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23.08.2007 Interview

Junge KN-Leserinnen trafen Dominik Klein: "In einer ganz anderen Welt"

Junge KN-Leserinnen trafen THW-Jungstar Dominik Klein - und löcherten ihn mit Fragen

Aus den Kieler Nachrichten vom 10.08.2007:

Kiel - Seinem Idol einmal ganz nah sein - nur für Wenige erfüllt sich dieser Wunsch. Die KN-Serie "Idolen auf den Fersen" macht es möglich. Vanessa Dulski (16) aus Kiel und Ann-Kathrin Naase (11) aus Flüggendorf trafen Handball- Weltmeister Dominik Klein, um dem THW-Kiel- Linksaußen ganz persönliche Fragen zu stellen.
Vanessa Dulski (16) aus Friedrichsort macht ein Freiwilliges Soziales Jahr als Altenpflegerin und spielte bis vor zwei Jahren Handball bei der SV Friedrichsort. Ann-Kathrin Naase (11) aus Flüggendorf ist Schülerin in der Quinta des Gymnasiums Wellingdorf und geht in der Rückraum-Mitte der D-Jugend der TSG Schönkirchen auf Torejagd.
Ann-Kathrin:
Wie viele Trikots brauchst Du pro Saison?
Dominik Klein:
In der Halbzeit wird bei uns immer das Hemd gewechselt, wir haben also zwei weiße und zwei schwarze Trikots. Wenn eins kaputt geht, bekommen wir natürlich ein neues, aber bei uns ist es nicht wie bei den Fußballern: Wir können nicht nach jedem Spiel ein Trikot verschenken.
Vanessa:
Wie bist Du Botschafter in Sachen Mukoviszidose geworden?
Dominik Klein:
Meinen ersten Kontakt mit der Krankheit hatte ich bei einem Besuch des vierjährigen Fynn-Lasse in Kiel. Ich wollte mich für Kinder einsetzen. Seit unserem ersten Treffen haben wir eine Freundschaft, ich besuche ihn alle zwei, drei Wochen. Obwohl er jeden Tag um sein Leben kämpfen muss, ist er so frisch und lebendig. Da mache ich solche Sachen wie Autogrammstunden oder Spenden sehr gern.
Ann-Kathrin:
Wenn ein neuer Spieler nach Kiel kommt, hast Du dann Angst um Deinen Platz im Team?
Dominik Klein:
Wir hatten in der vergangenen Saison 54 Spiele. Man braucht einfach zwei Spieler auf jeder Position, und mit Henrik Lundström habe ich mich gut abgewechselt. Wir haben zusammen einen Teil des Teams gebildet. Nein, ich habe keine Angst.
Vanessa:
Mit wem kannst Du am besten feiern?
Dominik Klein:
Mit der kompletten Mannschaft, am liebsten auf dem Rathausplatz - ein schönes Erlebnis. Das wollte ich erreichen, als ich nach Kiel kam. Und es hat gleich im ersten Jahr geklappt.
Ann-Kathrin:
Wo würdest Du spielen, wenn es den THW nicht gegeben hätte?
Dominik Klein:
In Melsdorf, weil da noch sechs andere Spieler von uns wohnen (lacht). Schon in meiner Heimat in Obernburg habe ich die Zebra-Trikots im Fernsehen gesehen. In Kiel zu spielen, war ein Traum. Ich bin froh, dass es den Verein gibt.
Vanessa:
Ist das Training im Verein oder in der Nationalmannschaft anstrengender?
Dominik Klein:
Beim THW trainieren wir jeden Tag, mit der Nationalmannschaft sehen wir uns höchstens einmal pro Monat. Da stehen dann taktische Dinge und Spielzüge mehr im Vordergrund und nicht Konditions- und Krafttraining.
Ann-Kathrin:
Wie ist es, mit der Nationalmannschaft gegen Kieler Teamkollegen zu spielen?
Dominik Klein:
Dabei fällt mir das WM-Halbfinale gegen Frankreich ein, als ich gegen Thierry Omeyer und Nikola Karabatic gespielt habe. Im Spiel denke ich nicht daran. Und es hat ja auch gut geklappt.
Ann-Kathrin:
Vor welchem Gegenspieler hast Du am meisten Respekt?
Dominik Klein:
Vor jedem Spieler in der ersten, zweiten oder dritten Liga sollte man Respekt haben.
Vanessa:
Hast Du einen besonderen Freund beim THW oder in der Nationalmannschaft?
Dominik Klein:
In unserem Hallenheft gibt es die Frage, mit wem man sich am besten versteht. Die sollte man bald 'mal streichen, weil sich einfach jeder mit jedem gut versteht. Sechs weitere Spieler wohnen noch in Melsdorf, da geht man schon ab und zu. In der Nationalmannschaft verstehe ich mit "Toto" Jansen sehr gut. Wir können über die gleichen Dinge lachen, das ist wichtig.
Ann-Kathrin:
Hast Du Zeit für andere Hobbys?
Dominik Klein:
In meiner freien Zeit fahre ich zu meiner Freundin Isabell, die in Buxtehude auch in der ersten Bundesliga spielt. Es ist dann immer schön, mal nichts zu tun, zu shoppen oder essen zu gehen.
Vanessa:
Was war der schönste Moment in Deinem Leben?
Dominik Klein:
Sportlich gesehen die Vertragsunterschrift beim THW. Es ist eine enorme Bestätigung, wenn der beste Verein Dich unter Vertrag nehmen möchte. In privater Hinsicht habe ich mein Glück mit Isabell gefunden, wir sind seit sechs Jahren ein Paar.
Ann-Kathrin:
Wie beruhigst Du Dich vor einem Spiel?
Dominik Klein:
Ich höre laut Gute-Laune-Musik, das gibt mir den letzten Kick. Aber richtig aufgeregt bin ich nicht oft.
Vanessa:
Wie war das Gefühl, als Du zum ersten Mal für den THW in der Ostseehalle gespielt hast?
Dominik Klein:
Das war beim "Unser Norden"-Cup gegen Barcelona. Das war auf einmal eine ganz andere Welt für mich.
Vanessa:
Wurdest Du schon einmal von Noka angeschrieen?
Dominik Klein:
Ich möchte es dem Trainer recht machen, was nicht immer hundertprozentig klappt. Da erntet man schon ab und zu einen grimmigen Blick. Für einen jungen Spieler ist Noka als Trainer das Beste, was es gibt.
Ann-Kathrin:
Hast Du früher mal von einem ganz anderen Beruf geträumt?
Dominik Klein:
Ich habe nach der Schule eine Ausbildung zum Informatik-Kaufmann abgeschlossen und mache jetzt nebenbei ein Fernstudium im Bereich Wirtschaft und Verwaltung. In der Saisonvorbereitung habe ich dafür allerdings wenig Zeit, während der Runde wird mein Tagesablauf wieder etwas geregelter sein. Ich bin froh, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte.

Domink Klein

  • Geburtstag: 16.12.1983
  • Geburtsort: Miltenberg
  • Wohnort: Melsdorf
  • Familienstand: ledig
  • Beruf: Informatikkaufmann und Fernstudent
  • Bisherige Vereine: Tuspo Obernburg, SG Wallau/ Massenheim, TV Großwallstadt
  • Größter Erfolg: Weltmeister 2007, Deutscher Pokalsieger 2007, Champions- League-Sieger 2007, Deutscher Meister 2007
  • Größte Enttäuschung: Niederlage gegen Quatar bei der Junioren-WM 2003
  • Größte Stärke: Teamfähigkeit
  • Größte Schwäche: Ungeduld
  • Lieblingsfilm: The Green Mile
  • Lieblingsbuch: Der Alchimist
  • Lieblingsmusik: Söhne Mannheims
  • Lieblingsplatz: Ostseehalle
  • Eine Weisheit? Einen Traum zu haben, bedeutet nicht ein Träumer zu sein!
  • Liebstes Ferienland: Das Mittelmeer, Lieblingsurlaub auf der AIDA!!!
  • Lieblingsessen: Nudelessen im N.I.L.
  • Größtes Idol: Mein Bruder Marcel
  • Interessanteste Person der Welt: Freundin Isi
  • Größter Traum: Teilnahme an Olympia 2008
  • Das Wichtigste im Leben: Gesund zu bleiben
(Das Gespräch wurde aufgezeichnet von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 10.08.2007)


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