Donnerstag: Schützenfest in Stuttgart

Auch ohne den verletzten Spielmacher Michael Kraus kam das DHB-Team gut ins Spiel und hatte in Kapitän Markus Baur (6/5 Tore) seinen erfolgreichsten Werfer. Vor euphorischem Publikum waren die deutschen Handballer den Gästen in allen Belangen überlegen und legten über 2:0 (3.) und 12:6 (16.) bis auf 19:9 (26.) einen Blitzstart hin.

Während Balingens Martin Strobel sein Nationalmannschaftsdebüt feierte, steuerten Christian Zeitz vier und Dominik Klein drei Treffer zum klaren Sieg bei.

(Sascha Krokowski)

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Samstag: Deutlicher Sieg auch in Mannheim

Michael Kraus war diesmal mit dabei, doch bester Akteur auf dem Parkett in der nicht ganz ausverkauften SAP-Arena in Mannheim war mit Torhüter Carsten Lichtlein ein Spieler, der bei der WM gar nicht zum Einsatz kam. Der Lemgoer Schlussmann bot eine glänzende Leistung zwischen den Pfosten, so dass Portugal nur zu 20 Treffern kam.

Beste Torschützen beim DHB-Team waren Pascal Hens, Sebastian Preiß, Holger Glandorf und Dominik Klein, die jeweils viermal trafen, Christian Zeitz steuerte zwei Tore zum ungefährdeten Sieg bei.

(Sascha Krokowski)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.04.2007:

Spielmacher Baur kriegt Konkurrenz

Brand lobte nach 38:28 den Balinger Strobel

Stuttgart - Als die umjubelten deutschen Handballer noch mit den Fans für Erinnerungsfotos posierten, entfachte Bundestrainer Heiner Brand im Weltmeister-Team den Kampf um die Spielmacherposition. Das gelungene Debüt des 20-jährigen Martin Strobel von HBW Balingen-Weilstetten beim 38:28 (20:11)-Schützenfest gegen Portugal ermutigte den Erfolgscoach, laut über Alternativen zu Kapitän Markus Baur nachzudenken.

"Wir haben heute Martin Strobel auf der Position gesehen, wir haben mit Timo Salzer noch einen jungen Spieler auf dieser Position, und auch Oleg Velyky kann dort spielen. Da wird die Leistung entscheiden", sagte Brand.

Gegen die oft überforderten Portugiesen war Baur (6/4) bester Werfer in der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die heute (14.15 Uhr/ARD live) in Mannheim erneut auf den EM-15. trifft. Doch vor allem der Wechsel des 36 Jahre alten Leitwolfes von Lemgo als Spielertrainer in die Schweizer Liga zu Pfadi Winterthur bereitet Brand Sorgen. "Ich habe gewisse Bedenken. Aber wir sind ja jetzt nicht unter Zugzwang. Ich habe mit dem Markus über seine Entscheidung gesprochen. Wir werden seine Form weiter beobachten. Und Entscheidungen treffen kann ich später immer noch", erklärte der Bundestrainer.

Mittlerweile hat der 54-jährige Gummersbacher auf der Spiellenker-Position ein ordentliches Angebot an hoffnungsvollen Spielern, zu denen seit Donnerstag auch Strobel gehört. "Wir werden seine Entwicklung im Auge behalten. Und wer gut spielt, wird immer eine Chance erhalten. Die Plätze sind noch nicht vergeben", sagte Brand, den insbesondere die akribische Taktik-Vorbereitung des Junioren- Europameisters überzeugte. "Ich habe es sehr gerne, wenn sich jemand mit dem Spiel beschäftigt. Und den Eindruck hatte ich bei ihm", berichtete Brand.

Bei seinem Auswahl-Debüt profitierte Strobel auch vom Ausfall von Velyky (Kronau/Östringen) und des Göppingers Michael Kraus. Der Shooting-Star der WM, bei der er als bester Spielmacher des Turniers ausgezeichnet wurde, plagt sich mit einer Rückenverletzung und musste den selbstbewussten Auftritt Strobels von der Tribüne aus verfolgen. Beim zweiten Test gegen Portugal will er auf jeden Fall wieder mitwirken. "Aber wir werden ihn nur einsetzen, wenn er zu 100 Prozent fit ist", kündigte Brand an. Geht es nach Kraus selbst, wird er aber auflaufen. "Ich habe wieder einmal gemerkt, dass draußen zu sitzen für mich überhaupt nichts ist. Mir ist jedes Spiel willkommen", sagte der Youngster.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.04.2007)