14.05.2008 | Bundesliga |
Drei, vier andere Trainer ebenfalls. Doch mit Beginn der Saison 2007/08 hat die Handball-Bundesliga (HBL) die Vereine per Anweisung verpflichtet, Richtmikrofone zuzulassen. Bei Zuwiderhandlungen drohen hohe Bußgelder. 17 Vereine halten sich seitdem streng an die neue Order, nur der THW weigert sich weiterhin - und kassierte bisher Geldbußen in Höhe von 11 000 Euro, ausgestellt von Uwe Stemberg, Männerspielwart der HBL.
Dagegen legte der THW jetzt Einspruch ein. Rechtsanwalt Georg Wegner, auch Gesellschafter der THW-GmbH, glaubt an einen Erfolg der Eingabe. "Wir sind auch Serdarusic' Meinung, dass die Worte, die im engen Kreis besprochen werden, nur ihn und seine Mannschaft betreffen." In der Einlassung an das Bundessportgericht stellt Wegner aber klar, dass es allein eine Entscheidung von Noka Serdarusic sei. Die Verantwortlichen der HBL und des DHB versuchten, den Trainer zu disziplinieren und hätten eine "Lex Serdarusic" geschaffen. Der Einspruch fußt vor allem auf formellen Fehlern. Außerdem weist Wegner auf das Grundgesetz, Artikel 2, Abs. 1 hin, das die Vertraulichkeit des öffentlich gesprochenen Wortes schütze. Er betont, dass "der THW voll hinter seinem Trainer steht."
Ein Zeitpunkt für eine Entscheidung ist bisher nicht absehbar. Uwe Stemberg ("Ich bin nur ausführendes Organ in dieser Angelegenheit") sehnt indes ebenfalls eine "Höchstrichterliche Entscheidung, so schnell wie möglich" herbei, damit endlich Klarheit herrsche.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 14.05.2008)
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