Aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2007:

Zeitdauer unseres Universum werden die Handballer ihren kickenden Kollegen in Sachen Massenhysterie nicht das Wasser reichen können. Doch ein bisschen mehr als fünf Dutzend Anhänger hatte die Kieler Handball-WM-Arena gestern schon verdient. In weiser Voraussicht hatten die Organisatoren Michael Krieter und Stefan Heidkämper auf die Öffnung des großen Saals verzichtet, stattdessen im Foyer für eine gemütliche Atmosphäre gesorgt. Die große Party indes blieb aus.

"Welcher berufstätige Fan kann bei diesen Anwurfzeiten schon unter der Woche die große Party feiern?", fragte das Duo, das seinen Part zum Entfachen des WM-Fiebers erbracht hat: Großzügige Räume, eine gute Akustik, Leinwände sowie TV-Schirme, dazu günstige Getränke und Gleichgesinnte gleich am Nebentisch - es fehlt der "Arena" an nichts. "Das Wochenende ist super gelaufen. Jetzt hoffen wir wieder auf Sonnabend, wenn Deutschland gegen Frankreich spielt. Dann geht es hier mit DJ und allem Drum und Dran richtig ab", versprach Krieter.

Trotz der überschaubaren Fan-Schar war die Stimmung gestern gut. Beim 3:3 noch vornehm zurückhaltend, wurden die ersten Klatschgesänge dann jedoch beim Kempa-Trick zum 11:6 angestimmt. "Ich komme jedes Mal hier her. Das haben die klasse gemacht", meinte Klaus Schulz. Warum so wenig Fans vorbei schauten, erklärte sich der Taxifahrer mit einer alten Weisheit: "Die Kieler sind wie die deutschen Nationalteams und kommen erst im Laufe des Turniers in Fahrt."

(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2007)