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22./23.07.2008 - Letzte Aktualisierung: 23.07.2008 Mannschaft

Marcus Ahlm und THW Kiel verlängern vorzeitig

Update #1 KN-Bericht und KN-Kommentar ergänzt...

Marcus Ahlm bleibt dem THW und seinen Fans mindestens bis 2011 erhalten!
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Der THW Kiel und Marcus Ahlm gehen langfristig gemeinsame Wege. Der schwedische Weltklassekreisläufer verlängerte seinen bis 30.06.2009 datierten Vertrag vorzeitig um weitere zwei Jahre bis zum 30.06.2011.
Damit konnte ein weiterer Führungsspieler langfristig an den Verein gebunden werden.

Marcus Ahlm war zuletzt insbesondere von den Rhein-Neckar Löwen stark umworben. "Meine Familie und ich fühlen uns privat sehr wohl in Kiel und ich glaube meine sportlichen Ziele auch weiterhin hier verwirklichen zu können", zeigte sich Marcus Ahlm sehr zufrieden über die vorzeitige Vertragsverlängerung.

Mit dem THW Kiel gewann Ahlm bisher vier deutsche Meisterschaften, zweimal den DHB-Pokal und einmal die Champions League.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.07.2008:

Marcus Ahlm bleibt ein Kieler

Schwedischer Weltklasse-Kreisläufer verlängerte bis 2011 beim THW - "Unterschrift mit Signalwirkung"
Kiel - Montagmorgen setzte Marcus Ahlm seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag beim THW Kiel. Der 30-jährige Schwede verlängerte seinen noch bis zum 30. Juni 2009 geltenden Kontrakt um weitere zwei Jahre bis zum Sommer 2011. "Ich hatte einige Telefonate zu führen, deshalb gebe ich meine Entscheidung erst heute bekannt," sagte der Weltklassekreisläufer gestern. Und: "Ich freue mich auf meine weitere Zeit in Kiel."

Fans, Umfeld, vor allem aber Trainer und Mannschaft begrüßten die Entscheidung des Kieler Leistungsträgers, der auch als Persönlichkeit höchste Anerkennung genießt. "Marcus ist eine absolut zentrale Figur im THW-Team, es ist extrem wichtig, dass er längerfristig bei uns bleibt", sagte Kiels neuer Trainer Alfred Gislason. Außerdem, so der THW-Coach, sei Ahlms Unterschrift als Zeichen für den enormen Zusammenhalt der Mannschaft zu werten. "Ich bin zwar erst kurz in Kiel und nicht lange mit der Mannschaft zusammen, spüre aber einen großen Zusammenhalt."

Marcus Ahlm, der 2003 von IFK Ystad nach Kiel gewechselt war, hatte am Montagabend einige Pflichttelefonate zu erfüllen: Absagen an jene Klubs, die sich Hoffnungen auf den Zwei-Meter-Mann gemacht hatten. Bundesligarivale Rhein-Neckar Löwen zum Beispiel. Der bekam einen Korb. Außerdem habe es, so der Schwede, auch lukrative Angebote aus Spanien gegeben. Aber er habe sich für Kiel entschieden, "weil es keinen ernsthaften Anlass gibt, mein jetziges Umfeld zu verlassen." Finanzielle Dinge hätten ohnehin keine Rolle gespielt. Entscheidend sei, so betont der 114-malige Nationalspieler nachdrücklich, vor allem die Mannschaft gewesen. "Dieses Team", so Marcus Ahlm, "ist wirklich eine einmalige Sache. Dass man sich innerhalb einer Zweckgemeinschaft so gut versteht, ist einmalig im Profigeschäft Handball." Die gute Atmosphäre im Team habe er bereits an seinem ersten Tag in Kiel gespürt. "Während meiner THW-Zeit habe ich viele Spieler kommen und gehen sehen, aber es waren immer prima Typen."

Wichtig für die Vertragsverlängerung sei für ihn auch die Trainerfrage nach der Freistellung von Noka Serdarusic gewesen. "Alfred Gislason ist ein Supertrainer, er ist nicht nur eine Nachfolgelösung, sondern ein wirklich guter Coach." Dabei, so betont Marcus Ahlm, will er die Zeit mit Noka Serdarusic nicht missen. "Noka hat mir sehr, sehr viel gegeben. Als Spieler habe ich mich unter ihm entscheidend weiterentwickelt." Leicht habe er sich diese Entscheidung pro Kiel auch gemacht, "weil es privat stimmt." Der Chemiestudent ist mit Karin verheiratet, die gemeinsame Tochter Ines machte die Familie im November 2006 komplett. "Wir haben gute Freunde gefunden und fühlen uns in dieser Stadt einfach wohl."

Erleichterung über die Vertragsverlängerung empfindet auch Uwe Schwenker. "Marcus' Unterschrift hat Signalwirkung und ist ein klares Bekenntnis zu unserem neuen Trainer", sagt Kiels Manager. "Ich habe mir ohnehin nie Gedanken darüber gemacht, dass ein Spieler geht, weil Noka gegangen ist." Für ihn sei die Unterschrift des "absoluten Führungsspielers" ein Ausrufezeichen. "Und zwar dafür, dass die Mannschaft zusammenbleiben und ihre sportlichen Ziele erreichen will." Sorgen um den Gesundheitszustand von Marcus Ahlm, den seit dem Frühjahr starke Rückenbeschwerden plagen, macht sich Schwenker nicht. "Die Ärzte haben signalisiert, dass Marcus wieder ganz der Alte werden wird." Der Unterstützung auf dem Weg dorthin darf sich der Schwede ausdrücklich von seinem neuen Trainer gewiss sein. "Natürlich muss ich sofort Erfolg haben", weiß Gislason. "Aber Marcus bekommt genau jene Zeit, die er braucht, um 100-prozentig fit zu werden."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.07.2008)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.07.2008:

Kommentar zur Vertragsverlängerung von Ahlm: Wie ein Metallring

Marcus Ahlm hat sich entschieden und seinen Vertrag bei Handballmeister Kiel um weitere zwei Jahre bis 2011 verlängert. Die Fans werden jubeln, der Schwede gilt als großer Sympathieträger. Freude macht sich in der Mannschaft breit, Ahlm ist sehr beliebt. Genugtuung erfährt das Management, denn die Vertragsverlängerung besitzt nach der umstrittenen Trennung von Trainer Noka Serdarusic die Signalwirkung einer Verkehrsampel.

Rot scheint ab sofort für konkurrierende Klubs, die geglaubt hatten, der THW könnte sich nach der Trennung von Serdarusic zum Selbstbedienungsladen entwickeln. Auch den verlockendsten Angeboten aus der Bundesliga und den bekannt gut betuchten Klubs aus Spanien widerstand der Schwede.

Grün leuchtet für den neuen Trainer. Er habe die Verlängerung auch von der Serdarusic-Nachfolge abhängig gemacht, erklärte Ahlm; ein deutlicher Vertrauensbeweis für Alfred Gislason, der Isländer genießt in Spielerkreisen einen glänzenden Ruf. Grün sehen zudem jene Spieler, deren Verträge bald auslaufen und jene, die beim Rekordmeister auf dem Wunschzettel stehen. Ahlm signalisiert: Meine Unterschrift ist ein Ausrufezeichen, sie wirkt wie ein Metallring, der wertvolle Ladung zusammenhalten soll.

Gelb schließlich strahlt allen Vereinen entgegen, die voreilig frohlockt hatten, dass die Nordlichter ihre Strahlkraft verlieren könnten. Vorsicht, mahnt diese Farbe, die "Zebras" wollen auch in Zukunft ganz vorn galoppieren.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.07.2008)


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