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17.05.2008 Mannschaft

Zebra: 58 und kein Ende in Sicht

Aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra", von living sports:

Eine Zahl steht im Raum: 58. Sie beschreibt die Anstrengungen einer langen Saison, die mit vielen Entbehrungen verbunden war. 58 Pflichtspiele haben die Zebras in dieser Spielzeit absolviert - ohne Länderspiele.
Heute geht eine lange Saison zu Ende - eine Saison, die erneut mit enormen Belastungen für die Spieler des THW Kiel verbunden war. 58 Pflichtspiele bestritten die Kieler seit dem 21. August 2007, dem Sieg im Supercup. Es folgten Bundesliga, DHB-Pokal, Champions League und der Erfolg in der Champions Trophy in Celje. 3480 Minuten Spitzenhandball auf höchstem Niveau, Spiele im Drei-Tage-Takt und kaum Pausen: Das Los der Handballer ist kein leichtes.Zumal bei einem so hochklassig besetzten Kader wie dem des THW Kiel auch noch die Länderspiel-Belastungen hinzu kommen.

So absolvierte THW-Linksaußen Dominik Klein insgesamt noch 23 Spiele für die Auswahl des Deutschen Handballbundes - davon acht Spiele bei der Europameisterschaft in Norwegen innerhalb von zehn Tagen . 81 Spiele binnen neun Monaten, durchschnittlich neun Spiele pro Monat - eine unglaubliche Belastung, der die Zebra-Spitzenhandballer ausgesetzt sind. Und das Bedenkliche daran: Auch nach solch einer langen, bis an die Grenze der Belastbarkeit gehenden Saison gibt es keine Pause. Schlimmer noch: Die Franzosen Thierry Omeyer und Nikola Karabatic sowie der Norweger Börge Lund werden nahezu durchspielen, denn nur 13 Tage nach dem heutigen Bundesliga-Finale stehen die Qualifikationsturniere für die Olympischen Spiele an. Frankreich und Norwegen treten dabei innerhalb von drei Tagen gegeneinander und gegen Tunesien und Spanien an. Und dann kommt die Vorbereitung auf Olympia - und natürlich das olympische Turnier. Wenn am 24. August der Goldmedaillengewinner im Finale von Peking ermittelt wurde, bleibt erneut keine Zeit, zu regenieren. Denn bereits am 30. August soll der THW Kiel in München seinen Supercup-Erfolg verteidigen, am 2. September startet dann die neue Bundesliga-Saison.

Unglaublich, aber wahr. Die Handballer spielen nahezu zwei Jahre komplett ohne Pause durch. Mit einer alarmierenden Studie hat der renommierte Sportmediziner Hans Holdhaus auf die prekäre Situation der Spieler aufmerksam gemacht. Bei der EM zu Jahresbeginn in Norwegen standen nach acht Spielen in elf Tagen 21 mittlere und schwere Verletzungen zu Buche. Drei Viertel aller Verletzungen ereigneten sich in der zweiten Halbzeit. "Die Gründe dafür sind neben Fouls vor allem Ermattung sowie nachlassende Kondition und Koordination", erklärte der Österreicher Holdhaus, der auch Vorsitzender der Anti-Doping- Kommission des Handball-Weltverbandes (IHF) ist. Deshalb plädiert er für die Verlegung von internationalen Meisterschaften in den September, mehr Ruhepausen zwischen den Spielen und möglichst einen Vier-Jahres-Turnus von Welt- und Europameisterschaften. "Aus medizinischer Sicht ist das notwendig. Die Unterbrechung der Wettkampfperiode im Januar für eine Meisterschaft ist gefährlich für die Spieler", erklärte er. Die nächsten 58 Spiele - ohne Länderspiele - kommen bestimmt .

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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