans meine Leistung nicht zeigen konnte", sagt Lars Krogh Jeppesen.
In der Zeit wo seine Mannschaftskollegen aus Kiel beim Statoil World Cup Ende Oktober in Deutschland und Schweden, gegeneinander antraten und auch die dänische Nationalmannschaft mit von der Partie war, nahm Jeppesen mit dem B-Team der Dänen am Grundfos-Cup in Polen teil. "Ich hatte das so mit unserem Nationalmannschaftstrainer abgesprochen. Ich hätte fünf Spiele innerhalb von sechs Tagen nur schwer durchgehalten und außerdem wäre es auch unfair dem Verein gegenüber, sich dort so zu verausgaben", erklärt der Rückraumspieler. Er denke realistisch und müsse den ersten vor dem zweiten Schritt machen. Wichtig sei es jetzt, Spielpraxis zu bekommen und wieder zu alter Form zu finden.
Dass Lars Krogh Jeppesen aber auch die Handball-Weltmeisterschaft 2007 in Deutschland im Kopf hat, ist nicht zu bestreiten. "Sicherlich wäre es ein tolles Erlebnis, mit der dänischen Nationalmannschaft in der Ostseehalle zu spielen. Und ich denke, wenn ich wieder richtig fit bin, bin ich auch dabei", hofft ein zuversichtlicher Jeppesen, der seine freie Zeit am liebsten mit seiner Freundin zu Hause verbringt, um vom Handballalltag auch einmal abzuschalten. "Wir wohnen nun seit einigen Monaten in Kiel. Mit Vid Kavticnik, Dominik Klein oder Nikola Karabatic habe ich die Innenstadt auch schon ein wenig erkundet, das Nachtleben haben wir aber noch nicht unsicher gemacht. Ich bin eher ein Typ, der lieber in Ruhe etwas essen geht und den Abend so ausklingen lässt", sagt der Zwei-Meter-Riese, der zwar auch selbst kochen kann, aber zu Hause lieber seine Freundin die Küche überlässt. Viel Zeit zum Entspannen wird der Däne aber in den nächsten Wochen kaum haben, der Terminplan des THW Kiel ist eng gesteckt und seine sportlichen Ziele hat Lars Krogh Jeppesen nach wie vor fest im Blick.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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