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09.03.2008 Mannschaft

Zebra: Mattias Andersson - Ganz der Vater...

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Mattias Andersson:  Der Fußball hat es ihm auch angetan.
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Samstagnachmittag. Angespannt schaut Mattias Andersson auf den Fernseher. Eigentlich ist so ein spielfreier Tag am Wochenende ein seltener Moment zum Entspannen. Doch im Hause Andersson kehrt keine Ruhe ein - es ist Fußballzeit. Klar interessiert sich der Schwede für Handball, egal ob deutsche Bundesliga oder schwedische Elite Serie, doch "der Fußball hat es mir auch angetan und so schaue ich, wann immer es mir möglich ist, die Spiele live im schwedischen Fernsehen", sagt Andersson und blickt wieder gebannt auf den Bildschirm, um ja keine Szene zu verpassen.
Zwar gibt es im Handball in 60 Minuten mehr Tore als nach deren 90 im Fußball, doch trotzdem ist Andersson von der weltweiten "Sportart Nummer eins" begeistert. Schon in seiner Jugend habe er samstagnachmittags den Fernseher eingeschaltet und vor allem die englische Liga verfolgt. "So bin ich Fan von Manchester United geworden - und bin es heute immer noch", verrät er, während sein Lieblingsspieler Wayne Rooney gerade an den Ball kommt.

Einst spielte Andersson in Kindertagen ebenfalls Fußball und stand auch dort im Kasten. "Handball hat mir jedoch immer mehr Spaß gemacht", gesteht der 1,85 Meter große Torwart und schiebt noch einen Nachsatz hinterher, "im Fußball wäre ich wohl auch nie so erfolgreich gewesen". Ein Blick auf die umfangreiche Titelsammlung des 29-Jährigen belegt das eindrucksvoll.

Schweden ist seine Heimat. Vor sieben Jahren kamen seine heutige Ehefrau Anna und er nach Kiel. Sieben Jahre, das ist eine lange Zeit. "Wir fühlen uns hier in Kiel sehr wohl. Außerdem ist in den vergangenen Jahren so vieles passiert, was wir immer mit dieser Stadt verbinden werden", sagt Andersson überzeugt. So erblickte nicht zuletzt ihr gemeinsamer Sohn Elis im Juni 2006 das Licht der Welt. Elis, der ebenfalls schon seine Leidenschaft für den Sport des Papas entdeckt hat, stellte das Leben der Kleinfamilie gehörig auf den Kopf. Einiges habe sich verändert, "aber nicht zum Schlechten", wendet Mattias Andersson sofort ein.

Der Tagesrhythmus sei eben ein anderer geworden und man genieße die viele Zeit, die man mit ihm verbringen kann und frage sich, was man nur früher mit der ganzen Freizeit angefangen habe. "Ob er ein guter Torwart wird, das weiß ich nicht. Er muss auch selbst für sich entscheiden, ob er später einmal Handball spielen möchte", meint Andersson. "Ich habe damals mit fünf oder sechs Jahren angefangen und wollte, ebenso wie mein Vater, gern im Tor stehen." Sollte sein Sohn Elis ebenfalls entscheiden, in die Fußstapfen des Paps zu treten, "dann hoffe ich, ihm als sein Vater einige Dinge weitergeben und beibringen zu können".

Doch bis dahin bleibt den Dreien noch eine Menge Zeit. Zunächst steht bald ein Umzug vor der Tür, denn es sind nur noch drei Monate, in denen der in Malmö geborene Schwede im Trikot des THW Kiel auflaufen wird. "In unseren Köpfen ist der Umzug nach Großwallstadt ganz weit weg", sagt Andersson, der sich zwar mit Frau und Kind im Januar schon nach Wohnungen im Süden Deutschlands umgesehen hat, jedoch vorerst nicht fündig geworden ist. Auf gepackten Koffern säße man aber auch noch nicht und da bis jetzt kein fester Termin für den Umzug feststünde, sei dies alles gar kein Problem.

Schwer genug wird der Weggang aus Kiel allemal. "Wir haben gute Freunde gewonnen, werden die Halle und die Fans vermissen und haben uns in Kiel einfach wie zu Hause gefühlt", bringt es "Matze", wie ihn seine Fans von Beginn an nennen, auf den Punkt.

Von der Landeshauptstadt mal eben in die Heimat Schweden zum kurzen Besuch bei der Familie war kein Problem - auch dies wird ihm und seiner Frau in der kommenden Zeit fehlen. "Außerdem ist Kiel mit der Nähe zum Wasser und dem rauen Klima doch fast wie Schweden", fügt der Fußballfan hinzu. "Will man abends ins Restaurant oder mit dem Sohn nachmittags in den Tierpark gehen, dann wussten wir, wohin wir fahren oder in welchem Lokal es das beste Essen gibt", beschreibt Mattias Andersson sein Gefühl von Heimat. Man kannte sich eben in Kiel gut aus und wird sich nun an viele neue Dinge gewöhnen und sich neu einleben müssen.

Bis dahin aber möchte Andersson, auch wenn er sich auf seine neue Aufgabe beim TV Großwallstadt freut, die nächsten Wochen genießen und "nach einer hoffentlich tollen Feier am Ende der Saison" erst einmal in den wohl verdienten Urlaub aufbrechen, bevor es dann in den Süden geht.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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