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03./05.05.2008 - Letzte Aktualisierung: 05.05.2008 Bundesliga

Flensburg stolpert in Magdeburg

THW braucht nur noch zwei Punkte

Update #1 KN-Bericht ergänzt...

Im Kampf um die deutsche Meisterschaft hat der THW Kiel am Samstag einen riesigen Schritt nach vorne getan. Während die Zebras in der TOYOTA Handball-Bundesliga spielfrei haben, weil sie am Sonntag im Final-Hinspiel der Champions League bei Ciudad Real antreten, ließ die SG Flensburg-Handewitt beim wiedererstarkten SC Magdeburg am Samstag beide Punkte in der Bördelandhalle: Der SCM siegte mit 32:28 (14:10) gegen die SG, der THW benötigt somit aus den letzten beiden Partien bei Frisch Auf Göppingen (14.5.) und gegen die HSG Wetzlar (17.5.) nur noch zwei Punkte.
Die Mannschaft von Trainer Michael Biegler startete stark, vor allem Damien Kabengele traf zunächst nach Belieben. Durch vier Treffer in Folge setzte sich der Gastgeber auf 10:6 (18.) ab, dieser Vorsprung hatte bis zum Seitenwechsel bestand. Nach Wiederanpfiff erhöhte der SCM gar durch Vasilakis, mit sieben Treffern bester Torschütze seines Teams, auf 16:11, dann aber kam ein Bruch ins Magdeburger Spiel: Acht Minuten lang trafen die Bördestädter das Tor nicht mehr, die SG erzielte in dieser Zeit gleich sieben Treffer und ging mit 18:16 (40.) in Führung.

Doch die Gastgeber kämpften sich zurück: Angetrieben vom stark parierenden Silvio Heinevetter und einem in dieser Phase mit vier wichtigen Treffern aufdrehenden Christoph Theuerkauf bedeutete das 23:21 für Magdeburg. Die Partie blieb lange spannend, als Lackovic nach 55 Minuten den 26:27-Anschlusstreffer erzielte, schien für Flensburg wieder alles drin. Doch ein "Hattrick" von Linksaußen Yves Grafenhorst binnen 66 Sekunden zum 30:26 entschied die Partie endgültig.

Riesiger Jubel in Magdeburg, nach dem achten Sieg aus den letzten zehn Spielen ist der achte Platz in der Bundesliga so gut wie gesichert - ein Rang, der durchaus noch Hoffnungen auf eine EHF-Pokalteilnahme macht. Und auch in Spanien dürften sich die Zebras - trotz intensiver Vorbereitung auf das Finalspiel bei Ciudad Real - über die Schützenhilfe des SCM gefreut haben. Auch Manager Uwe Schwenker glaubt, dass der vierte Meistertitel in Folge nun nur noch Formsache sei: "Ich bin mir sicher, das war die Meisterschaft heute. Wir können nun ein bisschen unbeschwerter in die Partien gegen Ciudad um die Champions-League-Trophäe gehen. Wir haben Respekt vor Wetzlar, dennoch glaube ich, dass wir den Sack spätestens am letzten Spieltag zumachen werden."

In Flensburg hingegen dürfte man den Kampf um die Meisterschaft ad acta gelegt haben, man kann sich nun vermehrt auf die Suche nach neuen Spielern machen. Dabei kam es bereits am Freitagmittag zu einer ungewöhnlichen Begegnung am Hamburger Flughafen: Während Journalisten und Fans des Champions-League-Titelverteidigers THW Kiel sich auf die Reise nach Madrid zum Final-Hinspiel bei Ciudad Real vorbereiteten, stieß ein noch nördlicheres Trio hinzu: Fynn Holpert, Manager der SG Flensburg-Handewitt, Frerich Eilts, Präsident der SG, und Flensburgs Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen nahmen im Flugzeug nach Madrid direkt hinter der Kieler "Delegation" Platz. Ihre Mission? Nicht das Daumendrücken für den Erzrivalen am Sonntag, sondern Sondierungsgespräche mit einem spanischen Verein über einen Neuzugang. "Wir müssen was tun", lachte Dahl-Nielsen, ohne jedoch Namen preisgeben zu wollen. Ob ein echter Transfercoup zu erwarten sei? "Kann sein, wir müssen doch mit dem THW mithalten können", sagte Holpert mit einem Augenzwinkern, "sonst wird es ja langweilig in der Liga." Am Samstag ging es natürlich schon zurück für das Flensburger Trio - via Hamburg direkt nach Magdeburg...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 05.05.2008:

"Zebras" fiel in Spanien der Titel in den Schoß

Flensburg patzte 28:32 in Magdeburg - THW-Manager Uwe Schwenker: "Das war es"
Magdeburg/Kiel - Ohne ein einziges Mal aufs Tor geworfen zu haben, gelang dem THW Kiel in der Handball-Bundesliga der wohl entscheidende Schritt auf dem Weg zum 14. Meistertitel. Nach dem 28:32-Patzer von Verfolger SG Flensburg-Handewitt beim SC Magdeburg können sich die "Zebras" nur noch selbst schlagen. Der Meistersekt steht schon kalt.

"Ich bin sicher - das war die Meisterschaft", sagte Kiels Manager Uwe Schwenker, nachdem er in Spanien vor dem ersten Spiel gegen Ciudad vom Ausrutscher des Konkurrenten erfahren hatte. Der THW Kiel hat damit zwei Spieltage vor dem Saisonende drei Zähler Vorsprung und kann am 14. Mai bei Frisch Auf Göppingen zum zweiten Mal in Folge das nationale Double einfahren. "Spätestens am letzten Spieltag machen wir den Sack zu", sagte Schwenker mit Blick auf die Heimpartie am 17. Mai zum Abschluss der Bundesliga gegen die HSG Wetzlar.

"Damit haben wir den Meistertitel verspielt", knurrte Flensburgs Trainer Kent Harry Andersson nach der Niederlage in Magdeburg. "Wir hätten das Rennen gerne weiter spannend gehalten, doch wir waren zu schlecht. Unser Rückraum hat nicht getroffen." Im Jubel der Bördelandhalle gingen die Meisterschaftsträume der SG Flensburg-Handewitt unter, die Nordlichter standen fassungslos und enttäuscht auf der Spielfläche. "Wir sind doch selber Schuld", ärgerte sich SG-Linksaußen Lars Christiansen. "Gegen fast alle Top-Teams haben wir gewonnen, haben dafür aber zu viele Punkte bei leichteren Gegnern liegen lassen. In dieser Hinsicht war der THW Kiel einfach cleverer."

Der zweite Platz, der den Flensburgern kaum noch zu nehmen ist, sei nur ein schwacher Trost. Im dritten Jahr in Folge stehen die Norddeutschen wohl wieder ohne Titel da. Der SC Magdeburg hingegen feierte den ersten Sieg gegen Flensburg seit 2004 ausgelassen und darf nach vielen Turbulenzen im wirtschaftlichen Umfeld nun doch noch auf ein Happy End in der Liga hoffen. Mit den ärgerlichen Punktverlusten waren vor allem die drei Minuspunkte gegen Göppingen und das Remis in Essen gemeint. Weniger die aktuelle Schlappe in Magdeburg. Gerade von den Halbpositionen kam insgesamt zu wenig. Die Alternativen auf den Außenbahnen schwanden. Nachdem sich Anders Eggert (Muskelfaseriss) im Training verletzt hatte, fiel Alexander Petersson nach nur sieben Minuten mit einer Fuß-Blessur aus.

Kurz nach der Pause führten die Magdeburger bereits mit 16:11. "Bei uns hat einfach zu viel nicht richtig funktioniert", ärgerte sich SG-Spielmacher Ljubomir Vranjes. Erst mehrere Zeitstrafen gegen die Gastgeber brachten die Flensburger auf Trab, die beim 16:18 (40.) endlich in der Spur schienen. SCM-Coach Michael Biegler beruhigte seine Truppe in einer Auszeit, die Magdeburger kehrten zurück, zumal sie in Silvio Heinevetter den besseren Torhüter hatten.

(aus den Kieler Nachrichten vom 05.05.2008)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 05.05.2008:

Flensburg auf Spielersuche

Flensburg - Am Freitag flog die Führungsetage der SG Flensburg-Handewitt mit Manager Fynn Holpert, Anders Dahl-Nielsen (Sportlicher Leiter) und Klub-Chef Frerich Eilts nach Madrid. Gesucht wurde ein Puzzlestein für die neue Mannschaft. Holpert versprach große Namen für die neue Saison. "Sonst wird die Liga ja langweilig."

Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Claus Möller Jakobsen von Ademar Leon. Zu dem 31-jährigen Dänen hat Holpert bereits seit Monaten Kontakt. Details lassen sich aber erst nach einem Gespräch zwischen Holpert und HSV-Chef Andreas Rudolph klären. Die Hamburger wollen Flensburgs Rückraumspieler Blazenko Lackovic (Vertrag ab 2009 in Hamburg) gerne sofort verpflichten. Holpert verlangte zuletzt 700 000 Euro Ablöse, der HSV soll 300 000 Euro geboten haben.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.05.2008)


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