Mit den besten Handballern, die Deutschland derzeit zu bieten hat, tritt die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Sonntag, den 1. Dezember, in Saarbrücken zum Benefiz-Spiel zugunsten des Jo-Deckarm-Fonds gegen eine Saarland-Mannschaft an. Bis auf Göppingens Rechtsaußen Christian Schöne und Junioren-Europameister Martin Strobel bot Bundestrainer Heiner Brand nur Weltmeister für diese Partie und die anschließenden Länderspiele in Schweden auf. Im Saarland muss die DHB-Mannschaft allerdings auf die drei Hamburger Spieler Hens, Jansen und Bitter verzichten, die am Sonntag um 17 Uhr bei einem Bundesliga-Spiel des HSV bei den Füchsen Berlin auflaufen. "Es war keine Frage, dass wir mit stärkster Mannschaft für diesen guten Zweck antreten und meinem Freund Jo Deckarm helfen", sagt Heiner Brand. Sein Weltmeister-Kollege von 1978 lebt nach dem schweren Sportunfall im Jahr 1979 heute in seiner Heimatstadt Saarbrücken in einer Einrichtung für betreutes Wohnen.

Die 3200 Eintrittskarten in der Saarlandhalle waren bereits am ersten Tag vergriffen. Das Spiel wird ab 14 Uhr live im Saarländischen Rundfunk übertragen. Das von Richard Jungmann (Saarlouis) und Rudi Hartz (Niederwürzbach) betreute Team wird von Weltmeister Christian Schwarzer und dem dreifachen Olympiasieger Andrej Lavrov im Tor angeführt. Auch Nationalspieler Stefan Kretzschmar, der Österreicher Andreas Dittert und die Brüder Sieberger haben ihre Zusage für dieses Event gegeben. Das Gros der Mannschaft wird vom Regionalligisten HG Saarlouis gestellt, darunter ist auch Daniel Grgic, der mit Zagreb bereits zweimal an einem Champions-League-Finale teilnahm.

Am Sonntagabend ist das Weltmeister-Team geschlossen in der ZDF-Sendung "Menschen 2007" ab 21.45 Uhr in München bei Johannes B. Kerner zu Gast. Von dort aus geht es am frühen Montagmorgen per Flugzeug nach Dortmund und dann weiter ins Sportcentrum Kaiserau, wo drei Trainingstage anstehen. Am Donnerstag fliegen die Weltmeister zu zwei Länderspielen nach Schweden, wo sie am Freitag um 20 Uhr in Skövde und am Sonntag um 15.30 Uhr in Halmstad gegen den Rekord-Europameister antreten werden. Das schwedische Trainer-Duo Ingemar Linnell und Ola Lindgren, zuletzt Zweiter beim QS-Supercup, muss dabei ohne seine Spanien-Legionäre auskommen, setzt dafür auf fünf Junioren-Nationalspieler, die im Sommer im Finale gegen Deutschland den Titel des Junioren-Weltmeisters errangen (siehe auch "Zwei Kieler in Schwedens Kader für Länderspiele gegen Deutschland").

Das deutsche Aufgebot

• Henning Fritz (Rhein-Neckar Löwen, 213/-)
• Johannes Bitter (HSV Hamburg, 73/2)
• Carsten Lichtlein (TBV Lemgo, 85/1)
• Pascal Hens (HSV Hamburg, 136/399)
• Oliver Roggisch (Rhein-Neckar Löwen, 71/22)
• Dominik Klein (THW Kiel, 48/101)
• Martin Strobel (HBW Balingen-Weilstetten, 5/14)
• Sebastian Preiß (TBV Lemgo, 83/203)
• Oleg Velyky (Rhein-Neckar Löwen, 31/104)
• Holger Glandorf (HSG Nordhorn, 66/196)
• Markus Baur (Pfadi Winterthur, 215/669),
• Christian Zeitz (THW Kiel, 143/424)
• Torsten Jansen (HSV Hamburg, 125/335),
• Andrej Klimovets (Rhein-Neckar Löwen, 45/115)
• Michael Kraus (TBV Lemgo, 45/111)
• Florian Kehrmann (TBV Lemgo, 198/725)
• Christian Schöne (FA Göppingen, 57/65)
• Die Trainer: Heiner Brand (Bundestrainer), Martin Heuberger (Co-Trainer)

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.12.2007:

Härtetests gegen Schweden

Handball-Weltmeister Deutschland auf der Suche nach Erkenntnissen für EM

Nachdem die Skandinavier in den Vorjahren drei große Turniere verpasst haben (Olympia 2004, EM 2006, WM 2007), geht es wieder aufwärts. Was die Nordlichter können, haben sie beim Supercup in Deutschland demonstriert, als sie erst im Finale gegen Vizeweltmeister Polen mit 26:27 den Kürzeren zogen. "Wir wollen vor der EM wichtige Erkenntnisse gewinnen", sagt Brand. Uwe Schwenker, der als Manager beim THW Kiel viele Schweden zum deutschen Rekordmeister lotste, lobt "den erfolgreichen Mix aus erfahrenen Spielern und hervorragenden jungen Leuten" bei den Skandinaviern. "Das werden zwei gute Länderspiele", versichert Schwenker und zählt Schweden bei der EM vom 17. bis 27. Januar in Norwegen zum Favoritenkreis.

Das DHB-Team kann erneut nicht in Bestbesetzung antreten. Andrej Klimowets (Rhein-Neckar Löwen) musste nach einem Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule wieder nach Hause reisen. Für ihn wurde der Großwallstädter Jens Tiedtke nachnominiert, der nach überstandener Krankheit (Gehirntumor) sein Comeback feiert. "Genau darauf habe ich die letzten Monate hingearbeitet", freut sich Tiedtke.

(Aus den Kieler Nachrichten vom 07.12.2007)