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17./18.04.2007 - Letzte Aktualisierung: 18.04.2007 Mannschaft / Verletzung

Stefan Lövgren fällt für unbestimmte Zeit aus

Sehnenabriss eines Muskels aus der Adduktorengruppe schaltet den Kapitän der Zebras aus

Update #1 KN-Bericht vom 18.04. ergänzt...

Nach den Langzeitverletzten Lars Krogh Jeppesen, Viktor Szilagyi, Marcus Ahlm und Henning Fritz hat es nun auch den 36-jährigen Kapitän der Zebras, Stefan Lövgren, erwischt. Bei einem Zweikampf im DHB-Pokalfinale gegen die SG Kronau/Östringen zog Stefan Lövgren sich einen Sehnenabriss eines Muskels aus der Adduktorengruppe zu und fällt damit für unbestimmte Zeit aus.

Stimmen:

Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker:
Weitere Untersuchungen mittels einer Kernspintomographie im Röntgeninstitut Prüner Gang am gestrigen Abend haben ergeben, dass ein Sehnenabriss eines Muskels aus der Adduktorengruppe und zusätzlich massive Einblutungen in diesem Bereich vorliegen.

Ein Einsatz in den Champions-League-Spielen kommt bei realistischer Einschätzung definitiv nicht in Frage, wobei auch ein Einsatz in den verbleibenden Spielen der laufenden Bundesliga-Saison dem Heilungsprozess vorbehalten bleibt.

Geschäftsführer Uwe Schwenker:
Das ist, gerade in dieser Phase, der absolute Super-GAU für den THW und die absolute Hiobsbotschaft. Wie wertvoll und wichtig Stefan für die Mannschaft ist, braucht sicherlich keiner weiteren Erklärung.

Für ihn tut es mir sehr, sehr leid, dass er die Finalspiele der Champions League nicht für unser Team bestreiten kann. Stefan hätte so ein Karriere-Highlight verdient gehabt. Er ist nun natürlich völlig deprimiert.

Eine kurzfristige Neuverpflichtung ist ausgeschlossen, da die Regularien dies ohnehin nicht mehr zulassen würden. Mit unserem Verletzungspech in diesem Seuchenjahr wird die Lage nun immer prekärer.

Wir müssen gemeinsam nach vorne schauen und werden die Köpfe ganz sicher nicht in den Sand stecken. Jetzt wird die Mannschaft mit viel Herz und Charakter auch für ihren Leitwolf bis zum Umfallen kämpfen. Aber in den Endspielender Champions League sind die Flensburger aufgrund unserer personellen Situation nun ganz klar in der Favoritenrolle.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2007:

Schock für THW: "Stefan ist nicht zu ersetzen"

Champions-League-Finals ohne Lövgren - Klein: "Das schaffen wir jetzt auch noch"
Kiel - Das Gefühls-Wechselbad der letzten Tage endete für den THW Kiel gestern in einer personellen Katastrophe.

Die Verletzung von Kapitän Stefan Lövgren stellte sich nun doch schlimmer als erwartet heraus. Der 36-jährige Schwede erlitt im Pokalfinale gegen die SG Kronau/Östringen am Sonntag einen Sehnenabriss im Adduktorenbereich und fällt für die Champions-League-Endspiele gegen Flensburg (22. und 29. April) definitiv aus.

"Für die Finalspiele sehe ich schwarz. Bei optimalem Heilungsverlauf ist ein Einsatz am Ende der Saison wieder möglich", sagte THW-Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker gestern nach der Auswertung der Tomographie-Aufnahmen, die die Gewissheit transportierten: Lövgren, unangefochtener Kopf der Mannschaft, muss seinen unermüdlichen Einsatz im Final Four des DHB-Pokals teuer bezahlen und wird kurz vor dem Ziel derTräume gestoppt. Aus dem Favoriten im Kampf um die europäische Handball-Krone wird damit ein Außenseiter, dessen Trainer Noka Serdarusic geschockt reagierte: "So viel Pech kann man eigentlich nicht haben. Ich habe schon in Hamburg gesagt, dass gegen Flensburg kaum noch etwas drin ist, wenn Stefan ausfällt. Er ist nicht zu ersetzen. Der eine oder andere Spieler kann für zweimal fünf oder zweimal zehn Minuten auf der Position aushelfen. Aber nicht für zweimal 60 Minuten. Trotzdem werde ich alles versuchen."

In das Zebra-Lazarett mit Lars Krogh Jeppesen, Viktor Szilagyi, Marcus Ahlm und Henning Fritz muss nun ein weiteres Bett für Stefan Lövgren gestellt werden. "Das ist bitter für die Jungs, die sich die Chance auf den Champions-League-Sieg erkämpft haben. Aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand", sagte THW-Manager Uwe Schwenker. Linksaußen Dominik Klein, nun ein möglicher Kandidat für die Spielmacher-Position, hatte die erneute Hiobsbotschaft gestern Abend noch nicht erreicht. Auf einer Shopping-Tour am trainingsfreien Dienstag in Hamburg mit Nikola Karabatic und Vid Kavticnik reagierte "Mini" Klein für einen kurzen Moment fassungslos: "Ich werde Nikola und Vid diese Nachricht gleich erst einmal mitteilen", sagte der 23-Jährige und brauchte nicht lange, um seine Emotionen in positive Bahnen zu lenken: "Wir werden am Mittwoch die Marschroute von unserem Trainer bekommen. Wer mich kennt, weiß, wie sehr ich immer Optimismus ausstrahle." Und nach einer weiteren Pause war ganz plötzlich der "typische" Dominik Klein zurück am anderen Ende der Telefonleitung. Der, der vermittelt "Alles wird gut!" und dafür die treffenden Worte benutzt: "Das schaffen wir jetzt auch noch. Ein angeschlagener Boxer ist schwer auszurechnen." Der, für den die ganze Mannschaft jetzt kämpfen wird, wird das besonders gern lesen: Stefan Lövgren.

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2007)


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