29.12.2006 | Bundesliga |
Anschluss nach oben hält der mit dem HSV punktgleiche Rekordmeister VfL Gummersbach als Tabellenvierter nach einem glücklichen 28:27 bei Kellerkind HSG Düsseldorf. "Wir gehen auf dem Zahnfleisch. Wir sind in einer Phase, in der wir uns irgendwie durchkämpfen müssen", meinte VfL-Coach Alfred Gislason angesichts der zahlreichen verletzten Akteure beim Champions-League-Viertelfinalisten. In Düsseldorf zog sich der serbische Rückraumspieler Momir Ilic einen Mittelhandbruch zu und fehlt dem VfL mindestens acht Wochen.
Von der Meisterschaft spricht auch beim Ex-Champion SC Magdeburg (26:6) trotz einer guten Vorstellung beim 38:27 gegen die HSG Wetzlar niemand. "Wir müssen unsere Spiele gewinnen, um dem Führungsduo auf den Fersen zu bleiben. Alles andere ist erst nach der WM ein Thema", meinte Trainer Bogdan Wenta, der bei der Weltmeisterschaft in Deutschland (19. Januar bis 4. Februar) den deutschen Gruppengegner Polen betreut und ab dem Sommer ohne Joel Abati planen muss. Den französischen Nationalspieler zieht es nach zehn Jahren beim SCM in seine Heimat zu Montpellier HB zurück.
Auch bei Vizemeister Flensburg ist man im Hinblick auf den Gewinn der zweiten Deutschen Meisterschaft nach 2004 zurückhaltend. "Wir liegen nach der Hinrunde mit fünf Minuspunkten ganz gut im Rennen. Zudem sind wir noch in der Champions League und im Pokal dabei. Aber es wartet noch eine schwere Rückrunde auf uns", meinte SG-Manager Thorsten Storm, der im Sommer für drei Jahre als Geschäftsführer zum Liga-Konkurrenten SG Kronau-Östringen wechselt, nach dem 30:26 gegen den TV Großwallstadt.
In Lemgo sind die Titelträume nach der sechsten Saisonniederlage schon geplatzt. Nach der peinlichen Vorstellung beim 22:30 bei Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten befinden sich die Ostwestfalen in der Krise. "Wir haben uns von einem Aufsteiger vorführen lassen. Wir haben uns nicht als Einheit präsentiert.", schimpfte Trainer Volker Mudrow, dessen Abgang im Sommer beschlossen ist. "So geht es nicht", wetterte der Sportliche Leiter Volker Zerbe, "das hatte mit Handball teilweise nicht mehr viel zu tun." Nach dem 19:19 (43.) waren dem EHF-Pokalsieger in Tübingen nur noch drei Treffer gelungen. Als Siebter haben die Ostwestfalen inzwischen fünf Punkte Rückstand auf Nordhorn und müssen um einen Europacupplatz bangen.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 29.12.2006)
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