27.01.2007 | WM 2007 |
"Ich muss mich gedulden", sagt der zweifache Champions-League-Sieger, der diese Rolle in seinem Nationalteam kennt. Bei der WM 2005, die Spanien die Goldmedaille einbrachte, spielte Lozano nur gegen die Deutschen mit. Bei der EM im vergangenen Jahr war er bei zwei von acht Spielen dabei. Spanien gewann Silber.
Zufrieden ist er nicht, aber beklagen möchte er sich auch nicht. Er will es nicht riskieren, die Olympischen Spiele 2008 in Peking zu verpassen. "Danach ist auf jeden Fall Schluss."
Die Weichen als Vereinshandballer hat er längst gestellt. Nach drei Jahren bei Portland San Antonio wird Lozano in der nächsten Saison wieder für den FC Barcelona spielen. "Sie wollen eine neue Mannschaft aufbauen. Das klingt spannend." Der spanische Spitzenklub Ademar Leon, für den er von 1994 bis 1998 spielte, war auch an ihm interessiert. In Leon ist die Familie seiner Frau Nuria zu Hause, die Lozanos besitzen dort ein großes Haus. "Deme" hätte an der Universität als Sportlehrer arbeiten können. In der vergangenen Woche bot auch Portland an, mit ihm bis 2011 zu verlängern.
Ein Klub aus der Bundesliga fragte an. Aber Barcelona lockte ihn mit einem Fünf-Jahres-Vertrag. Da konnte er nicht ablehnen. Der zweifache Vater, seine Töchter Nuria und Lara sind in Kiel geboren ("meine kleinen Kielerinnen"), spricht noch immer fließend Deutsch.
Auf sein linkes Knie, zu THW-Zeiten durch einen schweren Knorpelschaden in Mitleidenschaft gezogen, ist wieder Verlass. "Ich habe mich nach der Verletzung drei Jahre lang nicht getraut, es durch zusätzliches Training zu belasten", sagt der dreifache spanische Meister. "Ich bin viel schneller und wendiger geworden", sagt Lozano, der seine fünfte WM spielt. "Diese ist mit Abstand die schönste", meint er. "Die Stimmung ist super."
Die Zuversicht der Spanier hat auch durch die jüngste Niederlage gegen Dänemark (23:27) nicht gelitten. "Wir hatten einen schlechten Tag. Mehr nicht", sagt Lozano. "So etwas darf sich nur nicht im Viertelfinale wiederholen." Was Schlimmeres, als am Ende des Turniers lediglich um die Plätze fünf bis acht zu spielen, könne einem Sportler nicht passieren. Deshalb will Lozano unbedingt das Halbfinale erreichen, um zwei Chancen zu bekommen, seine siebte Medaille bei einem großen Turnier zu gewinnen. Am liebsten ein Halbfinale gegen Deutschland.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 27.01.2007)
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