06./08.01.2007 - Letzte Aktualisierung: 08.01.2007 | WM 2007 |
Update #1 | Spielbericht vom Sonntag ergänzt |
Nach zwei Tagen Trainingslager reichte den Franzosen ein lockerer Aufgalopp zum Sieg gegen dei Asiaten. Zwischen den Pfosten begann Montpelliers Daouda Karaboue und führte sich mit vier Paraden innerhalb der ersten fünf Spielminuten gleich gut ein. Geduldige Aktionen im Angriff, die über die Außen Luc "Skywalker" Abalo und Olivier Girault abgeschlossen wurden, bescherten zunächst eine 3:1-Führung. Ein paar harmlose Minuten ließen Gästekeeper Yafai sich auszeichnen und Katar zum 3:3 ausgleichen. Die nun entschlossener zupackende Abwehr ermöglichte den Franzosen erste Konter, die vor allem der erfahrene Girault in Erfolge umzumünzen wußte. Der Kapitän, bei Paris HB unter Vertrag, traf in 15 Minuten ganze sehs Mal.
Die in ihren granatroten Trikots spielenden Kataris ließen sich durch die resultierende 9:7-Führung jedoch keineswegs abschütteln, sondern hielten weiter couragiert dagegen (11:10). Trainer Claude Onesta wechselte daraufhin die Flügelzange aus Chambery, Joli und Busselier, ein. Gestützt auf schnelles Angriffsspiel gelang es seinen Mannen, sich zur Pause ein Drei-Tore-Polster herauszuwerfen.
Nach dem Wechsel setzte sich die verbesserte Angriffsleistung der Franzosen fort, und auch die Abwehr stand reecht sicher. Dahinter konnte sich Karaboue weiter auszeichnen, während Girault vorn weiter Gegenstöße versenkte. Dies hielt die Gäste nun spürbar auf Distanz (26:20). Diese ließen aber weiterhin nicht nach, sondern kamen - angeführt vom sechsfachen Torschützen Boumaraf - in Überzahl wieder auf 28:24 heran. Selbt eine Energieleistung in der Schlußphase verhalf ihnen aber nicht mehr zum Sieg. Am Ende stand aus Sicht Katars ein mehr als respektables 28:32 zu Buche.
(von Dr. Oliver Schulz)
Die von den in Frankreich tätigen David Juricek und Karel Nocar angeführten Gäste erwischten den besseren Start: Petr Stochl, Torhüter der Füchse Berlin und zuvor in Diensten von Istres, hielt gleich die ersten drei Würfe (0:3) und bereitete dem Heimteam in der Anfangsviertelstunde mehrmals Kopfzerbrechen. Auf der anderen Seite bewies der Kieler Thierry Omeyer mit insgesamt 14 Paraden einmal mehr seine Klasse. Die Gille-Brüder und Nikola Karabatic, die gegen Katar pausiert hatten, übernahmen Verantwortung und trugen zum Ausgleich bei (6:6, 10.).
Davon ließen sich die Osteuropäer allerdings nicht abschrecken und übernahmen erneut das Kommando (7:9), bevor Frankreich beim 11:10 erstmals in Führung gehen konnte. Daraufhin stabilisierten die Tschechen ihre Deckung und legten durch die treffsicheren Bundesligaspieler Jicha und Filip zum 11:13 vor. Omeyer setzte kurz darauf mit langen Pässen gekonnt die Außen Guigou und Abalo ein, die per Konter die erneute Führung erzielten (14:13). David Juricek sorgte jedoch für den 15:15-Gleichstand zur Pause.
Nach Wiederanwurf deutete zunächst nichts auf die spätere Demontage der Gäste hin, da ihnen die ersten beiden Treffer gelangen (15:17). Dann jedoch blies der Halbrechte Sebastien Bosquet zum Angriff. Mit zwei Toren in Folge, davon einem Gewaltwurf aus mehr als zehn Metern, glich der Linkshänder aus Dunkerque zum 17:17 aus. Die überall zu findenden Gille-Brüder sorgten wenig später für eine Zwei-Tore-Führung ihrer Farben (20:18).
Gestützt auf eine sattelfeste Abwehr um Didier Dinart mit einem weiterhin prima haltenden Omeyer dahinter kam Frankreich nun zu Kontern. Die Gäste fanden im Angriff gegen die Equipe Tricolore immer weniger das passende Rezept und gerieten langsam in einen höheren Rückstand. Daran konnte auch der solide haltende Stochl nichts ändern (26:20). Bosquet, Abalo und Busselier erhöhten gar auf 29:20.
Dem Angriffswirbel hatte Tschechien in der Schlussphase nicht mehr viel entgegen zu setzen und musste in 30 Minuten ganze 23 Treffer hinnehmen, während ihnen selbst nur deren zehn gelangen. Stochl, der insgesamt zwölf Bälle hielt, verhinderte gar eine noch höhere Niederlage. Das französische Team hat damit die von Coach Onesta nach dem Spiel gegen Katar geforderte deutliche Leistungssteigerung eindrucksvoll erbracht.
Am Sonntag könnte es im Finale um 17 Uhr zu einem Wiedersehen mit Tunesien kommen. Die Nordafrikaner entschieden die zweite Partie des Tages mit einem überragenden Wissem Hmam (8) gegen das verletzungsgeschwächte ukrainische Team mit 33:27 (20:12) für sich.
(von Dr. Oliver Schulz)
Tunesien schien zunächst leichte Anlaufschwierigkeiten zu haben und musste die ersten beiden Treffer durch die Gille-Brüder hinnehmen. Nach dem Anschlußtreffer behielt Frankreich die Führung über 5:2, 6:4 und 7:5. Erst in der 20. Minute konnte der Afrikameister zum 8:8 ausgleichen, und Claude Onesta nahm eine Auszeit, um seine teilweise überhastet agierenden Spieler zu mehr Ruhe aufzufordern. Diese fruchtete nur zum Teil, so dass die Gäste zunächst auf Tuchfühlung blieben (11:11). Gegen Ende der ersten Hälfte stand Frankreich solider in der Abwehr und nahm einen Vorsprung von zwei Toren (15:13) mit in die Kabine.
Nach der Pause nahmen die Gastgeber entschlossen das Heft in die Hand und setzten sich auf 23:17 ab. Auch eine Umstellung der Gäste auf mehreren Positionen konnte ihnen keinen Einhalt gebieten (26:18). Zwischenzeitlich kamen die Mannen von Sead Hasanefendic zwar noch einmal auf 29:23 heran, bis zum Ende gelangen ihnen aber nur noch drei Tore. Mann des Abends war mit Luc Abalo ein Spieler, der noch bei Turnierausrichter US Ivry unter Vertrag steht. Mit zehn teilweise spektakulären Treffern zeigte sich der 22-jährige künftige Rechtsaußen von Ciudad Real bereits in WM-Form.
Durch einen 31:25 (16:14)-Erfolg gegen Gastgeber US Ivry belegte Tschechien Rang drei. Der Nordhorner Jan Filip erzielte dabei neun Tore, während Torhüter Petr Stochl 23/1 Bälle hielt. Die Ukraine wurde durch ein 26:18 (12:10) gegen Katar Fünfter.
Trainer Claude Onesta reduzierte am Sonntag seinen Kader um zwei auf nunmehr 18 Akteure. Die beiden Außen von Champions League Teilnehmer Chambery, Guillaume Joli und Laurent Busselier, fielen aus dem Aufgebot. Nun wartet in zwei weiteren Testspielen am Mittwoch bzw. Donnerstag der EM-Dritte Dänemark auf Frankreich, bevor sich am 17. Januar mit Norwegen der Gastgeber der nächsten EM zum Vergleich stellt. Vor letztgenanntem Spiel wird der Coach nochmals zwei Mitstreiter aus dem Kader nehmen.
(von Dr. Oliver Schulz)
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