08.11.2006 | Fans |
Wenn es auf der Platte ernst wird, stehen Prehn und Huber unter dem Einlaufbogen und fiebern mit. "Wir verfolgen jedes Spiel aufmerksam mit. Beim Gummersbach-Spiel, dem ersten verlorenen Bundesliga-Heimspiel seit 1.023 Tagen, habe ich es aber wirklich nicht mehr ausgehalten. Ich konnte nicht mehr hinschauen und habe so mit der Mannschaft gelitten", schildert der Ostwestfale Huber seine Emotionen während des Spiels. "Unser Job beim THW Kiel ist eben mit viel Leidenschaft verbunden. Ralf und ich haben einen gewissen Draht zur Mannschaft. Und dass macht es auch für uns zu etwas Besonderem", so Prehn, der im Gegensatz zu Ralf Huber die Rolle des "Zebra-Experten" eingenommen hat. Linksaußen ist seit gut 30 Jahren die Position des Hobby-Handballers Prehn - und bei der Erfahrung "kann Dominik Klein sicher noch was von mir lernen" scherzt der Familienvater, der beim NDR Schleswig-Holstein Magazin jeden Freitag die Veranstaltungstipps präsentiert.
"Carsten ist von uns beiden der Handballfachmann und glaubt immer an den THW, wohin gegen ich etwas skeptischer bin. Steht das Spiel in der Halbzeit auf der Kippe oder liegen die Zebras gar hinten, dann setzt Carsten vollstes Vertrauen in Lövgren & Co. Sein Spruch ". und hinten kackt die Ente", was so viel bedeutet wie ".abgerechnet wird am Schluss", ist schon zu seinem Markenzeichen geworden", lacht Ralf Huber, der Montags bis Samstags mit der Sendung "Hits und Oldies" auf der NDR 1 Welle Nord zu hören ist.
Recht hat er, mag man da meinen - abgerechnet wird am Schluss. Drei Mal bereits standen Prehn und Huber auf dem Kieler Rathausplatz und präsentierten rund 20.000 feiernden Fans den Deutschen Meister THW Kiel. "Diese Partys sind natürlich Highlights. Für Meister-Sausen gibt es jedes Mal einen Ablaufplan des NDR, der aber spätestens dann nicht mehr stimmt, wenn die Mannschaft angekommen ist und das Zepter selbst in die Hand nimmt", erzählt Carsten Prehn. Die Spieler können sich glücklich schätzen, für solch ein Publikum spielen zu dürfen, sind sich die zwei Moderatoren einig. Allerdings wünschen sich beide auch in der Ostseehalle noch ein bisschen mehr Euphorie. "Wenn wir einen klar definierten Fanblock in der Ostseehalle hätten, wäre die Stimmung noch besser", ist sich Huber sicher. "Andere Vereine machen es vor: Da stehen die ganz eingefleischten Fans auf der Nordtribühne alle zusammen und feuern ihre Mannschaft gemeinsam mit äußerster Leidenschaft an", so Huber, der mit den beiden Vereinen GWD Minden und TuS N-Lübbecke aufgewachsen ist. Dort seien die Hallen zwar kleiner, aber "es brennt wirklich immer der Boden", berichtet Huber aus eigener Erfahrung. "Die Zuschauer sehen jedes Mal wieder, wie wichtig die Atmosphäre ist - auch die Fans in der Ostseehalle sollen sich als Teil des Ganzen fühlen und gemeinsam mit ihrem THW siegen."
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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