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05./07.01.2007 - Letzte Aktualisierung: 07.01.2007 EM 2008

Zweiter schwedischer Kantersieg gegen Belgien

Schwedens Traum-Start in die EM-Qualifikation

Update #1 Spielbericht vom Samstag ergänzt

Von Dr. Oliver Schulz:

Zwei Tage nach dem souveränen schwedischen 38:22 Hinspielsieg in Trollhättan (siehe Spielbericht und Statistik) zog Belgien auch im Heimspiel in Kortrijk den Kürzeren. Trotz des etwas knapperen Resultats von 38:29 (19:12, (siehe Spielbericht und Statistik) hatten die Skandinavier die ungleiche Begegnung zu jeder Zeit im Griff.
Die nächste Hürde auf dem Weg zum notwendigen Gruppensieg stellt für die Skandinavier Bosnien/Herzegowina dar, das um einiges stärker als Belgien eingeschätzt wird. Zunächst treffen beide Länder am 19. Januar in Visoko aufeinander. Zwei Tage später steigt das Rückspiel in Örebro. Halid Demirovic, Nationaltrainer des Balkanlandes, coacht zudem Champions League Teilnehmer Bosna Sarajevo. Die Begegnungen mit Schweden haben voraussichtlich Endspielcharakter, denn seine Mannschaft trifft bereits am 12. und 14. Januar auf die Belgier.

Kim Andersson demontiert Belgier zum Auftakt der Quali

Beim Startschuss zur EM-Qualifikation in Gruppe 7 war das stark ersatzgeschwächte Belgien beim 22:38 gegen Schweden am Donnerstag in Trollhättan chancenlos. Konnten die Gäste den Rückstand zur Pause mit 17:12 noch einigermaßen in Grenzen halten, gingen sie nach Wiederanwurf gegen die nun aufdrehenden Skandinavier gänzlich unter. Bei Schweden überzeugten Kapitän Kim Andersson (7), Jonas Larholm (8/5) und Dalibor Doder (5), während sich unter den Belgiern Torhüter Patrick Buzaud und der sechs Mal erfolgreiche Bram Dewit die Bestnoten verdienten.

Die ohne die verletzten Pieter Claesen, Kevin Jacobs und Tuur De Preter angetretenen Belgier gingen mit 1:0 in Führung. In der Anfangsphase profitierten sie vom gut stehenden Patrick Buzaud, der die ersten drei Würfe Kim Anderssons entschärfte, und hielten bis zum 2:2 mit. In dem Maße, in dem die zu Beginn etwas unsicheren Gastgeber ihre Disziplin erhöhten, schwanden die Hoffnungen der Belgier auf eine ausgeglichene Partie jedoch schnell. Sie gerieten mit vier Toren in Rückstand (10:6), der allerdings bis zum Pausenstand von 17:12 kaum weiter anwuchs.

Nach der Pause erlebten die 2200 Zuschauer, wie die Blau-Gelben überzeugender auftraten und sich Zug um Zug absetzten. Beim 26:16 war der Vorsprung bereits auf zehn Tore ausgebaut. Trainer Ingemar Linnell wechselte munter durch, so dass auch Hammarbys in der heimischen Elitserien brillierender Mittelmann Michael Apelgren zu seinem Debüt kam und sich zwei Mal in die Torschützenliste eintragen konnte. Sein Mannschaftskollege auf Halblinks, der aus Kiel nach Stockholm zurückgekehrte Tobias Karlsson, steuerte drei Treffer zum überlegenen Sieg bei.

Wichtig in den beiden Qualifikationsspielen gegen Belgien sei es, zu gewinnen und Verletzungen zu vermeiden. Dann werde es schwerer, kommentierte Linnell mit Blick auf die zwei Vergleiche mit den vor allem in der Abwehr deutlich stärker einzuschätzenden Bosniern.

Ohne die zurückgetretenen Stefan Lövgren und Peter Gentzel und die gegen Belgien beide Male fehlenden Ljubomir Vranjes bzw. Tomas Svensson bot der Coach eine über sehr wenig internationale Routine verfügende Mannschaft auf. Mit im Mittel nur 41 Berufungen stand seit den achtziger Jahren keine so international unerfahrene Truppe bei einem Turnier mehr am Start. Der 29-jährige frühere Kieler Martin Boquist zählt in dieser Mannschaft zu den erfahrendsten Akteuren, in der Mannschaftskapitän Kim Andersson bei der weiteren Qualifikation zur EM eine besonders wichtige leitende Funktion zukommen soll.

Schon am Samstag treffen beide Teams erneut aufeinander, diesmal in der Halle "de Lange Munte" im belgischen Kortrijk. Schiedsrichter sind dann die Litauer Zvironas und Mikucionis.

(von Dr. Oliver Schulz)

 

04.01.07, Do., 19.00: Schweden - Belgien: 38:22 (17:12)

Torschützen Schweden:
Larholm (8/5), Kim Andersson (7), Doder (4), Linders (3), Lundström (3), T. Karlsson (3), Källmann (2), , Lennartsson (2), Apelgren (2), Meijer (2), Arrhenius (2)
Belgien:
Buzaud, Lievens, Joris Tack, Jelle Tack (2), Smeyers (1), Beuckels, Kopljar (4), Claessens (2), Van Wezemael, Habraken (1), Dewit (6), Cauwenberghs (3), Thiam (2), L'Hoest (1)
Schiedsrichter:
Yudchyts/Kot (BLR)
Zuschauer:
2219 (in Trollhättan/Älvhögsborg (SWE))
Spielfilm:
1. Hz. 6:2, 10:6, 17:12;
2. Hz. 26:16, 33:20, 38:22

 

Schweden siegt auch in Belgien deutlich - Karlsson leicht verletzt

Zwei Tage nach dem souveränen schwedischen 38:22 Hinspielsieg in Trollhättan zog Belgien auch im Heimspiel in Kortrijk den Kürzeren. Trotz des etwas knapperen Resultats von 29:38 (12:19) hatten die Skandinavier die ungleiche Begegnung zu jeder Zeit im Griff.

Vor der Rekordkulisse von 2500 Zuschauern in der ausverkauften Halle "De Lange Munte" in Kortrijk hielten die Gastgeber nach 2:1 nur bis zum 3:3 mit. Dann setze sich Schweden mit fünf Toren in Folge auf 3:8 ab. Dewit und Kopljar verkürzten für die "Roten Teufel" auf 5:9. Dank ihres erneut gut haltenden Torhüters Patrick Buzaud und des frenetischen Publikums gelang es den Belgiern, den Rückstand bis zum 11:15 in Grenzen zu halten. Begünstigt durch Zeitstrafen gegen Bram Dewit und den ins Team zurückgekehrten Halbrechten Tuur De Preter erhöhten die Nordeuropäer bis zur Pause allerdings auf 12:19.

Nach dem Wechsel bauten Källman und Linders die Führung auf zehn Tore aus (21:31). Thiam, Cauwenberghs und einmal mehr Dewit sorgten dafür, dass der Vorsprung nicht weiter anwuchs. Zum Schluss blieb er mit neun Treffern einstellig.

Die Tordifferenz zugunsten der Blau-Gelben hätte dabei leicht noch höher ausfallen können. Er glaube, dass man noch in keinem Länderspiel zuvor derart viele Chancen vergeben habe, zog Nationaltrainer Ingemar Linnell gegenüber der schwedischen Nachrichtenagentur TT nach dem komfortablen Sieg Bilanz. Dennoch zeigte er sich mit der Angriffsleistung seiner Mannen, die sich in fast 40 Treffern niederschlug, ausgesprochen zufrieden. Und die Abwehr habe gegen einen solchen Gegner nicht besser sein müssen.

Einziger Wermutstropfen am Rande der souverän genommenen ersten Hürde auf dem Weg zur EM 2008 in Norwegen: der aus Kiel nach Hammarby zurückgekehrte Halblinke Tobias Karlsson zog sich in der Anfangsviertelstunde beim Stand von 5:9 eine Nackenverletzung zu und wurde zur Kontrolle in ein Kortrijker Krankenhaus gefahren. Dort wurde bei einer ersten Untersuchung allerdings nichts Ernstes festgestellt.

Wie schon im ersten Aufeinandertreffen überzeugte der Kieler Kim Andersson auf schwedischer Seite. Zudem gehörten der mit acht Toren erfolgreichste Schütze Dalibor Doder und Newcomer Michael Apelgren zu den Besten des Tre Kronor Teams. Auf der Gegenseite tat sich erneut Belgiens Handballer des Jahres 2004 vom HC Tongeren, Torhüter Patrick Buzaud (38) mit diesmal 14 Paraden hervor. Der beim französischen Zweitligisten Ajaccio tätige, auf Haiti geborene Bram Dewit, im Hinspiel mit sechs Treffern bester Schütze seiner Farben, war mit fünf verwandelten Bällen wieder unter den Besten.

Die nächste Hürde auf dem Weg zum notwendigen Gruppensieg stellt für die Skandinavier Bosnien/Herzegowina dar, das um einiges stärker als Belgien eingeschätzt wird. Zunächst treffen beide Länder am 19. Januar in Visoko aufeinander. Zwei Tage später steigt das Rückspiel in Örebro. Halid Demirovic, Nationaltrainer des Balkanlandes, coacht zudem Champions League Teilnehmer Bosna Sarajevo. Die Begegnungen mit Schweden haben voraussichtlich Endspielcharakter, denn seine Mannschaft trifft bereits am 12. und 14. Januar auf die Belgier.

(von Dr. Oliver Schulz)

 

06.01.07, Sa., 19.00: Belgien - Schweden: 29:38 (12:19)

Belgien:
Buzaud, Lievens; Dewit (5), Thiam (5), De Preter (4), Kopljar (4), Cauwenberghs (4), L'Hoest (3), Beuckels (2), Joris Tack (1), Jelle Tack (1), Smeijers, Claessens, Van Wesemael
Schweden:
Beutler, Ohlander; Doder (8), Källman (6), Lundström (5), Larholm (5), Arrhenius (4), Andersson (3), Boquist (2), Linders (2), Lennartsson (2), Meijer (1), T. Karlsson, Jernemyr
Schiedsrichter:
Zvironas/Mikucionis (LTU)
Zuschauer:
2500 (ausverkauft) (De Lange Munte, Kortrijk (NED))
Spielfilm:
1. Hz. 2:1, 3:3, 3:8, 5:9, 11:15, 12:19;
2. Hz. 21:31, 29:38


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