26.04.2007 | Champions League |
Nur ein Spieler hält sich bei den Trainingseinheiten etwas zurück: Blazenko Lackovic. Der Außenmeniskusschaden im rechten Knie mahnt ihn zur Vorsicht. Am Dienstag wird er in Damp operiert. Das Finale ist für den Kroaten nicht nur der Höhepunkt der Saison, es ist auch der Abschluss. "Wir dürfen nicht so sehr an den Gegner denken, sondern müssen uns auf unser Spiel konzentrieren", mahnt er, "dann haben wir eine Chance."
Mit einem Lächeln blickt er zu Ljubomir Vranjes, der gerade etwas trinkt: "Er ist unser Garant für Schnelligkeit." Der kleine schwedische Spielmacher, der in der ersten Partie wegen einer Rot-Sperre zum Zuschauen verdammt war, ist an der Flensburger Förde zum "großen Hoffnungsträger", zur Trumpfkarte, befördert worden. Er selbst freut sich, dass er diesmal nicht wieder tatenlos auf der Bank sitzen muss. "Das war verdammt hart", erzählt Vranjes, "als wir Anfang der zweiten Hälfte mit fünf Toren zurücklagen, hatte ich noch auf ein Unentschieden oder einen knappen Sieg gehofft." Sein Wunsch erfüllte sich. Doch der 32-Jährige weiß, dass die SG eine Leistungssteigerung benötigt: "Wir hatten nur in den letzten 20 Minuten einen guten Angriff. Das ist zu wenig für ein solches Finale. Wir brauchen mindestens 45 Minuten."
Konzentration und Anspannung prägen im Moment die Stimmung bei den Flensburger Übungseinheiten. Aber auch Optimismus. "Wir werden am Sonntag nicht mehr den Druck haben, da nun alle mit Kiel als Sieger rechnen", glaubt Linksaußen Lars Christiansen an eine Wiederholung des 32:28-Auswärtssieges im letztjährigen Champions-League-Viertelfinale: "Wir wissen, wie man in der Ostseehalle gewinnt." Abwehr-Mann Kasper Nielsen möchte gar nicht erst viele Worte verlieren. "Wir müssen nur alles geben", sagt der Däne, "und gewinnen." Das wollen die SG-Fans beim Public viewing in der Campushalle sehen.
(von Jan Kirschner, aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2007)
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