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24.01.2007 WM 2007 / Interview

KN-Interview mit Joel Abati: "Ich bin ein Gladiator"

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2007:

Magdeburg - Joel Abati (36) war bei allen großen Erfolgen der Franzosen dabei, beim WM-Sieg 2001 und beim EM-Erfolg 2005. Der für seine Härte bekannte Rückraumspieler spielt seit einem Jahrzehnt für den SC Magdeburg und gilt als Nestor der Equipe Tricolore.
Kieler Nachrichten:
Herzlichen Glückwunsch zum Einzug in die Hauptrunde. Oder ist dies für eine Mannschaft wie Frankreich noch kein Anlass zur Freude?
Joel Abati:
Doch, aber wir haben natürlich höhere Ziele. Frankreich gilt als großer Favorit.
Kieler Nachrichten:
Viele Trainer, so auch Bundestrainer Heiner Brand, schauen neidisch auf das individuelle Potenzial im französischen Team. Ist diese goldene Generation zufällig entstanden oder das Produkt der französischen Schule?
Joel Abati:
Diese Stärke ist kein Zufall, sondern harte Arbeit. Diese Mannschaft hat einen Charakter entwickelt. Aber eines ist anders bei uns als zum Beispiel in Deutschland. Junge Talente sollen ihre eigene Inspiration entwickeln, ohne Disziplin. Daraus wachsen dann besondere Spieler wie Jackson Richardson oder jetzt unser Rechtsaußen Luc Abalo.
Kieler Nachrichten:
Als kompromissloser Abwehrspieler sind Sie nicht überall beliebt...
Joel Abati:
Oh, Sie spielen auf Lemgo an. Ich bin ein Gladiator, spiele mit viel Engagement, aber fair. Ich denke, die Lemgoer Fans pfeifen, weil ich so gut bin. Und nach dem Spiel bin ich ein wunderbar guter Typ.
Kieler Nachrichten:
Zum Saisonende werden Sie in ihre Heimat zurückgehen und für Montpellier spielen. War die Rückkehr nach Frankreich geplant?
Joel Abati:
Nein. Aber ich habe auch nicht geplant, zehn Jahre für Magdeburg zu spielen. Der Abschied fällt mir und vor allem meinen Töchtern schwer. Sie sind hier geboren. Aber ich muss an die Zukunft denken. Ich habe ein gutes Angebot von Montpellier und dann die Möglichkeit, eine Trainerausbildung dort zu machen. Vielleicht komme ich ja dann mal als Trainer zurück.
Kieler Nachrichten:
Sie treffen in der Hauptrunde in Halle und Dortmund auf Deutschland, Polen, Tunesien und Slowenien. Wie schätzen Sie die Gruppe ein?
Joel Abati:
Wir sind Favorit. Die anderen Teams spielen auf dem gleichen Niveau. Aber ich glaube, dass Deutschland, Polen, Tunesien und wir die Plätze eins bis vier untereinander ausmachen werden.
(Mit dem Franzosen Joel Abati sprach Stephanie Fust, aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2007)


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