16.05.2007 | Karlchens Einwurf |
Gar kein Tyrann, ja vielleicht eher ein riesiger Kuschelbär, wie Sprung-Floh Dominik Klein meinte, ist Andrei inzwischen in Kiel, adoptiert von den Fans, bejubelt auf dem Spielfeld. Nicht der Dritte, aber der Siebte auf dem Spielfeld. Eine Zahl mit legendärer Bedeutung für ihn. Aber was haben wir im Jahre 2000 und davor den Xepkin gefürchtet bei unseren Spielen gegen Barcelona. Wir wussten, dass er ein toller Abwehrspieler, ein echtes Bollwerk, und immer für einige Tore am Kreis gut ist, hatten schon ordentlich Respekt. Wie anders ist es zu erklären, dass er in der Zeitung plötzlich zum 2,10 Meter-Turm wurde. Dabei sind seine 2,05 doch gewaltig genug. Und selbst das Schwergewicht Nenad Perunicic ging vor dem "Bären" Xepkin in die Knie.
Damals verhinderte er unseren Sieg in der Champions League - was für eine wunderbare Fügung, dass er nun als 124 Kilo schwerer Notnagel einer der Garanten des Sieges wurde. Da sieht man, wie sich das Wort der "neuen Alten" in der Praxis bewährt. Ein "Handball-Rentner" als Match-Winner. Siebenmal hat er nun die Champions League gewonnen, hat es dem tapferen Schneiderlein nachgemacht "Sieben auf einen Streich", siebenmal in einem Handballerleben den Pott in die Höhe zu halten, wird lange ein Guiness-Rekord bleiben.
Und Andrei ist schon wahnsinnig lange dabei. Bei der WM 1990 in der Tschechoslowakei war er bereits der längste und schwerste Spieler auf dem Parkett. Damals hat man übrigens einen Kompromiss zwischen 2,05 und 2,10 gefunden und ihn einfach 2,08 Meter groß werden lassen. Im Finale unterlag seine Mannschaft allerdings den Schweden, bei denen Max und Staffan mitspielten.
Andrei sagt zwar sein Herz ist "rot-blau", doch eine Ecke hat er bereits "weiß-schwarz" tapeziert. Und wenn es nach uns Fans geht, helfen wir diese Ecke hübsch auszugestalten - mit Pokalen und Medaillen. Wir wären sogar bereit ihm den Henkel des Champion League Pokals zu geben, aber den hat er ja inzwischen großherzig zurückgegeben. Wir hätten ihn Andrei als Schmuckstück in seiner schwarz-weißen Wohnecke gegönnt.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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