Aus den Kieler Nachrichten vom 10.08.2007:
Kiel - Seinem Idol einmal ganz nah sein - nur für Wenige
erfüllt sich dieser Wunsch. Die KN-Serie "Idolen auf den
Fersen" macht es möglich. Vanessa Dulski (16) aus Kiel
und Ann-Kathrin Naase (11) aus Flüggendorf trafen Handball-
Weltmeister
Dominik Klein, um dem THW-Kiel-
Linksaußen ganz persönliche
Fragen zu stellen.
Vanessa Dulski (16) aus Friedrichsort
macht ein Freiwilliges Soziales Jahr als Altenpflegerin und
spielte bis vor zwei Jahren Handball bei der SV Friedrichsort.
Ann-Kathrin Naase (11) aus Flüggendorf ist Schülerin in der Quinta
des Gymnasiums Wellingdorf und geht in der Rückraum-Mitte
der D-Jugend der TSG Schönkirchen auf Torejagd.
- Ann-Kathrin:
-
Wie viele Trikots brauchst Du pro Saison?
- Dominik Klein:
-
In der Halbzeit wird bei uns immer das Hemd gewechselt,
wir haben also zwei weiße und zwei schwarze Trikots.
Wenn eins kaputt geht, bekommen wir natürlich ein
neues, aber bei uns ist es nicht wie bei den Fußballern: Wir
können nicht nach jedem Spiel ein Trikot verschenken.
- Vanessa:
-
Wie bist Du Botschafter in Sachen Mukoviszidose geworden?
- Dominik Klein:
-
Meinen ersten Kontakt mit der Krankheit hatte ich bei
einem Besuch des vierjährigen Fynn-Lasse in Kiel. Ich
wollte mich für Kinder einsetzen. Seit unserem ersten
Treffen haben wir eine Freundschaft, ich besuche
ihn alle zwei, drei Wochen. Obwohl er jeden Tag um sein
Leben kämpfen muss, ist er so frisch und lebendig. Da mache
ich solche Sachen wie Autogrammstunden oder Spenden sehr gern.
- Ann-Kathrin:
-
Wenn ein neuer Spieler nach Kiel kommt, hast
Du dann Angst um Deinen Platz im Team?
- Dominik Klein:
-
Wir hatten in der vergangenen Saison 54 Spiele. Man
braucht einfach zwei Spieler auf jeder Position, und mit
Henrik Lundström habe ich
mich gut abgewechselt. Wir haben zusammen einen Teil
des Teams gebildet. Nein, ich habe keine Angst.
- Vanessa:
-
Mit wem kannst Du am besten feiern?
- Dominik Klein:
-
Mit der kompletten Mannschaft, am liebsten auf dem
Rathausplatz - ein schönes Erlebnis. Das wollte ich erreichen, als ich nach Kiel
kam. Und es hat gleich im ersten Jahr geklappt.
- Ann-Kathrin:
-
Wo würdest Du spielen, wenn es den THW
nicht gegeben hätte?
- Dominik Klein:
-
In Melsdorf, weil da noch sechs andere Spieler von uns
wohnen (lacht). Schon in meiner Heimat in Obernburg habe ich die Zebra-Trikots im
Fernsehen gesehen. In Kiel zu spielen, war ein Traum. Ich bin froh, dass es den Verein
gibt.
- Vanessa:
-
Ist das Training im Verein oder in der Nationalmannschaft
anstrengender?
- Dominik Klein:
-
Beim THW trainieren wir jeden Tag, mit der Nationalmannschaft
sehen wir uns höchstens einmal pro Monat. Da stehen dann taktische
Dinge und Spielzüge mehr im Vordergrund und nicht Konditions- und Krafttraining.
- Ann-Kathrin:
-
Wie ist es, mit der Nationalmannschaft gegen
Kieler Teamkollegen zu spielen?
- Dominik Klein:
-
Dabei fällt mir das WM-Halbfinale gegen Frankreich
ein, als ich gegen Thierry Omeyer und Nikola Karabatic
gespielt habe. Im Spiel denke ich nicht daran. Und es
hat ja auch gut geklappt.
- Ann-Kathrin:
-
Vor welchem Gegenspieler hast Du am meisten
Respekt?
- Dominik Klein:
-
Vor jedem Spieler in der ersten, zweiten oder dritten Liga
sollte man Respekt haben.
- Vanessa:
-
Hast Du einen besonderen Freund beim THW oder in der Nationalmannschaft?
- Dominik Klein:
-
In unserem Hallenheft gibt es die Frage, mit wem man sich
am besten versteht. Die sollte man bald 'mal streichen, weil
sich einfach jeder mit jedem gut versteht. Sechs weitere
Spieler wohnen noch in Melsdorf,
da geht man schon ab und zu. In der Nationalmannschaft
verstehe ich mit "Toto" Jansen sehr gut. Wir
können über die gleichen Dinge lachen, das ist wichtig.
- Ann-Kathrin:
-
Hast Du Zeit für andere Hobbys?
- Dominik Klein:
-
In meiner freien Zeit fahre ich zu meiner Freundin Isabell,
die in Buxtehude auch in
der ersten Bundesliga spielt. Es ist dann immer schön, mal
nichts zu tun, zu shoppen oder essen zu gehen.
- Vanessa:
-
Was war der schönste Moment in Deinem Leben?
- Dominik Klein:
-
Sportlich gesehen die Vertragsunterschrift beim THW.
Es ist eine enorme Bestätigung, wenn der beste Verein
Dich unter Vertrag nehmen möchte. In privater Hinsicht
habe ich mein Glück mit Isabell gefunden, wir sind seit
sechs Jahren ein Paar.
- Ann-Kathrin:
-
Wie beruhigst Du Dich vor einem Spiel?
- Dominik Klein:
-
Ich höre laut Gute-Laune-Musik, das gibt mir den letzten
Kick. Aber richtig aufgeregt bin ich nicht oft.
- Vanessa:
-
Wie war das Gefühl, als Du zum ersten Mal für den
THW in der Ostseehalle gespielt hast?
- Dominik Klein:
-
Das war beim "Unser Norden"-Cup gegen Barcelona.
Das war auf einmal eine ganz andere Welt für mich.
- Vanessa:
-
Wurdest Du schon einmal von Noka angeschrieen?
- Dominik Klein:
-
Ich möchte es dem Trainer recht machen, was nicht immer
hundertprozentig klappt. Da erntet man schon ab und zu einen grimmigen
Blick. Für einen jungen Spieler ist Noka als Trainer das
Beste, was es gibt.
- Ann-Kathrin:
-
Hast Du früher
mal von einem ganz anderen Beruf geträumt?
- Dominik Klein:
-
Ich habe nach der Schule eine Ausbildung zum Informatik-Kaufmann abgeschlossen
und mache jetzt nebenbei ein Fernstudium im Bereich Wirtschaft und Verwaltung.
In der Saisonvorbereitung habe ich dafür allerdings wenig
Zeit, während der Runde wird mein Tagesablauf wieder
etwas geregelter sein. Ich bin froh, dass ich mein Hobby
zum Beruf machen konnte.
- Geburtstag: 16.12.1983
- Geburtsort: Miltenberg
- Wohnort: Melsdorf
- Familienstand: ledig
- Beruf: Informatikkaufmann
und Fernstudent
- Bisherige Vereine: Tuspo
Obernburg, SG Wallau/
Massenheim, TV Großwallstadt
- Größter Erfolg: Weltmeister
2007, Deutscher Pokalsieger
2007, Champions-
League-Sieger 2007, Deutscher
Meister 2007
- Größte Enttäuschung:
Niederlage gegen Quatar
bei der Junioren-WM 2003
- Größte Stärke:
Teamfähigkeit
- Größte Schwäche:
Ungeduld
- Lieblingsfilm:
The Green Mile
- Lieblingsbuch:
Der Alchimist
- Lieblingsmusik:
Söhne Mannheims
- Lieblingsplatz: Ostseehalle
- Eine Weisheit? Einen
Traum zu haben, bedeutet
nicht ein Träumer zu sein!
- Liebstes Ferienland:
Das Mittelmeer, Lieblingsurlaub
auf der AIDA!!!
- Lieblingsessen:
Nudelessen im N.I.L.
- Größtes Idol:
Mein Bruder Marcel
- Interessanteste Person
der Welt: Freundin Isi
- Größter Traum: Teilnahme
an Olympia 2008
- Das Wichtigste im Leben:
Gesund zu bleiben
(Das Gespräch wurde aufgezeichnet von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 10.08.2007)