Aus den Kieler Nachrichten vom 04.01.2007:
Gut zwei Wochen vor Beginn der
Handball-WM (19. Januar bis 4. Februar)
im eigenen Land lässt Bundestrainer Heiner Brand seiner
Verärgerung über das Verhalten der Bundesligisten freien
Lauf. Der 54-jährige Gummersbacher kritisierte erneut,
dass die Liga seinen Vorschlag mit vier deutschen
Spielern pro Team bei einer Versammlung im Herbst
2006 abgelehnt habe.
"Dass gar kein deutscher Spieler zur Pflicht werden soll,
hat mich sehr geschockt. Insofern habe ich es als Frechheit
empfunden, dass man mich überhaupt zur Liga-Versammlung
eingeladen hat", sagte Brand in einem Interview mit der
Sport-Bild: "Ich war sehr frustriert und verärgert
nach dem Termin." Eine Pressemitteilung der Handball-Bundesliga
(HBL) empfand der Weltmeister von 1978 sogar als
Provokation. In dem Schriftstück wurde von HBL-Geschäftsführer
Frank Bohmann nicht ohne Stolz darauf hingewiesen, dass
67 ausländische Spieler aus deutschen Klubs an der
WM
teilnehmen werden. "So eine Pressemitteilung ist entweder
ein Affront von Herrn Bohmann gegen mich - oder er hat
nicht darüber nachgedacht, dass es peinlich ist", erklärte
Brand voller Unverständnis.
Besonders das Verhalten der Manager der Bundesliga-Topklubs
kann der Bundestrainer nicht nachvollziehen. Brand: "Die
haben, abgesehen vom SC Magdeburg, in den letzten Jahren
keinen deutschen Spitzenspieler hervorgebracht. Da
fehlt was."
Im Kampf um den Stammplatz im deutschen Tor hat der Kieler
Henning Fritz momentan die Nase vorn,
obwohl der einstige Welthandballer beim THW Kiel meist nur
dritte Wahl ist. "Im Normalfall ist Fritz
meine klare Nummer eins. Ich hoffe, dass er in der Vorbereitung
noch einen Schub bekommt. Wenn nicht, muss ich reagieren", so Brand.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 04.01.2007)