11./12.01.2007 - Letzte Aktualisierung: 12.01.2007 | WM 2007 |
Auf dänischer Seite überzeugten insbesondere die Torhüter Henriksen und Hvidt. Die Möglichkeit einer Revanche bietet sich Frankreich bereits heute Abend um 20 Uhr in Horsens.
In der ausgeglichenen Anfangsviertelstunde konnten Boldsen, Christiansen und der für den verletzten Bo Spellerberg nachnominierte Lokalmatador Möller Madsen Konter gegen Frankreichs Torhüter Daouda Karaboue erfolgreich abschliessen. Eine Auszeit von Trainer Ulrik Wilbek (18.) verbesserte das Spiel der Dänen. Der eingewechselte Peter Henriksen parierte in dieser Phase fünf von sechs Würfen. So konnten die Skandinavier innerhalb von weniger als fünf Minuten einen 7:9 Rückstand in eine 12:9 Führung umwandeln. Beim Stand von 15:13 wurden die Seiten gewechselt.
Sechs Minuten nach Wiederanpfiff konnte der Noch-Koldinger Jesper Nöddesbo seine Mannschaft mit 18:17 in Führung bringen. Danach versiebten die Rot-Weißen jedoch eine Reihe von Chancen, während die Gäste - angeführt vom überragenden Karabatic - eine starke Phase hatten. Vor allem die Außen brachten Frankreich durch Konter jetzt nach vorn. In der 48. Minute wurde Kasper Hvidt eingewechselt, der gleich einen Siebenmeter inklusive Nachwurf hielt. Sein Mannschaftskollege bei Portland San Antonio, Lars Jörgensen, glich zum 22:22 aus, und Hvidt wehrte einen weiteren Strafwurf ab.
In der spannenden Schlußphase konnten die Dänen drei Minuten vor der Sirene mit 26:25 in Führung gehen. Nach einer Auszeit Onestas parierte Hvidt den ersten nachfolgenden Wurf, und Michael V. Knudsen konnte wenig später auf 27:25 erhöhen. Zwei Minuten vor Spielende entschied der kürzlich noch in den WM-Kader gerückte Rechtsaußen Hans Lindberg mit seinem Treffer zum 28:25 das erste jemals in Skjern ausgetragene Länderspiel.
Diese Niederlage betrübe ihn nicht, ganz im Gegenteil. Sie erlaube, weiterhin wachsam zu bleiben. Nach zwei Tagen physisch anspruchsvollen Trainings habe es etwas an Spritzigkeit gefehlt. Diese Arbeitseinheit sei zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung aber nötig gewesen. Man habe zwar mit drei Toren verloren, aber das gesamte Match habe auf des Messers Schneide gestanden. Noch zwei Minuten vor dem Ende sei man im Spiel gewesen und hätte es gewinnen können. Er sei voll im Plan, da mache er sich in erster Linie nicht Gedanken über das Ergebnis, stellte Trainer Claude Onesta gegenüber "L'Equipe" fest.
(von Dr. Oliver Schulz)
Im letzten Vorbereitungsmatch vor der WM versuchte Dänemarks Trainer Ulrik Wilbek, diejenigen Akteure an das Niveau des Teams heranzuführen, die in den bisherigen vier Testspielen noch nicht völlig überzeugt hatten. Auf der rechten Angriffsseite begann der nach Kolding wechselnde Kasper Söndergaard mit frühen Toren gut, und auch Sören Stryger schien die Verletzung auskuriert zu haben, die ihn Tags zuvor noch zum Zuschauen gezwungen hatte.
Da auch Wilbeks Pendant Claude Onesta nicht seine stärkste Sieben auf das Parkett geschickt hatte, vermochten die Dänen vor knapp 3500 Zuschauern in Horsens in der Anfangsviertelstunde mitzuhalten. Nach der Einwechslung der Bundesligaprofis Bertrand Gille und Daniel Narcisse konnten sich die Gäste jedoch einen Vorsprung erspielen. Dieser wurde auch dadurch begünstigt, dass im dänischen Angriff vor der Pause spürbar Sand ins Getriebe geriet. Lasse Boesen beendete eine mehr als zehnminütige Torflaute der Rot-Weißen mit einem glücklichen Treffer gegen den Kieler Torhüter Thierry Omeyer. So nahm Frankreich eine verdiente Führung mit sechs Toren (14:8) in die Halbzeit.
Nach Wiederanwurf versuchte Dänemark zwar, über den Kampf in die Partie zurückzufinden, echte Hoffnung auf den Sieg bot sich gegen die gut postierte französische Abwehr jedoch nicht. Eine Reihe in Tore umgemünzter Konter über die schnellen Außen, Rekordnationalspieler Lars Christiansen und den mit fünf Toren wie schon am Vortag erfolgreichsten Werfer Hans Lindberg, sorgte für Freude unter den Zuschauern. Da die Hausherren ansonsten für Zählbares oft rackern mußten, gelang es den Gästen, ihre Führung bis zur Schlussirene auf sieben Tore auszubauen (23:30).
Es sei schlicht und einfach nicht gut genug gewesen. In der Abwehr habe man nicht gut gespielt, und auch der Angriff sei diesmal nicht auf Touren gekommen. So habe ihnen Frankreich heute eine handballerische Lektion erteilt, redete Lars Christiansen nach der deutlichen Niederlage gegenüber "TV2" Klartext. Gästetrainer Onesta sprach von einem sehr ernst geführten und viel kraftvolleren Match als noch 24 Stunden zuvor.
Frankreich verließ Horsens am Freitag morgen. Claude Onesta wird noch zwei letzte Akteure aus seinem Aufgebot nehmen, nachdem neulich bereits die Flügelzange aus Chambery, Guillaume Joli und Laurent Busselier, gestrichen worden war. Dann hat das Team drei Tage Zeit zur Regeneration, bevor es sich am Montag wieder trifft. Am Mittwoch schließlich trifft die Truppe in Paris auf Norwegen. Dies wird das letzte Vorbereitungsspiel Frankreichs vor dem WM-Auftakt gegen die Ukraine sein.
(von Dr. Oliver Schulz)
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