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24.11.2007 Mannschaft

Zebra: Kim Andersson - Locker und lässig

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Nasskalte, dunkle Novembertage, der Wind pfeift um die Ecken und Regen prasselt gegen die Fensterscheibe - es ist das typisch-norddeutsche Schmuddelwetter, welches an manchen Herbsttagen in Kiel Einzug hält. Am liebsten würde man sich unter der Bettdecke verkriechen. Kim Andersson kann selbst solch einem Wetter noch Positives abgewinnen, denn ein gemütlicher Nachmittag auf dem Sofa, mit einer Tasse Kaffee und einem guten Buch, ist auch nicht schlecht. Bücher lesen sei zwar nicht unbedingt sein Ding, dafür versuche er sich momentan aber an einem schwedischen Hörbuch und verbringe gerne einen Abend einfach faul auf der Couch. "Ich liebe es gemütlich, gerade in der dunklen Jahreszeit".
"Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung" - den Spruch hat Andersson auch schon gehört, doch für den modebewussten Schweden sind unpassende Klamotten kein Thema. Gerne schaut der 24-Jährige sich in Läden um und stöbert nach schicken T-Shirts, Pullovern, warmen Jacken oder Jeans. "Ab und zu fahren wir auch mal nach Hamburg zum Shoppen oder gehen in Schweden in die Stadt", erzählt der Rückraumspieler, der erst vor ein paar Wochen die spiel- und trainingsfreien Tage nutzte und in die Heimat reiste. Zusammen mit seiner Freundin Sandra besuchte er dort seine Schwiegereltern, traf sich mit alten Freunden, hatte Termine bei seinem Physiotherapeuten und schaute in dem ein oder anderen Modegeschäft ins Schaufenster, bevor er zur schwedischen Nationalmannschaft flog und seine Kollegen beim Supercup von der Tribüne aus anfeuerte.

"Kiel ist ohne Zweifel schön, doch zu Hause zu sein ist etwas anderes", gibt der Zwei-Meter-Mann nach seinem Kurzurlaub zu. Die Stadt an der Förde habe viele Ähnlichkeiten mit Schweden, da ist sich Andersson sicher. "In meiner Heimat regnet es viel, es ist kalt und windig - in beiden Ländern haben wir häufig durchwachsenes Wetter", stellt der Linkshänder fest, der aber auch die sonnigen Sommertage liebt. Wenn man aus dem Fenster schaue, sehe man das gleiche Bild wie ein paar Kilometer weiter nördlich, scherzt er.

Fragt man ihn jedoch danach, was an seiner Heimat anders - eben besonders - gegenüber Deutschland ist, kommt er ins Grübeln. "Viele Männer behaupten, dass es bei uns in Schweden viele blonde und blauäugige Frauen gäbe", grinst er, "doch so kann man das nun auch nicht sagen. Ich glaube einfach, dass die Schweden eine gelassene Mentalität haben, gerne mal in aller Ruhe einen Kaffee trinken gehen und ansonsten sehr modebewusste Menschen sind".

Modebewusst - das ist auch Kim Andersson. Der Nationalspieler legt viel Wert auf seine Kleidung, doch muss es nicht immer eine teuere Marke sein. "Wichtig ist die Qualität und dass es mir gefällt", sagt er. "Wenn ich im Schaufenster etwas Schönes sehe, kaufe ich es auch gerne. Es macht mir Spaß, modisch gekleidet zu sein."

Seinen Stil beschreibt der 24-Jährige aber als eher locker und lässig, denn Anzüge und teure Klamotten seien nicht sein Ding. Eine Jeans, ein cooles T-Shirt oder ein Pullover, das reiche aus. "Kleidung muss zum Typ passen und man muss sich darin wohl fühlen".

Es klingt vernünftig und wohl überlegt, was Andersson erzählt. Vieles hat sich in den letzten Jahren bei ihm verändert, doch der junge Schwede ist sich treu geblieben und erwachsener geworden. In der schwedischen Nationalmannschaft kürte ihn Trainer Ingmar Linnell vor einem Jahr zum Kapitän, bestätigte damit seine starke sportliche Leistung und schenkte ihm das Vertrauen, eine Mannschaft führen zu können. "Dass war eine große Ehre für mich", gibt Andersson zu, der Stefan Lövgren als sein Vorbild bezeichnet. Er sehe Lövgren tagtäglich im Training und nehme sich ein Beispiel daran, wie ein Kapitän sein kann.

In Kiel ist Andersson zwar nicht Kapitän, doch jeder in der Mannschaft hat eine Aufgabe abseits des Feldes übernommen. "Wenn ein Teamkollege im Spiel einen Fehler macht, also den Ball aufs Tor wirft, aber der Keeper diesen locker fangen kann, dann notiere ich mir dies, denn es bedeutet, dass eine Kiste Bier an die Mannschaft geht, denn an freien Tagen sitzen wir als Team gerne einmal gemütlich beisammen", schildert er seine Aufgabe. Alles natürlich in einem gewissen Rahmen, denn Andersson legt Wert auf eine gesunde Ernährung. "Der große Koch bin ich sicherlich nicht und Sandra und ich müssen auch in dieser Hinsicht noch eine Menge dazu lernen, doch Pfannkuchen kann ich ganz gut selber zubereiten", lacht der 24-Jährige, der es sich inzwischen auf dem Sofa gemütlich gemacht und die CD seines Hörbuches eingelegt hat.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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