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20.02.2008 Karlchens Einwurf

Zebra: Karlchens Einwurf

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Jeder kann sich den Schrecken von Noka Serdarusic vorstellen, als er im letzten Hallenheft vom Hobby seines Kapitäns las. Wie kann der so leichtfertig eine dermaßen gefährliche Freizeitbeschäftigung wählen? Aber Stefan Lövgren scheint es ja ernst zu meinen, als er vom Kochen schwärmte. Und dann auch noch am Liebsten "Spagetti Bolognese" - weiß er denn nicht, was mit Marcus Ahlm in der Europameisterschafts-Vorbereitung passiert ist? Und dass Tomaten und Zwiebelschneiden sicher noch gefährlicher als das Aufschneiden einer Avocado ist?
Nun gut, Marcus hat sich "nur" in den linken Finger geschnippelt, aber fiel doch für einige Zeit aus. Was ist die Gefahr durch einen Joel Abati, durch einen Steffen Stiebler gegen die unterschätzten Gefahren im Haushalt. Statistisch gesehen passieren 30 Prozent aller Unfälle im Haushalt. Damit ist es die Unfall-Ursache Nummer 1, vor Sport und Verkehr. Bei der immensen Rolle Lövgrens für den THW wäre ein anderes Hobby als Kochen für den THW-Kapitän also ratsam. Auch allzu großes Wüten im Garten und Zusammenbasteln von Ikea-Möbeln birgt zu große Gefahren in sich, man denke nur an umfallende Stellwände und abrutschende Schraubenzieher. "My home is my castle" - sagt der Brite - und vielleicht wäre es für jeden besser, auch gleich einen Ritterhelm zu tragen.

Viele denken jetzt sicher meine Warnrufe wären jetzt übertrieben. Aber vielleicht erinnern sich einige noch an den früheren spanischen Nationaltorwart Santiago Canizares, für den die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 der Höhepunkt seiner Karriere werden sollte. Leider hatte er einen bedauerlichen Unfall im Badezimmer während der Vorbereitungen für das Turnier: Er trat im Badezimmer in die Scherbe einer Parfümflasche und durchtrennte sich dabei unglücklich eine Sehne im Fuß. Keiner sollte jetzt also von "Panikmache" reden. Und glücklicherweise haben wir Winter und damit fällt zumindest das gefährliche Grillen aus. Noka sollte den Spielern auch klar machen, dass Playstation und andere Spielkonsolen nicht ohne Fehl und Tücke sind. Als Beweis könnte er Alessandro Nesta anfügen, die italienische Verteidiger-Ikone von AC Mailand. Der musste einst für zwei Wochen pausieren, weil er zu ekstatisch an der Playstation gedaddelt hatte. Oliver Reck soll sich sogar mit einem Seifenspender außer Gefecht gesetzt haben und Paolo Guerrero zog sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu, als er mit schwerem Gepäck einen Sprint hinlegte.

Also Augen auf nicht nur im Spiel, sondern auch Zuhause. Nicht zum Fensterputzen aufs Bügelbrett klettern oder beim Staubsaugen nicht rückwärts gehen und über Teppichkanten stolpern. Und für all die Golfspieler unter den Zebras gilt natürlich die Warnung, dass von der Überstrapazierung des Handgelenks bis zu irrend herumfliegenden Golfbällen auch bei diesem Sport die Gefahren einen umschwirren wie die Mücken an einem warmen Sommerabend. Allerdings - vielleicht hat letztlich Erich Kästner Recht, der dichtete: "Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich."

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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