Aus Sport1.de:
Hamburg - Anfang Januar, im Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft, dachte
Dominik Klein laut
nach. Vier Titel könne er in dieser Saison noch gewinnen, sagte der Linksaußen gegenüber
Sport1.de.
Einen hat der Kieler mittlerweile bereits.
Klein ist Weltmeister. Jetzt soll Trophäe Nummer zwei her: Meister THW will zum ersten Mal seit 2000
wieder den DHB-Pokal an die Förde holen (siehe
Vorbericht).
"Wir sind heiß auf das Final Four", sagt
Klein im Gespräch mit
Sport1.de. "Belastung hin oder her:
Sonntag wollen wir wieder ganz oben stehen und den Pott in die Höhe strecken."
Vor einem Jahr als Zuschauer zu Gast
Klein freut sich auf die "geile Atmosphäre" in der Color-Line-Arena. Vergangenes Jahr war er auf
Einladung seines jetzigen Klubs als Zuschauer im Volkspark dabei, jetzt steht er unten auf dem Parkett.
"Schon damals hat man die berauschende Stimmung gespürt", erinnert er sich. "Wenn die Spieler in ihre
Ecken stürmen, mit ihren Fans feiern. Einfach toll."
Vorbild Hens
Der Hamburger Pascal Hens ist das Vorbild des Kielers. "Nach dem WM-Finale lief Pommes zu den Hamburger
Fans, stieg auf die Absperrung, feierte ", sagt
Klein, der sich selbst als "emotionalen Typen"
beschreibt. "Das will ich auch mal erleben."
HSV der Titelverteidiger
Gut möglich aber, dass Hens ihm dieses Erlebnis verdirbt. Der HSV gilt nicht nur wegen seiner
Gastgeberrolle als Favorit. Die Hamburger sind Titelverteidiger und in der Bundesliga seit 17 Spielen
ungeschlagen.
Zunächst aber müssen die Hanseaten im Halbfinale am Samstag (13.15 Uhr) in einer Neuauflage
des letztjährigen Finals die SG Kronau/Östringen aus dem Wettbewerb werfen, um das Endspiel am Sonntag
zu erreichen.
Positive Derby-Bilanz
Der THW bekommt es im Derby mit Erzrivale SG Flensburg zu tun. Obwohl es in dieser Saison mit dem
bevorstehenden Champions-League-Finale gleich fünf Duelle zwischen den beiden schleswig-holsteinischen
Klubs geben wird, freut er sich auf Samstag.
"Ich habe ja erst ein Derby gespielt. In Kiel war Ausnahmezustand. Wir werden uns am Ende der Saison
sicher in- und auswendig kennen", meint
Klein und fügt schmunzelnd hinzu: "Außerdem habe ich noch kein
Derby verloren. So soll es weitergehen."
Die eigenen Pokal-Gesetze
Doch der Weltmeister weiß auch, dass seinen THW am Samstag ein heißer Tanz erwarten wird. "Flensburg hat
mit der Meisterschaft nichts mehr zu tun. Die werden sich jetzt auf Pokal und Champions League
fokussieren", glaubt
Klein. "Auch wenn ich jetzt drei Euro ins DSF-Schwein werfen muss: Der Pokal hat
seine eigenen Gesetze. Von einem Selbstläufer kann keine Rede sein."
Schauen nur auf uns
Auch die ungewohnten Schwächen der SG zuletzt will
Klein nicht gelten lassen. "Wir schauen sowieso nur
auf uns", sagt er. "Wir haben Verletzungsprobleme genug."
Doch jetzt heißt es: auf die Zähne beißen. Nur zwei Schritte fehlen noch bis zum zweiten Titel.
Vielleicht werden die Worte aus dem Januar ja tatsächlich Realität.
(Von Michael Schwartz, © 2007 Sport1.de)